ZKF

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Montag, 2. Dezember 2019

Diagnosesystem mit Herstellersoftware: "Die Autodoktoren" arbeiten mit dem EuroDFT

Die Autodoktoren arbeiten seit Mitte November auch mit dem EuroDFT, einem Diagnosesystem mit Herstellersoftware.
Foto: ProMotor

Bonn. Seit Mitte November nutzen "Die Autodoktoren" Hans-Jürgen Faul und Holger Parsch in ihren Kfz-Werkstätten das EuroDFT-Diagnosegerät.

Das Gerät wurde von ZKF und ZDK in Kooperation mit ADIS-Technology entwickelt und ermöglicht den uneingeschränkten Zugang zu Fahrzeugen über die originale Diagnosesoftware der Hersteller. Faul und Parsch haben sich mit ihrer Werkstatt-Reihe "Die Autodoktoren" in der Vox- Sendung "auto mobil" und mit ihrem Youtube-Kanal  einen Namen gemacht. "Wir haben das EuroDFT auf der Automechanika gesehen, fanden es gut und wollten es dann unbedingt auch für unsere Betriebe", erzählt Hans-Jürgen Faul, seit 23 Jahren im Vorstand und Lehrlingswart der Kfz-Innung Köln.

Auch Holger Parsch hat seine Werkstatt in Köln und ist im Vorstand der Innung. "Wir brauchen heute als freie Werkstatt den Zugang zur Diagnose- und Programmierungssoftware der Fahrzeughersteller, damit wir Probleme schneller feststellen und beheben können", erklärt Parsch. Zwölf Markensysteme sind mittlerweile auf dem EuroDFT implementiert, darunter die von BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Toyota und vom VW-Konzern; die PSA-Gruppe steht in den Startlöchern. Das Gerät versteht sich als technische Ergänzung zur Mehrmarkendiagnose.

Nutzer haben ein Gerät mit einem Kommunikationsadapter für die verschiedenen Marken und können somit Arbeiten am Fahrzeug vollständig nach Herstellervorgaben ausführen. Auch der vollständige Zugang zu Fahrzeugen mit einem Security-Gateway ist so mit der originalen Software des Herstellers uneingeschränkt möglich. Betriebe, die mit dem EuroDFT arbeiten, sollen möglichst wenig bürokratischen und technischen Aufwand haben: Die Registrierung bei den Fahrzeugherstellern übernimmt ADIS-Technology, ebenso die zahlreichen Updates der Herstellersoftware.

Die Werkstatt muss sich also nicht wie bei üblichen Diagnosegeräten selbst darum kümmern. Ein telefonischer Support hilft bei Schwierigkeiten in der Anwendung, per Fernwartung kann ein Techniker viele Probleme direkt feststellen und beheben.

Weitere Informationen zum EuroDFT finden Sie auf der Website des EuroDFT.

Freitag, 8. November 2019

Statement des ZKF / HUK-Coburg reorganisiert Werkstattnetz

Liebe Mitgliedsbetriebe,

wie Sie vielleicht schon aus der Presse erfahren habe, führt die HUK-Versicherung aktuell eine Reorganisation ihres Werkstattnetzes durch. Unsere Betriebe in der Unfallinstandsetzung sind als HUK-Partnerwerkstätten dabei insbesondere durch den geplanten Eingriff über Software auf die Planungshoheit ihres Betriebsablaufs betroffen.

Der ZKF und sein Präsidium haben hierzu ein Statement veröffentlicht. Darin plädiert der ZKF erneut an seine Mitglieder, genauestens zu analysieren, ob und welche Software zu welchen Aufwänden und Pflegekosten anzuschaffen ist. Hierzu gehört der betriebsinterne Aufwand an Personal, Lizenzen, Einrichtungs- und Schulungskosten sowie spätere wiederkehrende Pflegekosten der Software.

Ebenso weist der ZKF darauf hin, dass es vermutlich nicht bei einem System bleiben wird, wenn andere Versicherer oder Schadensteuerer mit dieser Vorgehensweise nachziehen werden. Das Chaos in den betroffenen Betrieben mit unterschiedlichen Systemen wäre damit vorprogrammiert genauso wie die Einschränkung der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit, welche Schäden angenommen oder wann und wie abzuarbeiten sind.

Der ZKF hat hierzu einen kritischen Fragenkatalog an die HUK-Schadenverantwortlichen übersendet, der bisher noch nicht beantwortet wurde. Sobald uns die Antworten vorliegen, werden wir diese an gleicher Stelle veröffentlichen.

Die Entscheidung liegt bei jedem Betrieb selbst, inwieweit er dem jeweiligen Versicherer oder Schadensteuerer Eingriff in seine Planungshoheit ermöglichen möchte.

Peter Börner        Thomas Aukamm
ZKF-Präsident    Hauptgeschäftsführer

Samstag, 19. Oktober 2019

Terminplaner vom Versicherer für den Kaskokunden?

Wenn zukünftig der Kaskokunde auf Weisung der Versicherung entscheidet, ob, wann, wo und wie der Auftrag einer Unfallreparatur in den freien, mittelständigen Karosserie- und Lackierfachbetrieben disponiert wird, ist dem weiteren Zugriff von Dritten auf Unternehmensentscheidungen Tür und Tor geöffnet. Darüber hinaus geht ein elementares Stück unternehmerische Freiheit verloren und die Abhängigkeit zu einzelnen Auftragsgebern steigt in eine bedenkliche Höhe.

Dennoch dürfen wir die Digitalisierung und den berechtigten Wusch der Kunden danach nicht vernachlässigen. Für die Erstanbahnung des Kundentermines ist ein webbasiertes Tool mit funktionierender Schnittstelle in die Werkstattsysteme begrüßenswert. Hier steht der beiderseitige Nutzen im Vordergrund: auf der einen Seite schnell und einfach, auf der anderen Seite übersichtlich und strukturiert. Dabei sollte jedoch dem Betrieb keine Verpflichtung in Richtung Kunde aber auch in Richtung Nutzung einer vorgegebenen Software ausgesprochen werden.

Wir kennen durch unsere Zusammenarbeit im AIRC die Entwicklungen im europäischen Ausland. Besonders besorgt beobachten wir unseren Nachbarn Dänemark, wo der Versicherer mittlerweile das EDV-System der Werkstatt betreibt, alle Rechnungen sieht, Aufträge verwaltet, Ersatzteile und Werkzeuge bestellt sowie den kompletten Auftrag und das Personal disponiert. Der Betrieb ist reiner Lohnlieferant und hat keinen Spielraum für eigene Entscheidungen. Hierzu darf es in unseren Betrieben nicht kommen.

Der ZKF plädiert deshalb erneut an seine Mitglieder, genauestens zu analysieren, ob und welche Software zu welchen Aufwänden und Pflegekosten anzuschaffen ist. Hierzu gehört der betriebsinterne Aufwand an Personal, Lizenzen, Einrichtungs- und Schulungskosten sowie spätere wiederkehrende Pflegekosten der Software.

Sonntag, 29. September 2019

Justage und Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen

Zu einer sach- und fachgerechten Unfallinstandsetzung gehört die Justage (exaktes Einstellen), Kalibrierung (Messen, Abweichungen ermitteln) und Funktionsprüfung mittels einer Probefahrt von Fahrerassistenzsystemen (FAS) vollumfänglich hinzu.

Die Vielzahl von aktuell in den Fahrzeugen verbauten Systemen, selbst bei Fahrzeugen im Segment der Kleinwagen und Kleinstwagen stellt die Karosseriefachbetriebe vor neue Herausforderungen. Die Assistenzsysteme nehmen in Gefahrensituationen innerhalb weniger Millisekunden automatisch Einfluss auf z.B. Gas, Bremse, Lenkung und Beleuchtung, was ein nach Herstellervorgaben verbautes und eingestelltes System voraussetzt. Da diese Systeme mit Hilfe von Radar-, Kamera-, Lidar- und Ultraschallsensoren stets das Umfeld des Fahrzeuges im Blick haben, ist diesem Bereich äußerste Sorgfalt zu widmen.

