ZKF

ZKF

Montag, 27. Juni 2016

Lesen schadet dem Halbwissen

Hier ein weiterer Abschnitt meiner Grundsatzrede. Warum lesen so wenige Mitglieder die Meldungen des Zentralverbandes und stellen sich oft die Frage: "Was macht eigentlich der Zentralverband für mich?"

Ja, liebe Gäste und Zuhörer, lesen von ZKF, IFL, Deutsche-Kommission für Karosserie- und Lackinstandsetzung, EUROGARANT AG Meldungen, Einladungen, Angeboten und so weiter, welche frei Haus zu jedem Mitglied gesendet werden, scheint nicht jedermanns Sache zu sein. „Wieso bekomme ich eine Rechnung für die ZKF Tipps - die habe ich nie genutzt, Richtlinie Karosserie Eingangsvermessung mit Zeitstudie - Nie bekommen, Kriterien für Lenkgetriebe-Austausch - Wo bekomme ich das, Einladung zur EuroDFT Veranstaltung - Nie bekommen, Angebote von Leasingfahrzeugen - Nie bekommen“.

Sehr schade, denn das was wir berichten, ist die Leistung des Verbandes mit seinen Organisationen. Immer wichtig und betriebsrelevant, denn wir sind die Vertretung der Arbeitgeber. Wer von euch als Inhaber der Mitgliedsbetriebe nicht jede Woche ein ZKF Rundschreiben online News, etwa 100 IFL Meldungen im Jahr oder die Studien und Ergebnisse der Organisationen, in denen wir mitarbeiten erhält, der kann sich zurecht die Frage stellen: „was macht denn der Verband für mich“. Die gesamte Verbandsarbeit und unsere Ergebnisse kommen oft leider nicht an. Schade, denn speziell diese Betriebe sind jene, die aus meiner Erfahrung heraus am meisten Kritik üben, unberechtigt, denn informiert ist man augenscheinlich nicht.

Seit Monaten zerbreche ich mir den Kopf, warum dies so ist und viele Kollegen einfach nicht informiert werden wollen. Keine Zeit zum Lesen ist sträflich und umsatzverachtend oder ist es kein Interesse am Verband weil man es ihm nicht zutraut? Wir alle ärgern uns über die 20 Euro Rechnungskürzung, viele lassen aber wichtige und umfangreiche Reparaturvorgaben einfach aus, weil sie nicht gelesen wurden und somit nicht bekannt sind. So oft werde ich, wenn ich diese wichtigen und nützlichen Arbeiten des ZKF anspreche, später von den Zuhörern gefragt: „Äh was hast Du da gesagt, wo bekomme ich das her?“

Oft kennt der ZKF nur die E-Mailadresse info@ des Mitgliedsbetriebes. Dann ist nicht immer davon auszugehen, dass der Mitarbeiter, der diese Meldungen bekommt, richtig einschätzen kann, welche Relevanz diese Botschaft hat. Ebenso werden arbeitsrechtliche Themen für de Arbeitgeber, vom Arbeitnehmer ungerne weitergeleitet. Mich ärgert dies sehr, denn unsere wertvolle Arbeit war in diesen Fällen umsonst. Es gibt bei vielen Kollegen keine oder nur geringe Erwartungshaltung an seinen Berufsverband und seine Innung.

Ohne Erwartungshaltung wird dann auch nicht die Post vom Verband oder der Innung gelesen. Keine Bange, ich resigniere dabei nicht, erst, wenn der letzte Kollege verstanden hat, was wir in Friedberg alles machen, werde ich aufhören einzufordern, unsere Post zu lesen und erst dann Kritik zu äußern. Wie immer rede ich über solche Themen, leider zu den falschen Zuhörern. Ihr, die ihr heute hier seid, zeichnet euch eben durch einen hohen Informationsstand aus und der wird heute noch erweitert.


