ZKF

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Freitag, 21. Dezember 2018

Verschmelzen, Fusionieren, Aufgehen?

Mein Gastkommentar in der F+K 12/2018

Seit fast drei Jahren verfolgen wir im ZKF Präsidium den Gedanken einer engeren Kooperation mit dem Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes, dem ZDK. Dabei wurden die Grundsteine dieser Zusammenarbeit bereits vor mehr als 10 Jahren durch die Herren Hülsdonk und Nagel gelegt, deren bisherige Ergebnisse der EuroDFT, die Belebung des Zentraleinkaufsgedanken oder die starke Position beider Verbände innerhalb der Branche sind. Das damalige Eis zwischen den beiden Verbänden wurde glücklicherweise gebrochen und man konzentrierte sich gemeinsam auf überlappende Themen. Aus heutiger Sicht danke ich den beiden wirklich sehr für ihre Taten.

Nun hat sich die Welt und damit die Gesellschaft, das Auto, die Technik und die Verbandsausrichtung weiterentwickelt und wird dies auch weiterhin tun. Die Zukunft unseres Berufes sowie die Frage nach dem Eigentum des Fahrzeuges, die Daten rund um das Auto oder der kompletten Veränderung der Mobilität der nächsten Generation, fordern ein erneutes Umdenken der Verbandsaufgaben. Dazu gehören eine Präsenz und Interessensvertretung in Brüssel, gemeinsames Gehör in der Branche durch eine bedeutende Größe und gebündelte Innovationskraft, um weitere wichtige Lösungen für die Werkstätten entwickeln zu können. Die EUROGARANT AutoService AG, der EuroDFT oder repair-pedia sind als erfolgreiche Beispiele hierfür zu nennen.

Um als ZKF diese Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und diese zu unseren Gunsten gestalten zu können, fehlt uns schlichtweg die Größe, die Mittel und das Personal in Berlin sowie Brüssel. Genau dort werden aber die Weichen der Zukunft gestellt und die unsere Branche betreffenden Gesetze sowie Verordnungen erlassen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir uns dazu entschlossen, die Mitgliedschaft des ZKF im ZDK zu beantragen. Dieser Schritt bedeutet ein klares Ja zu unserer bisherigen Eigenständigkeit, Souveränität, eigener Geschäftsstelle mit eigenen Spezialisten und Personal. Genau das war die Entscheidung der ZKF Mitgliederversammlung im Juni in Wolfsburg.

Dabei sind die Schlagworte „Verschmelzen, Fusionieren, Aufgehen“, welche ich in diesem Zusammenhang in den letzten Wochen sehr oft gehört habe, völlig fehl am Platz. „Kooperieren, Gemeinsam agieren, Synergien erkennen und die Kompetenzen gegenseitig vernetzen und nutzen“, sind die richtigen Aussagen unseres Vorhabens. Genau nach diesem Motto gehen wir derzeit die Verhandlungen strukturiert an. Die richtungsweisenden Gespräche sind geführt, die maßgeblichen Eckpunkte sind definiert und die Mitgliedschaft ist wie bei der ZKF-Mitgliederversammlung beschlossen beim ZDK beantragt. Genau wie ein Landesverband Mitglied im ZKF oder dieser wiederum Mitglied im Zentralverband des Handwerkes ist, so kann der ZKF Mitglied im ZDK werden. Dies ist kein Grund, sich von etwas trennen zu müssen, ganz im Gegenteil: gemeinsam werden wir mehr erreichen -  ohne Verschmelzen, Fusionieren oder ineinander Aufgehen zu müssen.

Mit kollegialen Grüßen
Peter Börner
ZKF Präsident

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Nur eine Umverteilung der Aufträge

Ein Interview mit Herrn Konrad Wenz zur Frage neuer Schadenlenker im Markt, erschienen im Kfz-Schaden-Manager 06/2018


Redaktion: Was sind die größten Herausforderungen für die K&L- Betriebe in der Schadensteuerung?