Viele der verbauten Systeme müssen aufwändig kalibriert werden. Aktuell sind nur wenige Fahrerassistenzeinrichtungen am Markt, die in der Lage sind Abweichungen zu erkennen und sich selbst neu zu kalibrieren. Hinzu kommt, dass einige Fahrzeughersteller vor der Kalibrierung eine Fahrwerksvermessung voraussetzen. Der Grund hierfür ist, dass die Assistenzsysteme auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet sein müssen. Des Weiteren ist bei einigen Fahrzeugherstellern die Felgenschlagkompensation im Zuge der Fahrwerksvermessung vorgeschrieben. Je komplexer die Aufgabe des Assistenzsystems ist, desto exakter muss auch dessen Einstellung erfolgen. Von Kamerasystemen, die nur zur Verkehrszeichenerkennung genutzt werden, wird eine geringere Genauigkeit gefordert, als von einem Radarsystem, das bis zu einer Geschwindigkeit von 250 km/h (z.B. bei Audi) den vorausfahrenden Verkehr detektieren kann.

Da die Sensoren das Umfeld des Fahrzeuges überwachen, sind diese Systeme zwangsläufig im vorderen Bereich der Fahrzeuge, oder hinter den äußeren Verkleidungsteilen wie z. B. Stoßfänger, Kühlergrill, Spiegel usw. verbaut. Somit liegen diese Bauteile allesamt innerhalb der unfallgefährdeten Bereiche. Schon bei geringer Gewalteinwirkung (Anstoß, Parkrempler, etc.) oder im Falle einer Wartung, z. B. wenn der Schlossträger in die Servicestellung zum Wechseln des Zahnriemens gebracht wurde, aber auch, wenn ein überdeckendes Bauteil (Stoßfängerverkleidung) lackiert wurde, muss die Kalibrierung und Justage der betroffenen Fahrerassistenzsysteme (FAS) erfolgen.

Arbeitswerte und Umfang der nötigen Arbeitsschritte

Um die steigende Anzahl der verbauten, unterschiedlichen FAS bei einer Unfallreparatur sicher zu beherrschen, ist für die Werkstätten eine ständige Erweiterung des Justageequipments und die fortlaufende Schulung des Werkstattpersonals unumgänglich. Auch fordert die Justage von z.B. Umfeldkameras (Birdview) einen hohen Platzbedarf. Nur mit tagesaktuellen Herstellervorgaben können die Systeme wieder sicher angelernt und aktiviert werden.

All diese vorgenannten Punkte wie z. B. Zugang zum Herstellerportal zur Datenbeschaffung, sowie die eigentliche Justage und Kalibrierung wird von den Automobilherstellern nicht vorab mit Arbeitszeiten versorgt. Selbst die Kalibrierung und Justage bei einer markengebundenen Werkstatt kann im Voraus nicht mit einem konkreten Arbeitszeitwert veranschlagt werden. Die nicht vorab kalkulierbaren Positionen (wie z. B. die Fragen: ist ggf. ein Datenupdate notwendig? Wie lange dauert dieses notwendige Datenupdate? Welche Fehler wurden in den Steuergeräten abgelegt? Ist nur eine Fahrwerksvermessung ausreichend oder müssen Einstellarbeiten vorgenommen werden? etc…) führen zu Arbeitszeiten, die erst bei der Durchführung der Arbeit erfasst werden können. Die herstellereigenen Diagnosesysteme dokumentieren hierfür anhand eines Protokolls die notwendigen Arbeitsschritte und die benötigten Zeiten. Die Protokolle sind zwingender Bestandteil der anschließenden Rechnung, um die geleisteten Arbeiten vollständig zu dokumentieren.

Weitere Informationen finden Sie unter den beiden hier beigefügten Links:

https://www.k-t-i.de/fileadmin/edit/user_upload/2018-01_TI_FAS_V1.0.pdf
https://www.k-t-i.de/fileadmin/edit/user_upload/2018-08_TI_Sensoren_f%C3%BCr_FAS_V1.0.pdf

Fazit:
Die Identifikation, ob und welche FAS-Sensoren im Fahrzeug verbaut sind kann nur sichergestellt werden, wenn das Fahrzeug vorab über eine VIN-Abfrage identifiziert wird.

Die schnellen Entwicklungen im Bereich der Fahrerassistenzsysteme, hin zu autonom funktionierenden Systemen, erfordern von den Betrieben hohe Investitionen in das Equipment zur Kalibrierung und in die Weiterbildung des Personals. Darüber hinaus sollte eine Kalibrierung nur unter Verwendung der tagesaktuellen Herstellerinformationen erfolgen.

In Kostenvoranschlägen ist nur in seltenen Fällen die Kalkulation der benötigten Arbeitszeiten möglich, sodass nur auf der Rechnung, nach erfolgter Reparatur, die genauen Zeitangaben je nach Bedarf aufgezeigt werden können.

Freitag, 28. Juni 2019

Aufsichtsrat der EUROGARANT AutoService AG erneut bestätigt

Die heutige ordentliche Hauptversammlung der EUROGARANT AutoService AG in Friedberg hat einen neuen und alten Aufsichtsrat gewählt und dabei die Arbeit der gesamten Führung bestätigt.

Rund 100 anwesende Aktionäre konnten sich heute in Friedberg ein umfassendes Bild über die Arbeit des Aufsichtsrates und des Vorstandes der EUROGARANT AutoService AG machen. Hierzu berichtete der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Holger Schmädicke (Potsdam), über den gesamten Verlauf und die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2018. Anschließend berichteten die drei Vorstände, Thorsten Fiedler (Vorsitzender), Guido Kalter und Peter Börner, über deren Ressorttätigkeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr. Gemeinsam mit den zusätzlichen über 110 im Vorfeld schriftlich abgegebene Stimmen, entlastete die Hauptversammlung den Aufsichtsrat und den Vorstand anschließend.


Im weiteren Verlauf standen die Wahlen des Aufsichtsrates auf der Tagesordnung der Hauptversammlung. Laut der Satzung der EUROGARANT AutoService AG entsendet die WKF mbH, die zwei Aktien besitzt, zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat. Holger Schmädicke (Potsdam) und Heinz-Günter Wickenhäuser (Rodgau) wurden bereits in der Geschäftsführenden Vorstandssitzung des ZKF e.V. in Esslingen benannt und entsendet. Die darüber hinaus zur Wahl stehenden weiteren Kandidaten des 6-köpfigen Kontrollgremiums, Jörg Bergmann (Essen) Geschäftsführer, Ralf Christner (Offenbach) Rechtsanwalt, Birgit Helfert (Mannheim) Geschäftsführerin, Jens Kopp (Freudenstadt) Geschäftsführer, wurden erneut in den Aufsichtsrat gewählt. In der anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wählte der Aufsichtsrat aus seiner Mitte den Vorsitzenden Holger Schmädicke erneut für das oberste Amt in der EUROGARANT AutoService AG.

Die EUROGARANT AutoService AG schließt das Geschäftsjahr 2018 erneut sehr erfolgreich mit einer Umsatzrentabilität von 1,12% und einer Eigenkapitalrentabilität von 4,32% ab. Dabei spielt der Immobilienwert des Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg eine bedeutende Rolle.  Ebenso ist der Zweck Gesellschaft, der in der Satzung beschrieben ist, nämlich geldwerte Vorteile für die angeschossenen Werkstätten und nicht für die Investoren zu erzielen, auch in 2018 wieder deutlich erfüllt worden.

Donnerstag, 6. Juni 2019

ZKF ist nun ordentliches Mitglied im ZDK

Der erste wichtige Meilenstein ist vollzogen, denn nun ist der ZKF auch im Rahmen der heutigen Mitgliederversammlung unter Tagesordnungspunkt 2 durch die stimmberechtigten Delegierten als ordentliches Mitglied im ZDK bestätigt worden. Der ZDK-Präsident Jürgen Karpinski gratulierte dem anwesenden ZKF-Präsidenten Peter Börner und Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm zu diesem Schritt und wies darauf hin, dass man nun möglichst zeitnah an einer Verwandtschaftserklärung zwischen beiden Verbänden im Hinblick auf die beiderseitigen Ausbildungsmöglichkeiten arbeiten werde.