Es liegt nahe, wenn viele Betriebe nicht über alle Informationen verfügen, dass am Ende schlechte Ergebnisse zustande kommen. Als ich unseren Branchenbericht im Januar gelesen habe, konnte ich es kaum glauben: Bei den Betrieben der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung, reduzierte sich das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 3,6 Prozent, obwohl der durchschnittliche Umsatz um 7 Prozentpunkte gestiegen ist. Ein Minus von 2,9 Prozentpunkten des operativen Ergebnisses. Eine Ursache dürfte in der Schadenlenkung durch Versicherer liegen: Deren Umsatzversprechen haben sich viele Betriebe mit deutlichen Preiszugeständnissen erkauft, verbunden mit einer geringerer Rendite. Belastet wurde das Ergebnis laut Branchenbericht zudem durch den deutlich gestiegenen Anteil der Personalkosten um 1,7 Prozent. Die Prognose vom Zentralverband: „Dieser Trend wird in den kommenden Jahren weiter anhalten.“

Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag durchschnittlich bei 53.144 Euro. Im Vorjahr lag der absolute EBITDA - noch bei 90.893 Euro. Nicht ganz die Hälfte, aber fast den Ertrag halbiert. 53.000 Euro vor Steuern und Abschreibung, welche Investitionen können damit im nächsten Jahr noch gemacht werden?

10 Minuten pro Woche vom Inhaber oder Geschäftsführer eines Mitgliedsbetriebes, um die Botschaften und Ergebnisse des Verbandes zu lesen. Ein kleiner Aufwand für den Betrieb, für die Arbeit von 15 hauptamtlichen und fast 100 ehrenamtlichen Kollegen, muss einfach möglich sein.

Dunkle Wolken am Horizont

In einem Teil meiner Grundsatzrede habe ich die Erkenntnisse der letzten Wochen verarbeitet, was denn so alles auf die Werkstätten in der Schadenlenkung zukommt. Ich habe Versicherungen gehört, die das haben wollen und ich habe Dienstleister besucht, die das gerade entwickeln. Dunkle Wolken am Horizont, wenn wir es nicht schaffen, dies zu verhindern. Hier der Text:


Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert, liebe Zuhörer, in unserem Bereich rede ich von Schadenkalkulation, Teilebestellung, Rechnungsstellung. Ich darf das etwas ausführlicher vorstellen, was ich da in den letzten Monaten in der Branche so gesehen habe und was auf uns alle zukommen wird.