Peter Börner: Wir stellen fest, dass die Anzahl der Betriebe gleichbleibend ist, die Anzahl der dort beschäftigten Fachkräfte sich verringert und die Schadenfälle, insbesondere im gelenkten Geschäft deutlich steigen. Im Ergebnis bedeutet das, dass die Auslastung der Betriebe sehr hoch ist. Vorlaufzeiten von bis zu vier Wochen mit steigenden Tendenzen sind keine Seltenheit. In dieser Situation erkennen wir ein Umdenken bei den Betrieben. Diese müssen sich entscheiden, welche Kunden zu welchen Konditionen und vor allem wann bedient werden. Dabei kann es durchaus sein, dass der volumenstärkste Kunde benachteiligt bedient wird, denn es ist oft nicht automatisch der ertragsreichste.

G.A.S. hat angekündigt mithilfe der Acoat-Selected-Betriebe in die Steuerung von Unfallschäden einzusteigen. Sehen Sie hier eine Gefahr oder eine Chance für die K&L-Betriebe?

Börner: Für die im ZKF und der Eurogarant Auto Service AG organisierten Betriebe sehe ich keine zusätzliche Chance. Ganz im Gegenteil: Die Flotten und Versicherungskunden, die G.A.S. bedienen möchte, haben in der Regel bereits einen Schadenpartner, oder haben ihre Schäden bisher schon in unseren Betrieben reparieren lassen. Was aus unserer Sicht nun geschehen wird, ist eine Umverteilung der Aufträge, hin zum Newcomer und wahrscheinlich zu schlechteren Konditionen für die Werkstatt. Denn warum sollte ein Flottenbetreiber beziehungsweise eine Leasinggesellschaft den Partner wechseln, wenn es nicht billiger wird. Der Betrieb repariert dann anschließend den gleichen Schaden zu einem geringeren Stundenverrechungssatz und dadurch verschärft sich die Situation in der Branche erheblich.

Der Geschäftsführer von G.A.S., Andreas Brodhage, hat angekündigt, Acoat-Selected-Betriebe für den Service qualifizieren zu wollen, wenn die das wünschen. Ist das sinnvoll?

Börner: Das ist gleichermaßen nicht aussichtsreich, wie der Vorstoß der HUK-Coburg. Gründe für das Scheitern dieser Bemühungen gibt es zahlreiche: Der Markt ist bereits bedient und kann nur durch Preisvorteile erkauft werden; die Personalinvestition für den Betrieb ist viel zu hoch und erzeugt keine Erträge; Fachpersonal ist kaum vorhanden; die räumliche Situation in den Betrieben lässt die hohe Kundenfrequenz oft nicht zu, und wenn dieser Geschäftsbereich interessant wäre, würde der Betrieb das schon seit Jahren zu besseren Konditionen machen. Auch vor dem Hintergrund einer neuen Wettbewerbssituation für den einzelnen Betrieb in seinem Ort, sehe ich keine Erfolgsaussichten.

Welche Gefahr sehen Sie darin, dass ein Teileverkäufer aus dem freien Markt nun in die Schadensteuerung einsteigen will?

Börner: Die K&L Betriebe verwenden seit jeher OEM-Teile für die Reparatur von Unfallschäden. Dies hat nachvollziehbare Gründe. Wir sehen bei zukünftig kommenden Teileangeboten oft den Ansatz, dass die Rechnung anschließend nicht mehr in den Betrieb kommen soll, sondern von der Versicherung oder dem Schadenlenker direkt beglichen wird. Darin sehe ich die Gefahr, dass dem Betrieb die wichtige Teilemarge wegbricht und er erhält – wenn überhaupt etwas – nur noch eine Handlingspauschale für die Ersatzteile.

Wie sollen sich Betriebe verhalten was kann man Ihnen raten?

Börner: So, wie wir es schon oft deutlich gemacht haben: Der Betrieb soll genau überlegen, bei wem er mit welchen Konditionen einsteigt und woher dessen Schäden kommen. Fakt ist, dass kein neuer Schadenlenker neue Schäden produziert, sondern nahezu ausnahmslos umverteilt. Verdrängung geht aber nur mit Leistung, die ist im Fachbetrieb immer gleich, oder mit Preis und das wäre schädlich für die Betriebe, denn der Bodensatz in der Stundenverrechung ist schon lange erreicht.