Foto (Joachim Kuhn): Peter Börner, Jürgen Karpinski, Wilhelm Hülsdonk

Sonntag, 26. Mai 2019

Grundsatzrede 2019 des ZKF Präsidenten


Liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte zahlreiche Ehrengäste, die ich bereits namentlich zur Mitgliederversammlung begrüßt habe, geschätzte Landesinnungsmeister und Obermeister, Ausschussvorsitzende und -mitglieder, liebe Gäste, Mitglieder und Aussteller, herzlich willkommen in Esslingen, in Baden- Württemberg zum 71. Branchentreff des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik. 
Wenn wir den 71. Bundesverbandstag, respektive Branchentreff veranstalten, dann ist der ZKF als solcher in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden. Ganz schön fit für einen siebzigjährigen darf man ohne Zweifel feststellen, wobei wir im Karosserie- und Fahrzeugbau noch viel besser können: 1875 wurde der Deutsche Stellmacherverband, der Vorläufer des ZKF offiziell gegründet, vor demnach 144 Jahren, die Innung Berlin ist nachweislich 478 Jahre alt und vor 5.500 Jahren wurde das Rad erfunden und zwar nicht ohne, dass ein Fahrzeugbauer was auch immer daran befestigte. Ohne Scheu zu haben, kann ich also behaupten, wir sind das älteste Gewerbe der Welt. 
Ich freue mich sehr über jeden einzelnen Teilnehmer hier in Esslingen. Jedoch freue ich mich besonders über die Teilnahme beider Ehrenpräsidenten des ZKF, Herrn Heinz Wiedler und Herrn Friedrich Nagel, herzlich willkommen verehrte Ehren-Präsidenten. Und nicht weniger freue ich mich zahlreiche Vertreter des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe zu begrüßen. Am meisten jedoch über meine liebe Frau Silke, ohne die ich dies alles nicht leisten könnte. Besonderen Dank geht an dieser Stelle an Carlofon, DAT und Volkswagen Nutzfahrzeuge, die Sponsoren des Branchentreff 2019. Ebenso geht ein kollegiales Dankeschön an die zahlreichen Aussteller, ohne die ein solcher Event nicht möglich wäre. An dieser Stelle auch meinen ausdrücklichen Dank an die Organisation und Planung dieses Branchentreff. Das ist ohne Wenn und Aber nicht einfach, jedes Jahr etwas Neues an einem anderen Standort zu planen: Kompliment, sehr gut gemacht, Dankeschön Herr Aukamm, Frau Köhler und das ganze Team, ich denke auch im Namen aller Teilnehmer.
Heute ist meine Aufgabe, im 8. Amtsjahr meiner Präsidentschaft im ZKF die 9. Grundsatzrede zu halten. Das ist in zweierlei Hinsicht einfach: Erstens: die gesammelte Erfahrung macht es leichter und zweitens, wagt man sich an einige Themen einfach leichter heran, nach 8 Jahren. In diesem Jahr habe ich mich für das Thema „Zukunft“ in meiner Grundsatzrede entschieden. Warum? Die liegt mir am Herzen, denn die Veränderungen in der Zukunft - wenn es um Auto und Gesellschaft geh t- werden uns alle treffen und keiner kann sich vor der Zukunft schützen. Und: wenn ich heute von „in 5 Jahren wird folgendes passieren“ rede, dann kann sich schon im nächsten Jahr keiner mehr daran erinnern, was ich heute gesagt habe, mit der Hoffnung, dass diese Ironie verstanden wird. Ich werde in den nächsten Minuten mehrfach die Fragen stellen, die sich mir in der Verbandsarbeit des ZKF, in der IFL e.V., der EUROGARANT AutoService AG und der repair-pedia AG über das gesamte Jahr nur allzu oft auftun: Wie entwickelt sich unsere Branche in der Zukunft? 
Ganz sicher haben wir im ZKF bereits vieles modernisiert und der Zukunft entsprechend ausgerichtet. Aber nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern und der Zukunft läuft man eben nur hinterher. Was ich damit sagen will, wir alle können und dürfen uns nicht ausruhen, denn dann wird der Abstand zwischen dem, was der Kunde oder das Mitglied will und dem, was die Werkstatt oder der Verband liefern kann, zu groß. Tatsache ist aber, dass sich hier einiges in der Zukunft verändern wird: Technik im Auto, Antriebsart, Eigentum, Gesellschaft, Versicherung, Personal. Das darf niemanden abschrecken oder resignieren lassen, „Wie soll ich das alles schaffen“, nein, das muss motivieren, um die Herausforderungen anzugehen. Hinzu kommt Telemetrie, Diagnose, Big-Data-Auto, Justage, die Investition, Fachkräfte, Löhne, administrative Aufgaben und die Tatsache, dass nur noch am Handel von Waren in den durchschnittlichen Betrieben verdient wird. Nicht mehr an der handwerklichen Leistung, sondern am Einkauf und Verkauf von Ersatzteilen und dem Lack. Nachzulesen in allen Branchenberichten, Neubau Nutzfahrzeug wie Reparatur PKW. 
Zwei Fragen stellen sich mir hierzu: 
  • Wie lange noch, bis der Hersteller uns die Margen kürz und uns die Luft zum Atmen nimmt?(Ersatzteile für die Unfallreparatur sind Monopolware und wir haben keinen Einfluss auf die Preisgestaltung, auch die Versicherer nicht)
  • Wie lange noch, bis der Versicherer die Teile bestellt und bezahlt? (Audatex liefert in einigen Ländern bereits die notwendige Software an die Versicherungen!)

Traurige Aussichten insbesondere dann, wenn Werkstätten jüngst einen Test einer Versicherung unterstützen und die Aussage treffen: „wo ich die Teile herbekomme ist doch egal, Hauptsache die Marge stimmt“. Das ist aber viel zu kurz gedacht, liebe Kolleginnen und Kollegen, warum sollte die Versicherung das mit den Teilen machen? Um der Werkstatt was Gutes zu tun? Nein, sie will ran an die Margen und Schadenkosten einsparen. Das ist wie beim Drogen-Händler, die ersten drei gibt es für umsonst, den Rest kennen wir schon aus dem Nachbarausland, in Dänemark, sucht die Versicherung die Teile aus, bestellt diese und liefert der Werkstatt zu. Aktuell noch Frachtkostenfrei. 
Also: „Schafft man das noch in der Zukunft?“ Und: Wie sieht die Zukunft aus? Nach der Shanghai Motor-Show vor ein paar Wochen berichteten die Medien von 500 neuen Start-Up Autoherstellern, welche in Zukunft elektronische Mobilität liefern wollen. Über 100 waren als Aussteller da und einige davon werden es bestimmt zu uns auf den Markt schaffen. Hinzu kommen Byton, Sono Motors, Polestar und die haben alle eines gemeinsam, sie können schneller, moderner und wesentlich günstiger 4 Räder an einen Rahmen mit e-Motor schrauben. Handelsnetzwerke, Showräume, eingeschlagene Vertriebswege und Servicewerkstätten kennen diese Firmen und Startups nicht. Ergebnis daraus ist: solch ein Fahrzeug wird die Hälfte von einem E-Fahrzeug der heutigen Autoindustrie in Deutschland kosten. Das wird zweifelslos auch unseren Markt verändern, denn den Vertragshändler gibt es bei diesen Marken nicht mehr. Bei Tesla ist das heute schon so. 
Das ist die Seite des Autos, die Seite des Gesetzgebers sieht so aus: Vor zwei Wochen im EU-Parlament beschlossen, ab 2022 für alle neu typgenehmigten Fahrzeuge, die Assistenzsysteme als Muss,
oder soll ich besser 9 Spaßbremsen sagen? 
  1. Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (Geschwindigkeitsbremse, also Schluss mit Raserei, das Auto lässt nicht mehr Geschwindigkeit zu, abgeregelt) 
  2. Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre = Pusten in die Sonnenblende 
  3. Warnsystem bei Müdigkeit und nachlassender Aufmerksamkeit des Fahrers 
  4. Warnsystem bei nachlassender Konzentration des Fahrers: Schluss mit Nebenbeschäftigungen und Mobiltelefon in die Hand nehmen! 
  5. Notbremslicht 
  6. Rückfahrassistent (Automatische Bremsung bei Gegenständen, Schluss mit Parkschäden) 
  7. Ereignisbezogene Datenerfassung "Black Box" (Schluss mit Abstand, rote Ampel, zur Freundin fahren und, besonders zu beachten: Zeuge der Anklage nach einem Vergehen oder einem Unfall, die Polizei will mit USB-Stecker an die Daten) 
  8. Notbrems-Assistenzsystem 
  9. Notfall-Spurhalteassistent 