Schadenkalkulation.
Wer glaubt, dass wir als Karosserie-Fachbetriebe im Falle eines gelenkten Schadens in 3 Jahren noch Reparaturkosten-Kalkulationen im Betrieb mit DAT, Audatex oder Schwacke machen? Ich nicht, liebe Kollegen. Lösungen hierzu werden gerade für die Versicherung entwickelt, vorgestellt oder die sind schon da. Dummerweise hat man unseren nicht unbegründeten Ansatz mit SchadenLaden exakt in diesem Bereich im Namen der Werkstatt und mit deren Interesse mitspielen zu wollen, nein zu müssen, durch eine große Unstimmigkeit innerhalb der Mitglieder abgeschmettert. Heute nennt sich genau das gleiche Spiel EasyClaim und die Versicherung spielt mit den Prüfdienstleistern ohne uns im neu gebauten Sandkasten EasyClaim. Wer auch immer macht ein paar Bilder, der Dienstleister sucht dann vergleichbare Schäden in seiner Datenbank oder kalkuliert nach seinen Wünschen den Schaden. Anschließend kann der Geschädigte fiktiv abrechnen und „Sofort Auszahlen“ auf dem Handy wählen oder sich eine Werkstatt in einer Liste auswählen. Natürlich nur Partnerwerkstätten der jeweiligen Versicherung, die dann zu diesem Preis reparieren müssen. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten, dann macht für die Partnerwerkstatt ein anderer den Kostenvoranschlagt. Die Werkstatt kann ja oder nein zum Auftrag sagen. Partnerschaft heißt deshalb Partnerschaft, weil der Partner schafft. Abgesehen davon, dass dies schon eine dramatische Entwicklung ist -und komischerweise keiner, der seinerzeit SchadenLaden verhindert hat, etwas dagegen unternimmt- ist hier Tür und Tor geöffnet für weitere Einschnitte in unsere Arbeit. Genau das, und nichts anderes, wollten wir mit SchadenLaden verhindern, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Der nächste Schritt ist die Teilebestellung. 
Erneut die Frage: Wer glaubt, dass er in 3 Jahren seine Ersatzteile selbst bestellt und bezahlt? Ich glaube, in der Schadenlenkung keiner mehr. Der Prüfdienstleister und die Versicherung kennen den Ersatzteilbedarf durch ihre eigene Kalkulation und bestellen einfach im eigenen Lieferantennetz. Möglich sogar im elektronischen Bieterverfahren, „welcher Lieferant macht es noch billiger“. Teile zur Werkstatt, Rechnung zur Versicherung. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Rechnungsstellung. 
Und wer bei diesem Ablauf noch glaubt, er schreibt nach der Reparatur eine Rechnung, der irrt. Partnerwerkstätten werden nach diesen Regeln arbeiten müssen und bekommen dann per Gutschriftsbeleg ihr Geld. Die Softwareprodukte für diese Prozesse gibt es schon, Versicherer die das machen wollen auch. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Eine schlimme Entwicklung, die jetzt und sofort schon im Ansatz von den Betrieben verhindert werden muss. Achtet bei den Schadenlenkern genauestens darauf, was die Details in der Abwicklung betrifft und welche Zukunftsstrategien beabsichtigt sind. Der Verband kann und muss Leitplanken auf unserer Reise vorgeben, die Entscheidungen muss der einzelnen Unternehmer selbst tätigen und ich befürchte, dass es Betriebe gibt die dort dann mitspielen werden. Seht bitte DfB als Leitplanke gegen den Druck der Versicherer aus unserer Straße auszubrechen. Nutzt dieses Angebot, um aus dem Handwerk heraus ein Gegengewicht aufstellen zu können. Je mehr Aufträge über diesen Kanal zu 100% abgewickelt werden, desto stärker wird der Verband gegenüber den Kürzungs-Akteuren.

Sonntag, 26. Juni 2016

Leitplanken für die Branche

Der Pressetext anlässlich des ZKF Branchentreff 2016 in Bad Nauheim und Friedberg:

Beim Branchentreff des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) am 24. Juni in Bad Nauheim und am 25. Juni 2016 in Friedberg standen Zukunftsthemen der Branche auf der Agenda. In der Grundsatzrede skizzierte ZKF-Präsident Peter Börner konkrete Lösungen für Fachbetriebe und übte scharfe Kritik an Rechnungskürzungen sowie neuen Schaden-Apps.

Mehr als 400 Teilnehmer kamen beim ZKF zusammen und diskutierten über aktuelle Entwicklungen in der Unfallschadeninstandsetzung sowie im Karosserie- und Fahrzeugbau. Im Mittelpunkt der Grundsatzrede von ZKF-Präsident Peter Börner stand vor allem die Umsetzung der zentralen Projekte der Agenda 2020. Darüber hinaus sprach er auch die Stärkung der Lobbyarbeit sowie die Auswirkungen der EU-Verordnung auf die Aufbautenhersteller bei Nutzfahrzeugen und die Modernisierung des Zentralverbandes an.

„Wir müssen uns gemeinsam für die Zukunft öffnen“

„Nach wie vor ist die Agenda 2020 unser Leitfaden, damit Verband und Fachbetriebe in Zukunft besser für die gravierenden Marktveränderungen gerüstet sind“, betonte Peter Börner gleich zu Anfang seiner Grundsatzrede und fügte hinzu: „Wir bauen die Leitplanken für unsere Branche.“ Einen Schwerpunkt legte er auf die Agenda-Projekte, wie das Online Portal für Reparaturinformationen repair-pedia und den neuen Dienstleistungsservice für Betriebe (DfB). Gleichzeitig forderte Peter Börner jedoch auch die Mitglieder auf, sich für die Zukunft zu öffnen. „Neue Fahrzeugtechnik erfordere Investitionen in Werkstattausstattungen und Investitionen in die Schulung der Mitarbeiter“, rief Börner den Teilnehmern zu.