Im Zusammenhang mit den OEM-Teilen haben Sie sich bereits gegen den Fall des Designschutzes ausgesprochen – woher kommt dieser Sinneswandel, was spricht für den Erhalt des Designschutzes?

Börner: Vor dem Hintergrund der neuen Typgenehmigungsverordnung (EU) 2018/858 sehe ich für die Betriebe hier zusätzliche Herausforderungen kommen. In dieser Typgenehmigungsverordnung ist die Aufhebung des Designschutzes mithilfe der Reparaturklausel vorgesehen. Das bedeutet, sichtbare Ersatzteile unterliegen dann für die Reparatur nicht mehr dem Designschutz und können von nahezu jedem hergestellt und vertrieben werden. Der Betrieb muss aber die Sicherheit des Fahrzeuges – beispielsweise beim Fußgänger-Aufprallschutz – bei einem erneuten Unfall sowie die Sachmangelhaftung – beispielsweise in Bezug auf Korrosion – übernehmen. Er kann hierfür unmöglich Materialproben und Festigkeitsversuche von geschraubten Querträgern aus dem Regal des After-Marktes machen. Von Passgenauigkeit und Verfügbarkeit einmal komplett abgesehen. Im Kraftfahrzeugtechnischen Institut in Lohfelden (KTI) liegen entsprechende Studien vor, welche die gesamte Auswirkung deutlich machen. Wir, der ZKF, plädieren an dieser Stelle für qualitativ gleichwertige Ersatzteile bei hoher Verfügbarkeit, was mit dem Identteil der Fall wäre. Das heißt, dass der ZKF nicht grundsätzlich gegen den Fall des Designschutzes ist, sondern OEM-identische Qualität und Sicherheit verlangt.

Welche Erwartungen haben Sie mittelfristig – wohin wird sich der Schadensteuerungsmarkt entwickeln?

Börner: Die Schadenlenker werden die größeren Herausforderungen haben als die Werkstätten. Die Reparatur-Kapazitäten werden in den nächsten Jahren stark nachlassen, Betriebsauflösungen und der Fachkräftemangel sprechen dafür. Es wird somit eine Kräfteverschiebung hin zur Werkstatt geben, die sich zukünftig ihren Schadenlenkungspartner aussuchen kann.

Montag, 15. Oktober 2018

Chronos – Studie zur Erfassung unproduktiver Zeiten bei der Reparatur von Fahrzeugen

Die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL) hat eine Studie zur Erfassung der unproduktiven Zeiten bei der Reparatur von Fahrzeugen in K+L-Betrieben in Auftrag gegeben. Die von der Consulting AB Deutschland GmbH (CAB) aus Wolfsburg durchgeführte Untersuchung wird Karosserie- und Lackierbetrieben eine verlässliche Orientierung geben und leistet konkrete fachliche Hilfestellung zu der bislang eher wage vermuteten Auswirkung unproduktiver Zeiten. Die CAB ist ein international führender Dienstleister im Zeit- und Prozessmanagement, die bedarfsorientierte Fahrzeuganalysen und innovative Lösungen rund um die Fahrzeugreparatur sowie Instandhaltungsprozesse anbietet.

Hintergrund für die in Auftrag gegebene Studie ist, dass Fachbetriebe seit vielen Jahren sinkende Renditen in der Unfallinstandsetzung ausweisen. Die Gründe des Rückgangs in der Rentabilität sind vielfältig. Mögliche Ursache der steigenden Kosten sind unter anderem die Zunahme der administrativen Mitarbeiter gegenüber den operativ arbeitenden „produktiven“ Mitarbeitern in der Werkstatt, deren Stunden in der Kalkulation des Auftrags nicht verrechnet werden können. Weitere Gründe sind anfallende Arbeiten, die bei fachgerechten Reparaturen notwendig sind, aber aus verschiedenen Gründen nicht abgerechnet werden können.