Macht dann Autofahren noch Spaß? Oder macht es mehr Spaß, im autonomen Flugtaxi Lilium Jet, welches 2025, also in 6 Jahren, in mindestens 2 Städten fliegen soll? Oder E-Tretroller, oder 6 Zylinder, oder SUV, oder E-Mobilität? Schwer zu sagen. Vielleicht sind wir dann für das Flugtaxi Lande- und Ladestation, mit Aussaug-Service der Kabine. 
Bis dahin leben wir mit unterirdisch schlechten und nachweislich falschen Zeitvorgaben bei Micro-Stundenverrechnungssätzen über die sich die anderen Handwerke nur belustigen können. Ist aber bei weitem nicht so, dass es keine Antworten und Lösungen auf diese Herausforderungen gibt. Ich glaube vielmehr, dass einige Kollegen schon damit überfordert sind, sich diesen Fragen zu stellen oder auszusuchen, welche Informationsquelle nun die richtige und wichtige ist. ZKF, IFL, EUROGARANT AutoService AG, KTI, repair-pedia, Hotline, Verband, Innung, alles ist da, man muss es nur nehmen, wie es schon im Kochbuch steht, was aber schon vielen schwerfällt. 
Jüngst stand Herr Aukamm und ich in Würzburg zu den Karosserie- und Schadenstagen mit einem Mitglied zusammen, der uns doch tatsächlich fragte, „wann macht der ZKF denn endlich mal was gegen diese Rechnungskürzungen“. Nicht nur, dass es einem hierbei schier aus den Socken haut, nein, das ist auch noch eine glatte 6 im Zeugnis des Betriebes an seinen Verband. Auf die Frage, ob er denn keine ZKF-Online-News lesen würde, denn darin würde schon mehrfach über die Lösungen des ZKF und der EUROGARANT AutoService AG gegen die Rechnungskürzungen berichtet, hieß es nur: „Was ist das denn, nee, dazu habe ich keine Zeit bei der Flut von E-Mails“. Na dann: „Pech gehabt“ dachte ich, doch beim zweiten darüber nachdenken taten sich mir schon fast Abgründe auf. 
Zahlreiche Musterschreiben, neue AGB-Empfehlung, neue Reparaturkostenübernahme, Datenschutzgrundverordnung, Weiterbildungsangebote, Seminare, EuroDFT, Wiederspruch zur Stundenverrechnungssatzerhebung durch die Rechnungskürzer und Verweiser an günstigere Werkstätten, Branchenbericht, Stundenverrechnungssatzkalkulation, Einladung zur Kroatien Exkursion
mit Besuch von 3 ausgewählten Werkstätten, hunderte IFL Meldungen und so weiter und so fort, alles nicht bekommen, ebenso wie die Einladung für heute. 
Wenn der Betrieb doch Beiträge an die Innung zahlt, dann muss er doch eine Gegenleistung außer dem Weiß-Blauen-Schild an der Tür erwarten müssen, oder? Scheinbar und offensichtlich tut er es nicht, denn er hat keine Erwartungshaltung oder „keine mehr“ an seine Innung, Landesverband und Zentralverband. Beispiele gibt es einige von dieser Sorte. Und damit ist schon mal der erste Ansatz „Zukunft“ des ZKF definiert. Wir müssen wieder eine Erwartungshaltung bei den Mitgliedsbetrieben zurückgewinnen, die dafür sorgt, sich mit unseren Leistungen zu beschäftigen, denn: der ZKF hat für fast jedes Problem eine Lösung. 
Wie wollen wir das schaffen: 
  • Im nächsten Jahr planen wir, wesentlich präsenter beim Mitglied zu sein, werdet bitte alle Freund vom Facebook-ZKF,
  • Werdet Follower bei Twitter, da gibt es Vorstands-News direkt von mir, wer es möchte, 
  • Füllt am Tagungsbüro den Erfassungsbogen für die Kontaktdaten aus, vermutlich kennen wir nur die 10 Jahre alte Info Mailadresse von euch,
  • Dann wollen wir nächstes Jahr Life vor Ort praktische Beispiele zeigen: z. B. Fahrzeuge an frisch verklebten Frontscheiben aufhängen, 
  • Crash-Tests zu unseren Veranstaltungen durchführen, 
  • Die Funktion von Notbremsassistenten bei überlackierten Stoßfängerverkleidung zeigen -oder besser nicht zeigen-, 
  • noch viel mehr Work-Shops auch parallel anbieten, 
  • dem Thema Nutzfahrzeug eine völlig neue und wesentlich größere Bedeutung zukommen lassen, das ist wichtig, 
  • den Betrieben die Bedenken der kommenden Herausforderungen nehmen,