Konkrete Lösungen für Betriebe

Was Peter Börner damit meinte, zeigte er anhand der vom Zentralverband vorangetriebenen und umgesetzten Projekte. „Mit dem Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) haben wir das Multifunktions-Gerät EuroDFT für die Fahrzeugdiagnose ins Leben gerufen. Für einen Berufsverband eine eher unübliche Produktentwicklung, die den Werkstätten nun die Mehrmarken-Diagnose und Reprogrammierung deutlich erleichtert.“ Darüber hinaus unterstrich der ZKF-Präsident die Bedeutung von repair-pedia für die Branche. „Google und Wikipedia der Branche sind ab sofort online und werden in den nächsten Ausbauschritten mehr als eine Million Reparaturinformationen bieten. Nutzen Sie diese einzigartige Plattform im Web.“

Einzigartig sei auch die Unterstützung des neuen Dienstleistungsservice für Betriebe (DfB), die der ZKF gemeinsam mit der EUROGARANT AutoService AG entwickelt hat – ebenfalls ein Ergebnis der Agenda 2020. „Wir unterstützen gerade kleine und mittlere Betriebe dadurch, dass wir in ihrem Auftrag den Kostenvoranschlag auf Vollständigkeit prüfen, alle Freigaben einholen und die Koordination von Sachverständigen und Anwälten übernehmen.“ Peter Börner sieht in der „sensationellen Dienstleistung“ auch eine Strategie sich gegen Rechnungskürzungen zu wehren, weil der DfB auch die Rechnungszahlung an die Betriebe übernimmt und sich dann bei möglichen Rechnungskürzungen mit Versicherern oder Prüfdienstleistern auseinandersetzt.

Der ZKF Vorstand von links: Detlef Thedens, Holger Schmädicke, Ines Hensel, Jens Kopp, Uwe Heiseler, Klaus Steinforth, Peter Börner, Alice Baker, Ulrich Schäfer, Claus Evels, Thomas Gessner

Scharfe Kritik an Rechnungskürzungen und neuen Schaden-Apps

An Rechnungskürzungen von Versicherern und Prüfdienstleistern übte der ZKF-Präsident scharfe Kritik. „Da liegen Prüfberichte mit unberechtigten Kürzungen von bis zu 50 Prozent auf dem Schreibtisch des Hauptgeschäftsführers. Wir müssen handeln und dem Treiben ein Ende setzen!“ Der Zentralverband setzt sich seit über einem Jahr sehr engagiert gegen unberechtigte Kürzungen ein und bietet den Betrieben konkrete Unterstützung. „Nutzen Sie die vom ZKF bereitgestellten Maßnahmen und gehen Sie gegen unberechtigte Kürzungen vor!“

Eine Gefahr sieht ZKF-Präsident Peter Börner in neuen Schaden-Apps und der Verlagerung der Teilebeschaffung auf Versicherer und Schadensteuerer. „Durch Apps wie Easy Claim wird die fachgerechte Schadenkalkulation de facto abgeschafft und die Betriebe vor die Wahl gestellt, zu den angegebenen Preisen zu reparieren oder nicht. Einen Unfallschaden kann man nicht anhand von zwei bis drei Fotos seriös kalkulieren“. Er forderte die Mitglieder auf, hier nicht mitzuspielen.

Neue Wettbewerbssituation durch HUK-Autoservice

Der Zentralverband geht davon aus, dass sich durch den Einstieg der HUK-COBURG in das Inspektions- und Servicegeschäft die lokalen Wettbewerbsbedingungen verändern werden. „Wir unterstützen die Betriebe bei der Entscheidungsfindung, ihr Geschäftsfeld um den Bereich Mechanik zu erweitern.“ Entscheiden müsse am Ende jeder Unternehmer für sich selbst. Peter Börner rechnet damit, dass andere Schadensteuerer auf Druck ihrer Versicherungskunden „nachrüsten“ werden und kündigte an: „Der ZKF wird die Situation genau verfolgen und Leitplanken setzen, um die Branche im fairen Fahrwasser zu halten.“