Probleme in der Praxis
„Einen zahlenmäßigen Beweis zu erbringen, war in der Praxis sehr schwierig, da nicht genau definierbar immer mehr unproduktive Tätigkeiten, unter anderem durch die Schadenlenkung entstanden sind“, erklärt IFL-Vorstand und ZKF-Präsident Peter Börner. „Unsere Herausforderung war bisher, dass exakte Messungen zu diesen unproduktiven Zeiten in der Fahrzeugreparatur nicht vorliegen“ so Börner weiter. Zudem kommt es wegen zunehmenden Rechnungskürzungen durch beauftragte Prüfdienstleister immer wieder zu Diskussionen mit den Versicherern. Deshalb hat die Interessengemeinschaft eine Studie bei der CAB in Auftrag gegeben, die zur Ermittlung zusätzlich anfallender administrativer Tätigkeiten beitragen soll.

Breite Akzeptanz
Die Ergebnisse einer Vorstudie wurde von den Zentralverbänden ZDK und ZKF sowie der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) auf letzten Mitgliederversammlung der IFL e.V. vorgestellt und ausführlich mit den Konsortien und den Dienstleistern besprochen. Im Folgenden wurde die Beauftragung einer umfangreicheren Studie einstimmig beschlossen.

Samstag, 15. September 2018

Karosserie-Fachbetriebe kämpfen mit dem Rückgang der Renditen

ZKF-Branchenspiegel zeigt: EBITDA-Ergebnisse verschlechtern sich seit 2002
deutlich

Friedberg, 13. September 2018. ZKF-Präsident Peter Börner warnt beim Schadentalk während der Automechanika in Frankfurt vor weiteren sinkenden Renditen bei den reparierenden  Karosseriefachbetrieben. Er zeigte auf, wie sich die EBITDA-Margen (operatives Ergebnis) der reparierenden PKW-Mitgliedsbetriebe im „ZKF-Branchenbericht“ in den letzten 15 Jahren deutlich verschlechterten: „Als eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Rentabilität in der Instandsetzung sehen wir die Schadenslenkung durch Versicherer. Viele Betriebe haben für deren Umsatzversprechen Preiszugeständnisse in Kauf genommen und damit auch einen deutlich geringeren wirtschaftlichen Erfolg“.
„Erst vor kurzem hat der Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) eine Pressemeldung veröffentlicht, in der berichtet wurde, dass Kfz-Versicherer umfassende Eingriffe in das milliardenschwere Ersatzteilgeschäft im Karosseriebereich planen“, so Peter Börner. Laut des jährlich erhobenen ZKF-Branchenberichts als betriebswirtschaftlicher Spiegel des Unfallreparatur-Fachbetriebs im Karosserie- und Fahrzeugbau ist der Anteil des Wareneinsatzes mittlerweile zu einer überlebenswichtigen Größe dieser Betriebe geworden. Eine Betrachtung mit Blick auf die EBITDA-Zeitreihe (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) des Branchenberichts habe gezeigt, dass zu niedrige Stundenverrechnungssätze – bereits unter Selbstkosten vereinbart zwischen Kfz-Versicherer und Betrieb über Jahre hinweg zu einer allmählichen „Querfinanzierung“ durch Erträge bei Karosserie-Ersatzteilen führen. Die Grafik der EBITDA-Margen zeigt den rapiden Verfall des Betriebsergebnisses in den letzten rund fünfzehn Jahren. Dies führt dazu, dass viele Betriebe nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll am Markt geführt werden können.