bei der Obermeistertagung, dem Eurogarant-Erfahrungsaustausch, Branchentreff und der Deutschland Tour. Das ist somit heute und hier der letzte „Branchentreff“. Sorry Fritz Nagel, es war Deine gute Idee, aber Leben ist Veränderung und ich bin mir sicher, keiner hat dafür mehr Verständnis als Du. Auf gemeinsamen Beschluss des ZKF Vorstandes veranstalten wir ab dem nächsten Jahr das: „Automobile-Zukunfts-Forum“ und versprechen schon jetzt, dass der Name Programm ist. Notieren Sie sich schon jetzt den 18. - 20.06.2020. Wo ist noch nicht sicher, denn wir planen etwas Einzigartiges. 
Dieses Forum bekommt einen eigenen Nutzfahrzeugtag am Donnerstag, an dem sich die Themen, Workshops und Aussteller nur und intensiv mit dem Thema Nutzfahrzeug und Neubau beschäftigen. Und natürlich Programm zum Anfassen, Notbremsen testen, Autos-Crashen und zur Gestaltung der Zukunft machen. Wir sind dabei klug beraten, wenn wir mal die Jugend und den Nachwuchs fragen und das Programm von ihnen gestalten lassen. 
Apropos Nachwuchs fragen. Fragt mal Kinder aus der Generation Y oder Z und nicht die eignen, mit Krabbel-Alter-Werkstatt-Erfahrung. Fragt mal die Kinder, die zwischen den 90ern und 2010 geboren wurden, nicht als Eltern und Werkstattinhaber, keine Ausbildung als Handwerker in der Werkstatt machen, sondern die Abermillionen Studenten und Kaufleute, was die vom Auto, NOX, CO2, Winterreifenwechsel, Hauptuntersuchung und vor allem dem Besitz von Auto halten. Quasi Greta Thunberg und deren 500.000 Begleiter am Freitag oder Kevin Kühnert und was er von BMW hält. 
Da kommen einige Menschen mit einer komplett andersdenkenden Generation auf uns zu -ja, Stadt und Land unterschiedlich- wir sollten das aber wissen, denn das sind unsere Kunden in 5 bis 10 Jahren. 
Ein weiteres Signal der Veränderung ist die IAA 2019 im September in Frankfurt. Einst die bedeutendste und weltweit größte Automesse. Mindestens 14 Automarken sind dieses Jahr nicht vertreten, die stellen einfach nicht mehr aus. Bereits vor Jahren hat Volvo bekannt gegeben, dass sie nicht mehr nach Frankfurt kommen, Nissan, Mazda, Renault, Dacia, Mitsubishi, Toyota, die PSA-Marken Peugeot, Citroën und DS, Fiat, Alfa, alle nicht in Frankfurt im September dabei. VW geht mit allen Marken in nur eine Halle und noch deutlicher als BMW kann man es nicht sagen: die verkleinern sich im Budget von 25 auf 6 Millionen Euro und von 11.000 auf nur noch 3.000 Quadratmeter. Wenn das kein Wandel ist, weiß ich auch nicht mehr. 
Ich frage die Autohändler nur allzu gerne: „Wird in 10 Jahren noch ein Privatkunde im Autohaus einen Neuwagen kaufen?“. Die Antwort ist fast immer die Gleiche: „Auf dem Land wird immer noch ein Auto gebraucht“. Stimmt, nur wer wohnt und lebt in 10 Jahren noch auf dem Land ohne 5G? In der Stadt wachsen alle mit Nahverkehr auf, der Individualverkehr wird doch gerade wo es nur geht demontiert und schlecht gemacht. Diesel, NOX, CO2, und selbst der bisher zuverlässige Auto-Andi Scheuer will eher Tretroller und Uber zugelassen wissen, anstelle Nachrüstung und Verbesserung der Verkehrswege und -mittel. Wenn das kein Wandel ist, weiß ich auch nicht mehr. 
Volkswagen war noch vor wenigen Jahren unter den 10 größten Unternehmen weltweit, was Umsatz und Mitarbeiter betrifft. Im nächsten Jahr wird Volkswagen voraussichtlich nicht mal mehr unter den Top 100 geführt. Wenn das kein Wandel ist, weiß ich auch nicht mehr. 
Das typische Produkt, liebe Zuhörer - das kann man in verschiedenen Studien nachlesen - von den Maturies, also von allen bis 1945 geborenen ist an erster Stelle „Auto“. Das typische Produkt der Baby-Boomers, von 1945 bis 1960 geborenen ist „Fernseher“ und erst später „Auto“. Das typische Produkt meiner Generation X, der von 1960 bis 1980 geborenen ist „Computer“, später, an Platz 3 genannt „Auto“. Das typische Produkt der Generation Y von 1981 bis 1995 geborenen ist Tablet und Handy, also flacher als die Tageszeitung, „Auto“ taucht nicht mehr auf und das der Generation Z von 1995 bis heute geborenen ist nein, nicht der 6 Zylinder Diesel, ich hatte auch gestaunt, dass es nicht der Diesel ist, sondern Google-Glasses, surreale VR-Welten und Cloud-Service. Von „Auto“ nichts mehr zu lesen. 
Und bitte: nicht von uns hier im Saal, unseren Kindern oder Lehrlingen. Wir haben einen fokussierten Blick auf die Tatsachen und Entwicklungen. Aber von denjenigen, die nichts mit Auto beruflich zu tun haben, Kaufleute sind und in Berlin, Paris, London bis Peking aufwachsen. Und wenn in zehn Jahren das autonome Flugtaxi oder das Fahrzeug in Level 3 und 4 auf der Straße ist, wird nicht nur dem Auto selbst, sondern ganz speziell dem Antrieb und der Motorleistung eine völlig andere Bedeutung zukommen. Wenn keiner mehr selbst fährt und sich auf den nächsten Bremspunkt und Kurvenscheitel freut, den Motor brummen hört, dann spielt aus meiner Sicht Marke, Leistung und auch das Eigentum daran, eine völlig neue Bedeutung. 
Kauft man dann ein selbstfahrendes Fahrzeug? Was ist dann der Unterschied zwischen Dacia und Daimler, Fiat und Ferrari? Und wenn man nicht mehr kauft, wer hat die Versicherung ausgesucht? Oder ist die Versicherung der Mobilitätsanbieter? 
Geschehen wird das auch nicht an einem Tag, per Schalter umlegen und in der Stadt und auf dem Land, das Beginnt mit Dieselkriese, geht über IAA ohne Hersteller, über Greta Thunberg und deren 500.000 Freitags-Mitstreiter, zum autonomen Fahr-Taxi von Uber, gesperrten Innenstädten wegen NOX oder CO2, Elektro-Tretroller, Flugtaxi. Dennoch bleibe ich gelassen, ich bin Automensch mit Benzin im Blut und freue mich über jede Autofahrt. Es wird nicht dramatisch und auch nicht schnell kommen. Dennoch will ich die Veränderungen erkennen und unsere Chance darin nutzen, mitzugestalten zu können und ein großer Teil der Zukunft zu werden.
Ich möchte mich bedanken bei den Ausschüssen, von dort kommen immer mehr solcher Themen in den Vorstand, dem wiederbelebten Querdenkerkreis und dem Juniorenseminar, sie schaffen neue Sichtweisen auf Kernthemen, den Referaten des ZKF, diese arbeiten zielgerichteter auf das, was kommen wird und im Vorstand wird diskutiert, eine Art „Junge Union“ neben den Vorstand zu stellen.
Ich lade hiermit alle U35 ein, ihr müsst noch mindestens 30 Jahre arbeiten, und natürlich alle anderen motivierten Mitglieder ebenso: gestaltet eure Zukunft mit im ZKF, was auch immer getan werden muss, wir werden es machen, liebe Kolleginnen und Kollegen. 
Das geht allerdings nicht mit 66 Euro die Stunde! In 2019, tatsächlich war, liebe Zuhörer, am 18.01.2019 sendete ein Eurogarant Fachbetrieb versehentlicher Weise eine Rechnung nicht nach München zu einem dort ansässigem Schadenlenker, sondern an seine EUROGARANT AutoService AG. 
An dieser Stelle ein Tipp zum Thema Stundenverrechnungssätze in der Schadenlenkung: Diese Versicherung aus München beauftragt einen Rechnungskürzer zur Erfassung des ausgehängten Stundenverrechnungssatzes in dieser Werkstatt. In diesem Fall 119 Euro die Stunde. Diesen Satz benutzt der Versicherer, um in einer fiktiven Abrechnung einen Geschädigten an diese Werkstatt für 119 Euro zu verweisen und somit fiktiv abgerechnet wesentlich weniger zu zahlen, als im Gutachten, meist aus Vertragswerkstätten, ausgewiesen ist. Vorteil für die Versicherung, nach dem Verweis muss weniger bezahlt werden, die Werkstatt bemerkt nichts. Den Satz selbst in dieser Werkstatt, also die 119 Euro, zahlt ohnehin keiner, 90% sind Schadenlenkungsaufträge. Gleichzeitig verlangt die Versicherung von diesem Partner, eine handwerkliche Leistung für 66 Euro die Stunde zu liefern. An sich schon unglaublich, für fiktiv wird 119 Euro gezahlt, für konkrete Handwerksleistung 66. Und nun der Deal: Die Werkstatt verspricht, am Montag nicht 20 Euro auf den ausgehängten aufzuschlagen und diesen sofort an alle Rechnungskürzer zu melden und somit der Versicherung wesentlich mehr zu schaden. Die Werkstatt fordert 20 mehr bei gelenkten Aufträgen und die Versicherung hat dabei in Summe sogar noch Geld gespart.
Aber: Zurück zu den 66 Euro. Schlichtweg Dumping-Preise, die sich jeder Diskussion entbehren und schädlich für die Branche sind. Und dafür wird jetzt auch noch ein Schadenkongress ausgerufen? Um sich aufzuregen oder vor der gesamten Branche über 66 Euro Diskussionen zu führen? Ich sage nein, denn diesem Verschleudern von Leistungen muss nicht noch ein Marktplatz gegeben werden, dem jeder auch noch zuhören kann. Das weckt Begehren und kann nicht zu Lösungen führen, gibt es schon zu viele dieser Veranstaltungen und ist die Ausgangsposition keine, der ein Kongress gebührt. Wir brauchen Lösungen für die Werkstätten und nicht weitere Marken, Schilder, Kongresse oder Lippenbekenntnisse von Schadenlenkern. Und erst recht nicht von den zwischengeschalteten Dienstleistern sowie Rechnungskürzern gegenüber verängstigten und ausgequetschten Werkstätten. Somit: 
  • Schluss mit Rechnungskürzung, 
  • ausreichend Arbeitszeit und keine Phantasiezeiten, 
  • Entschädigung der wachsenden administrativen Aufgaben, 
  • Finger weg vom Warenhandel,
  • auskömmliche Stundensätze.

Als Berufs- und Wirtschaftsverband sehen wir unsere Aufgabe in der Lieferung von Problemlösungen: Dem Branchenbericht, der IFL Liste, repair-pedia, dem EuroDFT, SOS Rechnungskürzung und DfB von der EUROGARANT AG. 
  • Reparaturanleitung, IFL Hinweis, Technische Dokumente, Anwaltlicher Kommentar zu Kürzungen: Lösung: repair-pedia. 
  • Überprüfung meiner Kostenvoraschläge, 100% Rechnungsbetrag in der Kasse: Lösung: DfB von der EUROGARANT AutoService AG und nach erfolgter Kürzung SOS Rechnungskürzung. 
  • Neues Lenkgetriebe anlernen, Abstands-Radar kalibrieren, Scheinwerfer-Steuergerät zurückstellen, 100% Informationszugang: Lösung: EuroDFT. 