EU-Richtlinie zur Nachweispflicht von Emissionswerten nachbessern

Im Nutzfahrzeugneubau sieht der ZKF-Präsident eine gute Auslastung in den Betrieben. Aber auch hier würden sich Themen entwickeln, die dem Branchenverband Sorgen bereiten. „Zurzeit wird an einer europäischen Verordnung gearbeitet, nach der die aufbauenden Fachbetriebe künftig die Abgas- und Verbrauchswerte des Fahrzeuges nachweisen und dokumentieren sollen, weil der Aufbau die Emissionswerte gegenüber dem „nackten“ Fahrgestell verändert“, erklärte Peter Börner und führte aus: „Diese enormen Mehrkosten pro Nutzfahrzeug kann der Aufbauhersteller nicht stemmen“. Aus Sicht des ZKF muss der Fahrgestell-Hersteller hier in die Pflicht genommen werden, dem aufbauenden Handwerksbetrieb die Nachweispflicht abzunehmen.

Workshops vermittelten praxisrelevantes Know-how

Nach der Grundsatzrede im Kurhaus Bad Nauheim vertieften die Teilnehmer am zweiten Tag des Branchentreffs ihr Fachwissen im Deutschen Kompetenzzentrum und der Geschäftsstelle des ZKF in Friedberg. In den Workshops zur Karosserie-Instandsetzung standen der Umgang mit aktuellen Scheinwerfersystemen, Details zu repair-pedia sowie die jährliche Überprüfung gewerblicher Fahrzeuge, die Unfallinstandsetzung aktueller Opel-Modelle sowie die Leistung des EuroDFT auf dem Programm.

Bei den Workshops für Karosserie- und Fahrzeugbau informierten sich die Teilnehmer über Produkthaftungs- und Produktsicherheitsrecht, die neue Klebnorm DIN 2304 sowie über die UVV-Prüfungen an Ladebordwänden und Kippern. Darüber hinaus standen der Online-Wandel und EDV-Lösungen bei den Workshops zur Unternehmensführung im Mittelpunkt.

Mittwoch, 15. Juni 2016

Die Themenliste meiner Grundsatzrede am 24.06.2016

Mit Spannung erwarte auch ich den ZKF Branchentreff 2016 in Bad Nauheim und Friedberg am 24. und 25.06.2016. Als Vorabinformation hier die Themenübersicht meiner Grundsatzrede:

  • Agenda 2020
  • Gemeinsame Verbandsstrukturen in Europa zwischen Mechanik und Karosserie
  • EuroDFT
  • Erwartungshaltung an den Verband
  • Nutzfahrzeuge und EU Verordnungen
  • Mitgliedergruppe Nutzfahrzeugneubau
  • Beispiele aus der Verbandsarbeit
  • Branchenbericht
  • Rechnungskürzung
    - Musterbrief Kunde
    - Sachverständigenverfahren
    - DfB
  • Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert
    - Schadenkalkulation
    - Teilebestellung
    - Rechnungsstellung
  • Nachfolge von Dr. Weichtmann
  • repair-pedia


Dienstag, 14. Juni 2016

Mal wieder 2% Kleinteilepauschale

Immer wieder, und diese Diskussion scheint nicht abzureißen, geht es um die 2% Kleinteilepauschale auf einer Reparaturkostenrechnung. In vielen Fällen wird diese Rechnungsposition einfach mit der Begründung gestrichen, es seien doch schon Kleinteile unter Ersatzteilen aufgelistet.

Unterscheiden muss man aber, zwischen benennbaren Kleinteilen (zum Beispiel Clips) und nicht erfassbarem Kleinmaterial (Dichtmasse, Klebeband, Schmierstoffe etc.). Erstere sind mit Einzelpreisen unter Ersatzteilen erfasst, letztere mit einer Pauschale, weil niemandem zuzumuten ist, „zweimal Drücken auf die 200ml Sprühdose Rostlöser“ auszurechnen und als Position separat zu erfassen. Ohne Frage muss aber in jedem Fall -auch das nicht erfassbare Kleinmaterial- dem einzelnen Auftrag zuzuordnen sein. Ohne direkte Zuordnung zu einem Auftrag, würde das verbrauchte Material zu den Gemeinkosten gehören (Bodenreiniger, Filter für die Lackieranlage, Gas, Wasser, Strom usw.).