Durch den Wegfall der Ersatzteilmarge würde ein weiterer überlebenswichtiger Teil der heutigen Erträge in den Karosserie- und Lackierfachbetrieben wegbrechen. Hinzu kommt, dass der Teileumsatz nicht mehr in den Bilanzen der Betriebe stehen würde, was im Vorjahresvergleich zu einem massiven Umsatz- und Renditeeinbruch der Betriebe führen könnte. Dies kann sich in Folge ebenfalls negativ auf Finanzierungsgespräche mit Banken für benötigte Investitionen oder auch auf die Unternehmensnachfolge auswirken. Die Renditen in den Unternehmen müssen wieder steigen, damit Betriebe in Personal und Investitionen investieren können, denn in Zeiten von immer wenigeren Unfallreparatur-Fachbetrieben spielen Versicherer dabei auch mit den Ressourcen zur Schadenabwicklung für ihre Kunden.

Mittwoch, 5. September 2018

Automechanika 2018

ZKF zeigt innovatives Handwerk an vier Ständen

Ausbildung, Technik, Caravan- und Oldtimerreparatur: Im Rahmen der Automechanika, die vom 11. bis 15. September 2018 in Frankfurt stattfindet, wird der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) innovatives Handwerk präsentieren. Besucher finden den Berufsverband am Hauptstand in der Halle 11.1 C 43, in der Halle 12.1 Stand B60 mit einer Sondershow Oldtimer, in der Galleria am Ausbildungs-Stand A15 aber auch auf dem Freigelände am Stand C03 mit der Caravan-Competence.

„Wir zeigen modernes Handwerk“

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) ist seit 1971 fester Bestandteil der Automechanika, die in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum feiert. Auch in diesem Jahr bietet der Verband wieder starke, innovative Messeauftritte. „Wir zeigen auf unserem Gemeinschaftsstand in der Halle 11 traditionelles und innovatives Handwerk“, erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. „Zusätzlich werden wir in der Galleria mit dem Thema Ausbildung und Nachwuchswerbung präsent sein. Am Oldtimerstand in der Halle 12.1 Stand B60 erleben die Besucher hautnah, wie Karosserie-Experten einzelne Teile eines Oldtimers originalgetreu nachbauen und im Caravan-Competence-Zelt liefern wir aktuelle Informationen rund um Wohnmobile und Caravans.“

 „Mit unseren verschiedenen Ständen zeigen wir dabei die vielfältigen Möglichkeiten und Potenziale des Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks auf“, unterstreicht ZKF-Präsident Peter Börner das starke Engagement seines Verbandes auf der internationalen Leitmesse für Werkstätten und Werkstattausrüster.

Der Gemeinschaftsstand mit vielen Möglichkeiten

Der ZKF-Gemeinschaftsstand in der Halle 11.1 C43 hat viel zu bieten, wie z. B. die „Lebende Werkstatt“ und den Vorführungen rund um die Instandsetzung. Die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V. (IFL) zeigt ihre Arbeit und präsentiert eine Schnittkarosse mit kenntlich gemachtem Materialmix. Die repair-pedia AG informiert die Besucher über ihr Wissens-Portal repair-pedia für Karosserie-, Kfz-Werkstätten und Sachverständige. Im Ausstellungsbereich der EUROGARANT AutoService AG erhalten Besucher Informationen über Schadenmanagement, Leasingservice, Zentraleinkauf und Dienstleistung für Betriebe (DfB). Dabei wird der Partnerbetrieb PLUS mit dem Thema Rechnungskürzungen vorgestellt.

Messebesucher können sich bei der Carlofon GmbH von den Produkten und Lösungen beim „Spachteln, Schleifen und Abdichten“ informieren. Das KTD (Kraftfahrzeugtechnische Dienstleistung) stellt gemeinsam mit dem ZKF Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit vor und zeigt mit Livevorführungen „Instandsetzen vor Erneuern“, die Reparatur von Kunststoff-Stoßfängern.

POLYSIL Coatings zeigt ihren Spezial-Kunststoff-Haftvermittler, durch den die aufwendige Kunststoffvorbehandlung vor der Lackierung überflüssig wird. Die CARTEC Autotechnik Fuchs stellt zeitgemäße Möglichkeiten der Felgen- und Fahrzeugaufbereitung am Stand vor.