Alles diskriminierungsfrei, nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine Vertragswerkstatt. In Summe aber alles Verbandsleistungen, die für einen e.V. eher unüblich sind, den Mitgliedern aber enorm helfen und auf die wir sehr stolz sein sollten. Wir haben die Veränderungen schon vor Jahren gesehen, dabei ist festzustellen, dass sich die Kompetenzen weiter verschieben. Der Anteil an Elektronik, Kalibrierung und administrativen Aufgaben nimmt in den Betrieben deutlich zu. Der Anteil Elektronik im Fahrzeugbau steigt ständig und ohne das neue Bauteil auf dem Server des Herstellers angemeldet zu haben, ist es bereits beim nächsten Update des Herstellers verschwunden. Und weil wir das vor Jahren schon vermutet haben, war es so wichtig, den EuroDFT zusammen mit dem Kfz-Gewerbe und den Herstellern zu entwickeln, für Nutzfahrzeug und PKW. Damit haben wir die Möglichkeit, auf die Reparaturdaten und Systeme der Hersteller zuzugreifen und alle Dokumente einzusehen. Also keine Bange vor den Veränderungen liebe Kolleginnen und Kollegen: wir sind schon mitten drin, in der Anpassung zur Zukunft. 
Und wir brauchen noch mehr, noch mehr Lösungen und noch mehr Geschwindigkeit auf der Entwicklungsseite: Wenn du vor 100 Jahren die Schreibmaschine erfunden hast, warst du 75 Jahre alleiniger Patentinhaber und konntest dein Produkt verkaufen. Wer vor 20 Jahren als Nokia das Handy marktfähig gemacht hat, ist heute weg vom Fenster. Deutsche Marken wie Nordmende, Grundig,  Saba, Telefunken: alle verschwunden. Nicht weil die schlecht waren, aber weil die anderen besser waren. Ich hoffe für die deutsche Automobilindustrie, dass sie den anstehenden Wandel besteht, die Produkte für die Zukunft fit macht und nicht von Startups und Elektro-Anbieter überrollt wird. 
Wir müssen aber auch weiter an unserer Zukunft arbeiten, auch im deutschen Handwerk allgemein. Denn: und folgendes ist die politische Meinung des Zentralverband des Deutschen Handwerks, die wir im entsprechenden Ausschuss Wirtschaft und Umwelt maßgeblich mit beeinflusst haben: „Wir fordern einen gleichberechtigten digitalen Kommunikationszugang des Handwerksunternehmens zu seinen Kunden über das Anlagen-Display.“ Egal ob Heizungsbau oder Kraftfahrzeug. Also auf den Bildschirm in das Fahrzeug, das ist der entscheidende Satz. Ich bin mir ganz sicher, der Gesetzgeber wird uns das ermöglichen, denn er kann der Industrie nicht alleine die Hoheit und den Zugang zum Kunden überlassen. Somit ist erneut ein Schritt Zukunft für den ZKF definiert: Wir können auf das Display also müssen wir auch auf das Display. Wie, ist noch offen, wir müssen es aber nicht alleine machen. Exakt die gleichen Interessen verfolgen unsere Europäischen Nachbarn, die Handwerksverbände, die BFL, die Prüforganisationen, die Versicherungen, die Flottendienstleister, die Tankstellen, Amazon und Google. 
Es wird uns somit gelingen, die Voraussetzungen zu schaffen, mitspielen zu können, also wollen wir auch mitspielen. 
Unterirdische und nachweislich falsche Arbeitszeitvorgaben sagte ich eingangs. Damit ist die Kernaufgabe unserer IFL beschrieben, die in den letzten Monaten große Entwicklungssprünge vollzogen hat: 
  • Die Autolackierer und deren Bundesfachgruppe werden noch stärker mit der IFL zusammenarbeiten, 
  • Die Datenanbieter DAT und Audatex sind nun mit Schwacke als neuem Mitglied komplett 
  • Mit der Consulting AB, dem Mutterhaus fast jeder Arbeitszeit der großen deutschen Hersteller und 
  • die zahlreichen Arbeitszeitkorrekturen, die auf Meldung einzelner Werkstätten erfolgt sind, wirken wir alle dem Thema falsche Arbeitszeiten nachhaltig entgegen. 