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sind in den 2% Kleinteilepauschale folgende Materialien enthalten: Chemie und Öle aus Sprühdosen, Dichtmasse, Putzpappen, Reinigungsmittel, Unterlegscheiben und Schrauben ohne Ersatzteilnummern aus großen Gebinden, Klebeband, Schmierstoffe, Elektronik-Kleinteile, Fette, Lösemittel und so weiter. Im Prinzip alles, was nicht beim Hersteller als Ersatzteil bestellt werden kann, in unserem Verbrauchsteilelager aber so alles vorrätig ist.


Mittwoch, 8. Juni 2016

Das Geschäft mit Oldtimern wächst

Historische Fahrzeuge liegen im Trend – und werden mit einer jährlichen Wertsteigerung von rund sieben Prozent als die Geldanlage gefeiert. Welche Chancen, aber auch Risiken der neue Hang zum alten Blech bietet, haben Werkstätten, Kfz-Sachverständige sowie Rechtsanwälte im Rahmen des ersten Oldtimer-Kongresses für Recht und Schaden Anfang Juni im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg diskutiert.

„Oldtimer sind eine sehr wichtige Nische für Karosseriebauer“, betonte Peter Börner, ZKF-Präsident bei der Eröffnung des ersten Oldtimer-Kongresses Recht und Schaden am 3. und 4. Juni in Friedberg. Auf dem Gelände von ZKF und der EUROGARANT Autoservice AG thematisierten Experten aus Restaurierung und Reparatur, Unfallschadenabwicklung und Recht wesentliche Herausforderungen im Geschäft mit historischen Fahrzeugen. Mehr als 120 Teilnehmer nutzten die Chance, sich vor Ort zu informieren, zu vernetzen und die rund 20 ausgestellten Oldtimer zu besichtigen.


Wirtschaftliche Bedeutung für Sachverständige und Werkstätten steigt

Auf Deutschlands Straßen sind aktuell rund 350.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen unterwegs. Dabei liegen laut einer Marktstudie zum Thema „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“ die jährlichen Ausgaben pro Fahrzeug zwischen 1.600 und 4.000 Euro. „Während die allgemeinen Schadenraten weiter sinken, wird das Geschäft mit Oldtimern stabil wachsen“, prognostizierte Harald Brockmann, Präsident des Bundesverbands der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwegen (BVSK). Vor dem Hintergrund der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Themas, rücke daher die professionelle Beratung des Kunden ständig weiter in den Vordergrund – sowohl durch die Werkstatt als auch durch Sachverständige.

Neue Plattform für Fachthemen rund um historische Fahrzeuge

„Mit dem ersten Oldtimer-Kongress Recht und Schaden haben wir eine neue und bisher einzigartige Plattform geschaffen, die die beteiligten Experten zusammenführt und für die notwendige Vernetzung von Werkstätten, Sachverständigen und Rechtsanwälten sorgt“, erklärte Peter Börner am Rand der Veranstaltung. Der Kongress wurde ausgerichtet von den Verbänden ZKF, ZDK und BVSK unter der Organisation von autorechtaktuell.de und der EUROGARANT AutoService AG.

Oldtimer sollen immaterielles UNESCO Weltkulturerbe werden

In seinem politischen Eröffnungsreferat betonte Carsten Müller als Vorsitzender des Parlamentskreises automobiles Kulturgut die Bedeutung historischer Fahrzeuge als automobiles Kulturgut. Der Bundestagsabgeordnete erklärte: „Wir haben daher einen Antrag auf Anerkennung als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO gestellt. Oldtimer sind mehr als altes Blech, sie verkörpern Industrie- und Berufsgeschichte. Beides zu erhalten, ist unser Anliegen.“