Nachwuchswerbung steht am Stand im Mittelpunkt

Am Stand A15 in der Galleria wird Nachwuchswerbung im Mittelpunkt stehen. „Die Maßnahmen am Stand erzielen Aufmerksamkeit auf den Beruf des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers“, da ist sich ZKF-Präsident Peter Börner sicher. „Auch die Messe Frankfurt unternimmt sehr viel, um Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen zum Besuch der Automechanika zu motivieren. Wir präsentieren die Kampagne also nicht nur der Branche, sondern wollen bei Schülern Interesse für unseren schönen Beruf wecken“, so Peter Börner.
Am Ausbildungsstand wird durch eigenes „Mitmachen“ von Schülern und Eltern durch Formen und Abkanten von Schmuckschälchen und Elefanten aus Metall, Interesse für den Beruf geweckt.

Oldtimerrestaurierung mit Live-Vorführungen

Mit einer Live-Restaurierung steht die Sondershow Oldtimer im Mittelpunkt des Oldtimerstandes in der Halle 12.1 Stand B60. „Fachgerechte Instandsetzung von Old- und Youngtimern stellt besondere Anforderungen an das Unternehmen im Bereich von Werkzeugen und Geräten sowie Mitarbeiter Know-How“, so der ZKF-Präsident. Alle Informationen rund um die ZKF-Zertifizierung für Oldtimerfachbetriebe erfährt der Besucher am Stand des ZKF. Weiterhin informiert die Firma Standox GmbH die speziell auf den Oldtimer-Bereich zugeschnittene Lackserie für Lackierarbeiten.

Caravan-Competence mit aktuellen Informationen

Auf dem Freigelände am Stand C03 dreht sich alles um die Instandsetzung von Caravans und Wohnmobilen. „Der boomende Markt für Freizeitfahrzeuge verlangt nach Unternehmen, die fachgerecht reparieren, berichtet Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Das Netzwerk für spezialisierte Caravan-Fachbetriebe zeigt rund um die Schadenbeseitigung am Wohnmobil/-wagen technische Lösungen auf. Ebenso informiert der ZKF über die Ansprüche an die Flüssiggasprüfung nach G607 in Wohnfahrzeugen. Mit dem ZKF-Schulungswohnwagen für die Sachkundeschulung nach DVGW Arbeitsblatt G607 werden Besucher über die in Europa geltenden Regeln hinsichtlich Flüssiggasanlagen in Freizeitfahrzeugen informiert.
Im ZKF-Caravan-Competence-Zelt stellt auch der Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD) als Interessenvertretung der produzierenden Industrieunternehmen aus der Caravaning-Branche, die neue Version des Reparaturhandbuchs für Caravans und Wohnmobile vor.
Besucher können sich aber auch über den seit 2015 bestehenden Betriebstyp des Caravan-Fachbetriebs, der unfallbedingte Schäden an Caravans- und Wohnmobilen informieren. Dabei erfahren Betriebe unter welchen Voraussetzungen der Betrieb das Zeichen Caravan-Fachbetrieb führen darf.
Aber auch gemeinsam mit Spies Hecker werden Refinish Produkte und mögliche Reparaturwege für die Instandsetzung von Außenhautteilen an Wohnmobilen live präsentiert. Die Firma Deka Kleben & Dichten GmbH stellt eine Neuentwicklung eines Zwei- Komponenten Reparaturklebstoffs vor und informiert über die neue Klebenorm DIN 2304 und die Peter Kwasny GmbH stellt mit der Marke „Spraymax“ eine Neuheit für die Smart-Reparatur von GFK-Sandwichwänden mit Gelcoat-Beschichtung vor.

Wo finden Sie den ZKF auf der Automechanika? Was ist zu sehen?