Denn: Hunderte von Korrekturen fließen jährlich in die Systeme der Datenanbieter ein. Nun stehen wir aber inmitten der Erhebungen der aktuellen IFL Studie „Chronos“, ein weiteres geldwertes Bausteinchen in der Arbeit des ZKF für die Mitglieder. „Chronos“, ist was? Chronos misst derzeit vor Ort in Werkstätten an über 900 Aufträgen, 100% nachvollziehbar die Zeiten, die zur Erledigung eines Auftrages erbracht werden müssen, welche aber nicht in den operativen Zeitvorgaben der Hersteller aufgelistet sind. Über 60 Tätigkeiten stehen auf dieser Erfassungsliste, alles Positionen, die der Autohersteller nicht berücksichtigt, wir aber zur Abarbeitung des Auftrages benötigen. Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich auf die ZKF Online News zu achten, oder das Jahresmagazin des ZKF zu lesen. 
In der Summe bleibt festzustellen, dass die Versicherungen endlich begreifen müssen, dass der aktuelle Regulierungs- und Kürzungswahn zu dramatischen Betriebsergebnissen und zu schlechteren Voraussetzungen in der Zukunft führt. 4,6% Ertrag vor Steuern, Abschreibung und Investition laut dem aktuellen ZKF Branchenbericht. Also am Ende in der Tasche des Unternehmers 0 Euro. Keine Luft zum Leben, zum Investieren, zum Ausbilden und zum Gestalten der Zukunft. Tarifverhandlungen mit Nullrunden als Ergebnis werden gefeiert, dabei laufen uns die eigens ausgebildeten Mitarbeiter reihenweise weg. Gleichzeitig weist die HUK-Coburg ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 565 Mio. € aus, Ergebnis! Die Allianz ein Gleiches vor Steuern von 10,4 Mrd. €, Ergebnis! Stefan Höslinger hat in Würzburg ausgerechnet und das ist erschreckend: um in der Stunde 10 Euro mehr am Stundenverrechnungssatz zu erhalten, müsste die Prämie für den Versicherungskunden pro Jahr um gerade mal 2 Euro steigen, geteilt durch 12 Monate also um 17 Cent und viele Probleme des Fachkräftemangels und der Investition wären gelöst. 17 Cent für 10 Euro die Stunde, unglaublich. Naja, vielleicht rechnet in den Häusern der Versicherungen auch mal einer nach, vermutlich erst dann, wenn es zu spät ist. Also wird weiter im November auf Kundenjagt gegangen und auch dort das Geld dem Fenster hinausgeworfen. Lieber ein Kunde der keinen Ertrag bringt, als den gleichen Kunden beim Wettbewerber im Haus. Der könnte ja mal eine Zahnversicherung brauchen und dann haben wir ihn! Verschleuderte Leistungen, speziell in der Kfz-Versicherungsbranche auf dem Rücken der Ausführenden, also der Fachwerkstätten, für 17 Cent im Monat. 
Kommen wir zum Nutzfahrzeug- Neubau im ZKF liebe Zuhörer und glaubt mir: Die Herausforderungen sind hier keine anderen. Ganz im Gegenteil, das erste autonome Fahrzeug auf den Straßen wird ein LKW sein und der Fachkräftemangel ist hier allgegenwärtig, wenn nicht sogar noch schlimmer. Aber: seit dem letzten Branchentreff in Wolfsburg vor einem Jahr hat sich sehr viel getan. Nachdem wir uns im ZKF Referat Nutzfahrzeug personell neu strukturiert haben, sind die Aufgaben nicht nur geblieben, sondern mehr denn je geworden. 
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Claus Evels, der mir das Thema Nutzfahrzeug weitestgehend abnimmt und ebenso an das Team in der Geschäftsstelle, die eine hervorragende Arbeit leisten. Seit dem 1. April dieses Jahrs legen wir aber noch eine Schippe drauf, Herr Dierk Conrad hat die Geschäftsführung des Referats Nutzfahrzeuge übernommen, herzlich willkommen im Team. Hauptthema aktuell: WLTP und RDE. Also Verbrauchs- und Emissionswerte im realen Fahrbetrieb. Für die Industrie schon nicht ganz so einfach, denn bereits ein Schiebedach in einem PKW verändert sowohl die Verbrauchs- als auch die Emissionswerte, was dazu führt, dass viele Hersteller aktuell kaum Modelle liefern können, weil nichts getestet, berechnet und gemessen wurde. 
Für einen Handwerksbetrieb, der einen Aufbau oder Umbau konstruiert und diesen anschließend herstellt, fast unmöglich oder mit enormen Kosten verbunden, diese Werte nachweisen zu können. Nicht nur aus diesem Grund haben wir im Oktober des letzten Jahres das Forum Fahrzeugbau in Würzburg im VCC beim Vogel Verlag ins Leben gerufen. Top-Thema mit Podiumsdiskussion war natürlich WLTP / RDE und erst im Anschluss an diese Veranstaltung wurde das ganze Ausmaß der bis dahin so großen Grauzone wirklich sichtbar. Für den ZKF war klar, dass hier eine mächtige Aufgabe auf uns zukommt. Unter der Initiative vom Vizepräsidenten und Vorsitzender des Ausschusses Fahrzeugbau Claus Evels legten wir noch einen klärenden WLTP Erfahrungsaustausch im Februar dieses Jahres in Friedberg auf und diskutierten in einem Arbeitsmeeting zwischen ZKF, Herstellern, Prüfgesellschaften, dem KBA und dem VDA Lösungsansätze. 
Erfreulicherweise war der Zuspruch sehr groß, so erschienen bis auf 2 Importeure alle namhaften Fahrgestell-Hersteller sowie der TÜV, DEKRA, KBA und VDA. Der ZKF machte bei diesem Erfahrungsaustausch ziemlich deutlich, wie wichtig es ist, dass der handwerkliche Aufbauhersteller bereits bei der Angebotserstellung ein Hilfs-Tool benötigt, in dem er die Daten wie Stirnwandfläche, Gewicht und Reifen-Abrollwiderstand ohne Eingabe einer VIN-Nr. verwenden kann, um prüfen zu können, ob die Wunschoptionen des Kunden auch später zur Zulassung des Fahrzeuges führen können. Die Hersteller haben diese Anregungen wie auch viele andere mitgenommen und versuchen hier Möglichkeiten zu schaffen, es unseren Mitgliedern möglichst einfach zu gestalten, Verbrauchs- und Emissionswerte errechnen zu können. 
Der ZKF bietet hier wie immer seine Unterstützung an, denn Berechnungen von cw-Werten, oder Rollwiederstände sind für den Handwerker nicht so trivial. Besonders kleine und mittlere Mitgliedsbetriebe die Sonderfahrzeuge oder gelegentlich Aufbauten herstellen, werden hier in Zukunft einen deutlichen Mehraufwand betreiben müssen. Konkrete Lösungsansätze sind noch nicht erkennbar, ganz im Gegenteil, aus dem Bereich der Hersteller kommt kein positives Signal, weshalb wir nicht ausschließen, dass nach dem 01. September 2019 nicht mehr jeder Auf- und Umbau möglich ist. 
Bei einigen Herstellern sind bereits 9-Sitzer, Dacherhöhungen und so weiter aus den Hand- und Verkaufsbüchern herausgenommen worden. Hinzu kommt, dass uns die Prüfgesellschaften bestätigen, dass es auch in der Abwicklung WLTP keine bundeseinheitliche Lösung geben wird, da dies -wie alles in der Einzelabnahme- Ländersache ist. Es wird also auch hier in Zukunft Bundesländer geben in denen es kaum, oder auch öfter in der Umsetzung Probleme geben kann. Der Bereich Nutzfahrzeuge nimmt also in Zukunft einen großen Bereich in unserer Verbandsarbeit ein, was aber auch nötig ist. Wir sind angetreten, um auch hier im ständigen Austausch mit den Herstellern, den Prüfgesellschaften und auch dem KBA-Lösungen zu finden und auf kommende Herausforderungen hinzuweisen, denn bis zum 01. September sind es nur noch gut 3 Monate und wenn dann WLTP hoffentlich überall am Laufen ist, kommt das nächste Problem mit RDE auf unsere Betriebe zu.
Erfreulich dabei ist, dass wir als ZKF uns hierbei Kompetenzen erarbeiten, welche der einzelne industrielle Hersteller so nicht erreichen kann. Das gibt uns die Basis, an alle Teilnehmer des WLTP Erfahrzugsaustausches heraus gleich eine wiederkehrende Veranstaltung ankündigen zu können. 
Details zu diesem Thema und zu vielem mehr aus dem Bereich Nutzfahrzeuge, gibt es dann im Workshop neben Chemikalienverordnung, LKW Abbiege-Assistent, RDE und WLTP und vielem mehr. Hier wird eine gute Arbeit für die angeschlossenen Nutzfahrzeugbetriebe geleistet und wir müssen keine Bange haben, uns davor verstecken zu müssen. Und wie bereits erwähnt, bekommt der Bereich Nutzfahrzeuge in den kommenden Jahren einen erweiterten Zeitrahmen im ZKF, hiermit meine ich den Donnerstag vor unserem Automobilen Zukunftsforum. Danke an die Verantwortlichen des Geschäftsbereiches Nutzfahrzeug, sehr gute und umfassende Verbandsarbeit. 
Du kannst über alles reden, aber nicht über 15 Minuten, sagte einmal ein kluger Mann zu mir. Naja, sind ein paar Minuten mehr geworden, wie immer. Die Grundsatzrede gehört aber nach wie vor zu den Aufgaben eines Berufs- und Wirtschaftsverbandes und ich stelle mich dieser Aufgabe sehr gerne. Themen wie Mindestvergütung für Auszubildende, Zeiterfassungswahn für alle unter der Überschrift: noch mehr Gesetze und Vorschriften die uns von der Arbeit abhalten, die neue Meisterprüfungsverordnung, die Mitgliedschaft im ZDK und unsere ersten Forderungen wie Verwandtschaftserklärung, Stärkung der Freien Werkstatt, unser Büro in Berlin sowie Mitsprache zur richtigen Zeit, unser repair-pedia, nicht zu vergessen unsere EUROGARANT AutoService AG, die von allen Verbänden im In- und Ausland gelobt wird und viele Themen mehr, sind ausgeblieben. Verzeiht mir, dass dies nicht alles in diesen Rahmen passt. 
Nächstes Jahr sind Wahlen, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Delegierte unseres Wahlsystems. Mitglieder des ZKF und somit wahlberechtigt sind die Landesverbände, und Landesinnungen und nicht der einzelne Betrieb, wie das vielleicht in anderen Verbänden oder Clubs der Fall ist. Wenn Ihr hier im Saal aber dennoch mitbestimmen möchtet, wer euch ab dem nächsten Jahr im Vorstand und als Präsident vertritt, dann müsst ihr auf die Innungsversammlungen gehen und eure Stimme dort abgeben. 
Für mich persönlich gibt es zahlreiche Gründe, erneut zur Wahl anzutreten. Es gibt viele Aufgaben aktuell und in der Zukunft, welche ich gerne mit euch zusammen gestalten möchte. Auch deshalb, weil uns als Mitglied im ZDK noch weitere und wichtigere Aufgaben und Chancen möglich werden und die alle etwas mit unserer gemeinsamen Zukunft zu tun haben. Bindet euch bitte mit ein, lest die Informationen vom ZKF, und ich sage euch zu, dass wir weiterhin in dieser Geschwindigkeit anpacken und die Zukunft gestalten. Lasst sie uns angehen, die Zukunft, sie gehört denen die mitmachen, also uns. 
Danke für die Unterstützung, eure Zeit und eure Aufmerksamkeit. 

Montag, 29. April 2019

Interview in der F+K zum Thema Kooperation mit dem ZDK

Trotz massiver Aufklärungsarbeit existieren immer noch Ängste in beiden Verbänden. Die einen befürchten dass der ZKF in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, die anderen befürchten dass Ihnen etwas weggenommen wird. Was tun Sie, bzw. was können Sie tun um diese Befürchtungen aus dem Markt zu nehmen?
Veränderungen erscheinen hin und wieder unbequem und der Ausgang ist nicht immer klar abzusehen. Vieles lässt sich Planen und Gestalten, dennoch bleibt oft ein Fragezeichen zurück. Was wir mit dem ZDK gerade gemeinsam tun, ist einzigartig im Handwerk und eine Blaupause gibt es hierzu nicht. Das macht nichts, denn sich als Berufsverband den Aufgaben immer neu zu stellen, ist unsere Kernaufgabe und geht in der Gemeinschaft noch besser. Wir werden gerade nicht in der Bedeutungslosigkeit untergehen, ganz im Gegenteil, wir werden mit der Kompetenz und der Größe beider Verbände noch deutlicher unsere Forderungen umsetzen können. Wir werden schon bald mit den zusätzlichen Leistungen aus der Zusammenarbeit heraus zeigen, dass wir uns sehr gut ergänzen. Die Mitglieder werden für ihren Betrieb erkennen, wie fruchtbar diese neue Gemeinschaft für unsere Branche ist.

In diesem Zusammenhang hört man immer wieder dass ZKF und ZDK verschmelzen, bzw. in Zukunft Eins sind? Was ist richtig daran, was falsch?
Wir werden Eins und untrennbar sein, wenn es um die Interessen unserer Mitglieder geht und wir werden eigenständig in unserem Verbandswesen bleiben, um unsere Kompetenzen und Gene zu erhalten. Friedberg und das Kompetenzzentrum bleiben, der ZKF Vorstand und die Mitgliederversammlung bleiben unverändert, wir sind aber jetzt in Brüssel vertreten und nutzen die politischen Möglichkeiten einer großen Verbandsstruktur. Verschmelzen oder Fusionieren sind also falsche Begriffe, Koalieren und Kooperieren sind die richtigen Worte.