Gemeinschaftsstand | Halle 11.1. C43
Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e. V. (ZKF), Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V. (IFL), Kraftfahrzeugtechnische Dienstleistungen (KTD), EUROGARANT AutoService AG, repair-pedia AG, CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH, Carlofon GmbH, POLYSIL Coatings, Lebende Werkstatt.
Neuer Oldtimerstand mit Live-Vorführungen | Halle 12.1 Stand B60
Informationen zur ZKF-Zertifizierung“ Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“ für Restaurierungsbetriebe, Live-Vorführungen mit Oldtimerrestaurierung.
Nachwuchswerbung am Ausbildungstand | Galleria A15
Alles rund um die Berufsausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, eigenes Mitmachen durch Metallumformung, Nachwuchs-Kampagne „WE WANT YOU!“.
Caravan-Competence | Freigelände Stand C03
Informationen und Voraussetzungen rund um den Caravan-Fachbetrieb, Informationen zur Flüssiggasprüfung nach G607, Kleben und Dichten im Wohnmobilbereich mit Dekalin, Hagelbeschichtung und Lackierung von Caravan und Wohnanhängern mit Peter Kwasny GmbH und Spies Hecker sowie die Vorstellung des Reparaturhandbuchs vom Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD)

Dienstag, 14. August 2018

Zugang zu Fahrzeugdaten erleichtert

Bonn, 14. August 2018. Alltägliche Arbeiten in der Werkstatt, wie zum Beispiel das Anlernen von Fahrzeugkomponenten nach einer Instandhaltung, das Aktualisieren von Steuergeräten oder der Eintrag ins elektronische Serviceheft, sollten heutzutage nur noch nach den Vorgaben des jeweiligen Fahrzeugherstellers durchgeführt werden. Das gilt erst recht, wenn die Diebstahlsicherung des Kraftfahrzeugs betroffen ist. „Zusammen mit der Abteilung Technik arbeiten wir seit Jahren daran, dass alle Autohäuser und Kfz-Betriebe diese so relevanten Daten erhalten", sagt ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk und ergänzt: „Ich möchte mir gar nicht vorstellen was passieren würde, wenn wir diese Daten nicht mehr zur Verfügung hätten.“

In der neuen Typgenehmigungs-Verordnung (EU) 2018/858 sind die Anforderungen des Zugangs zu allen Reparatur- und Wartungsinformationen festgeschrieben. Das heißt, der jeweilige Hersteller muss sämtliche Informationen, die für die Diagnose, die Instandhaltung, die Neuprogrammierung oder Neuinitialisierung eines Fahrzeugs benötigt werden, über das Internet bereitstellen. Wilhelm Hülsdonk wertet das als Erfolg, da diese Regelungen für alle Kraftfahrzeuge gelten, unabhängig von der Emissionsklasse. Bisher war das separat geregelt, zum Beispiel in den Euro 5- und Euro 6-Verordnungen. „In der neuen Verordnung ist die Handschrift des ZDK deutlich zu erkennen“, betont Hülsdonk. „Wir haben die politische Arbeit auch in Brüssel ganz klar nach unserem Motto ausgerichtet: Gut ist, was den Betrieben nützt. Und der Nutzen ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.“

Während des Gesetzgebungsprozesses hatte ZDK-Geschäftsführer Dr. Neofitos Arathymos auch laufend Gespräche mit den Fahrzeugherstellern geführt, um etwa den bisher sehr reglementierten Zugang zu diebstahlrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen zu klären. Diese Zugänge liegen laut Arathymos für die Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Mini, Opel/Vauxhall, Seat, Skoda, Smart und Volkswagen vollumfänglich vor und sind mittlerweile auch auf dem Diagnose- und Programmierungswerkzeug EuroDFT eingerichtet. Dieses Werkzeug hat der ZDK in Kooperation mit der ADIS-Technology GmbH in Aachen entwickelt. Es wurde im Juni 2016 erfolgreich im Markt eingeführt und erleichtert Diagnose- und Programmierarbeiten. Auch der Zugang zu Reparaturleitfäden und der Zugang zum Serviceheft sind möglich.

Montag, 13. August 2018

ZKF warnt Karosserie-Fachbetriebe vor weiterer sinkender Rendite

Friedberg, 13.08.2018. 