Sie betonen immer wieder, dass der ZKF sich mit bestimmten Aufgaben, beispielsweise auf europäischer Ebene, alleine schwertut. Warum ist das so, warum reicht es nicht einen europäischen Dachverband wie den AIRC zu haben? 
Das hat zwei Gründe: erstens sind wir als Karosseriebauer auf europäischer Ebene zu wenige Betriebe, um die notwendige Bedeutung in der Politik zu erhalten, zweitens sind die Interessensunterschiede der AIRC Mitgliedsländer stark unterschiedlich. In Bulgarien brauchen wir nicht über den EuroDFT zu sprechen, in Polen liefert die Versicherung die Teile in die Werkstatt, in Frankreich wird für 40 Euro die Stunde mit der Rolle lackiert. In den zentraleuropäischen Ländern pflegen wir ein regelmäßiges 5-Länder-Treffen, was uns deutlich weiterhilft. Dieses gibt es ebenso in den Kreisen des ZDK, beide müssen nun zusammengelegt werden und dort ein Workshop für Unfallreparatur, Schadenlenkung und Zusammenarbeit mit den Versicherungen eingerichtet werden.

Warum muss es die Mitgliedschaft sein? Reicht nicht die lockere Kooperation, die bisher auch schon gute Erfolge, beispielsweise den EuroDFT, gebracht hat?
Ja, das ist richtig. Es würde auch ein klares Bekenntnis für eine Kooperation ausreichen, um die täglichen Aufgaben zu bewältigen. EuroDFT, Schulungen, IFL und vieles mehr gehen auch ohne Mitgliedschaft. Der ZKF hat aber den Anspruch, als ordentliches Mitglied im ZDK mitgestalten zu können, in die Verbandsarbeit maßgeblich eingebunden zu sein und die Informationen aus erster Quelle zu erhalten. Darüber hinaus ist es für uns auch vorteilhaft, auf Referate zugreifen zu können, die wir im ZKF nicht betreiben und Synergien zu nutzen, indem wir Referate gemeinsam wirken lassen. 

Kritiker sehen ein Großteil der Vorteile der Kooperation beim ZDK, zum Beispiel Einkaufsgemeinschaft, repair-pedia, Dienstleistung für Betriebe, und nun auch noch Mitgliedsbeiträge. Was kann man erwidern, was bietet der ZDK?
Ein Referat Recht und Tarife, ein Büro in Berlin und Brüssel, den EuroDFT, die TAK, die BFC, zahlreiche Innungs-Geschäftsstellen vor Ort, Schiedsgerichte und einiges mehr. Es geht uns aber nicht um das gegenseitige Aufrechnen, wer hat was, uns geht es um: was können wir zusammen noch besser machen. Nehmen wir die IFL e.V., die wir gemeinsam und in Zukunft noch bedeutender betreiben als Beispiel der Vorteile. Ich sehe weder für den einen noch den anderen mehr Vorteile, ich sehe Vorteile in der Gemeinschaft.

Wie sehen Sie persönlich die Zukunft des ZKF? Welches Gewicht bzw. welche Bedeutung wird dieser Branchenverband künftig noch haben?
Wenn es um die Unfallreparatur und den handwerklichen Fahrzeugneubau geht, haben wir noch eine großartige Zukunft vor uns. Die älteste Karosseriebauerinnung ist 480 Jahre alt, so lange es um den Fahrgast eine Hülle zu Schutz gibt, egal ob die fliegt, fährt, taucht, mit Benzin, Strom oder was auch immer sich fortbewegt, werden wir diese Hülle bauen, reparieren und instandsetzen. Unser Handwerk ist älter als jede Versicherung und uns wird es noch geben, wenn es längst keine Versicherungen mehr gibt. Ich persönlich sehe also einer positiven Entwicklung entgegen, das Handwerk und speziell das herstellende Handwerk hat sich schon immer an die Veränderungen sehr gut angepasst und teilweise sogar maßgeblich mitgestaltet. Die Digitalisierung, Prozessoptimierung, der Wettbewerb und die knapper werdenden Fachkräfte als Ressource für unsere Leistungen, sind Herausforderungen, die wir zu unserem Vorteil umsetzen werden.

Montag, 4. Februar 2019

ZKF-Branchenbericht

Abweichende Entwicklungen innerhalb der Branche – Anzahl der Beschäftigten sinkt

Sehr unterschiedlich entwickelten sich im Jahr 2017 die Ergebnisse der rund 3500 Betriebe des Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerks. Während die herstellenden Karosserie- und Fahr-zeugbauer mit sinkendem Gesamtumsatz aber steigender handwerklicher Betriebsleistung ein verschlechtertes operatives Ergebnis (EBITDA) erzielten, verzeichneten die Fachbetriebe der Instandsetzung ein leicht verbessertes operatives Ergebnis (EBITDA) durch Produktivitätsstei-gerungen und Einsparungen. Ein weiteres Ergebnis: In den Betrieben sanken die Mitarbeiterzahlen aufgrund des Fachkräftemangels. Der Zentralverband sieht in dieser Entwicklung die größten Herausforderungen für die Unternehmen.

Friedberg, Februar 2019. Die Durchschnittswerte der teilnehmenden Unternehmen im Bereich Karosserie + Lack zeigten, dass im Jahr 2017 ein leichter Rückgang beim Umsatz auf 1,6 Millionen Euro verzeichnet wurde. Das operative Ergebnis verbesserte sich dabei auf rund 88.000 Euro vom Gesamtumsatz. Weniger gut sah es bei den teilnehmenden Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus – der Umsatz der in diesem Segment tätigen Fachbetriebe sank 2017 um 0,2 Prozent der Gesamtbetriebsleistung auf 4,3 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 29.000 Euro unter dem Vorjahreswert. Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik, erklärt: „Der Fahrzeugneubau war 2017 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur rückläufig – dies hat seinen Ursprung auch in dem durch die WLTP-Problematik bestehenden problematischen Marktumfeld.“ Die handwerkliche Betriebsleistung der produktiv Beschäftigten allerdings sei gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Schadenslenkung nimmt weiter zu 

Der ZKF zeigt sich überzeugt, dass sich der bestehende Trend im Karosserie- und Lack-Bereich zur Schadenslenkung weiter fortsetzen und verstärken wird. „Versicherer, Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften werden vor allem ihre Kaskoschäden weiter in die freien Fachbetriebe lenken bzw. lenken lassen, um von deren günstigen Kostenstrukturen zu profitieren“, ist sich Thomas Aukamm sicher. Allerdings sind genau die in diesem Bereich mit den die vereinbarten Stundensätze zu niedrig, weshalb die vom gesteuerten Geschäft abhängigen Betriebe zunehmend an Profitabilität einbüßen. Insgesamt konnte in der Karosserieinstandsetzung und -lackierung der Umsatz je produktiv Beschäftigten auf 164.063 Euro durchschnittlich gesteigert werden.

Weniger Mitarbeiter in den Unternehmen

Sowohl im herstellenden Fahrzeugbau als auch in der Instandsetzung beobachtete der Zentral-verband 2017 einen leichten Rückgang bei den Mitarbeiterzahlen aber auch bei der Anzahl der Auszubildenden im Durchschnitt der Unternehmen. „In Zukunft werden sich die derzeitigen Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden, weiter verschärfen“, un-terstreicht ZKF-Präsident Peter Börner.

Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2017 durchschnittlich ca. 34 Mitarbeiter, knapp 22 von ihnen waren produktiv tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,3 Millionen Euro, also 31 Prozent des Gesamtumsatzes.

Die Reparaturfachbetriebe beschäftigen im Mittel hingegen 15 Mitarbeiter, davon knapp zehn produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten stieg über den Vorjahreswert auf 630.245 Euro und stieg auf 38,9 Prozent des Gesamtumsatzes an. Der Zentralverband geht davon aus, dass Unternehmen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne, Zusatzleistungen aber auch Entwicklungschancen bieten müssen. Der ZKF unterstützt die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch durch Kooperationen von Jobbörsen und im Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten.

Plus bei den Stundenverrechnungssätzen im reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau

Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. In der Karosserie-Instandsetzung lag der Stundenverrechnungssatz durchschnittlich bei 102,13 Euro (2016: 98,11 Euro) sowie bei 109,96 Euro (2016: 104,63 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz. Bei den herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaufachbetrieben kalkuliert jedes Unternehmen seinen eigenen individuellen Stundenverrechnungssatz selbst, um Angebote am Markt abzugeben. Dies hängt eng mit der jeweiligen Wettbewerbssituation zusammen.