Den Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) beschäftigt seit einigen Monaten intensiv, dass Kfz-Versicherer umfassende Eingriffe in das milliardenschwere Ersatzteilgeschäft im Karosseriebereich planen. Laut des jährlich erhobenen ZKF-Branchenberichts als betriebswirtschaftlicher Spiegel des Unfallreparatur-Fachbetriebs im Karosserie- und Fahrzeugbau ist der Anteil des Wareneinsatzes mittlerweile zu einer überlebenswichtigen Größe dieser Betriebe geworden.

Zu niedrige Stundenverrechnungssätze – bereits unter Selbstkosten vereinbart zwischen Kfz- Versicherer und Betrieb – führten über Jahre hinweg zu einer allmählichen „Querfinanzierung“ durch Erträge bei Karosserie-Ersatzteilen. Ein weiterer Eingriff in diesen noch verbliebenen Umsatzbereich eines Unfallreparatur-Fachbetriebes würde daher „nichts Gutes bedeuten“ und möglicherweise zu einem Sterben dieser mittelständischen Betrieben führen, deren Umsatz überwiegend vom Schadensteuerungsgeschäft abhängig ist. In Zeiten von immer weniger Unfallreparatur-Fachbetrieben spielen Versicherer dabei auch mit den Ressourcen zur Schadenabwicklung für ihre Kunden.

Kfz-Versicherer planen Eingriffe in das Ersatzteilgeschäft

Versicherer wissen, dass die Umsätze in den reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbaufachbetrieben durch die Betriebsleistung Handwerk und Handel erzielt werden und dabei bei der Pkw-Reparatur im Umsatzvolumen die eingebauten Ersatzteile, eine dominierende Rolle in der Reparaturrechnung spielen kann. Dies wird noch verstärkt durch eine zunehmende Verteuerung der Ersatzteilpreise, hervorgerufen durch die Fahrzeughersteller, die sich in Zeiten der Dieselkrise ertragsseitig vermehrt dem Aftermarkt widmen. So wundert es den ZKF nicht, dass auf der Suche nach dem letzten Euro, der im Schadenfall auf Seiten der Versicherung eingespart werden kann, sich derzeit einige Kfz-Assekuranzen auch mit dem Thema Ersatzteile beschäftigen. „Das Ziel ist deutlich und liegt auf der Hand“, so Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik, „Die ertragsarme aber Know-how intensive Reparatur-Dienstleistung, an immer komplexer werdenden Fahrzeugkonzepten sollen die Werkstätten zu den zu niedrig vereinbarten Stundenverrechnungssätzen erbringen, während Versicherer den Zukauf von Ersatzteilen möglicherweise übernehmen möchten.“ Die gesamte Abwicklung der zur Reparatur benötigten Ersatzteile solle dabei die Werkstatt organisieren, die Rechnung der Ersatzteile würde dann möglicherweise direkt vom Hersteller oder Teilelieferanten an die Versicherung gehen. Damit würde ein weiterer überlebenswichtiger Teil der heutigen Erträge in den Karosserie- und Lackierfachbetrieben wegbrechen. Hinzu kommt, dass der Teileumsatz nicht mehr in den Bilanzen der Betriebe stehen würde, was im Vorjahresvergleich zu einem massiven Umsatz- und Renditeeinbruch der Betriebe führen könnte. Dies kann sich in Folge ebenfalls negativ auf Finanzierungsgespräche mit Banken für benötigte Investitionen oder auch auf die Unternehmensnachfolge auswirken.

Der ZKF appelliert daher an alle seine Mitgliedsbetriebe genau zu prüfen, mit welchen Systemen von welchen Anbietern derzeit am Markt Testphasen oder erste Schritte gestartet werden. Dabei ist zu hinterfragen, was die Ziele sein könnten, wenn sich ein Versicherer mit dem Thema Ersatzteile beschäftigt. Auch ein Ausgleich an anderer Stelle für die ausbleibende Handelsmarge an den Ersatzteilen kann keine Lösung sein, so der ZKF mit Bezug auf seinen Branchenbericht weiter. Für den neutralen Einkauf von Ersatzteilen gibt es bereits erprobte und sehr gut funktionierende Systeme sowie brancheneigene Plattformen. Nach Aussage des ZKF besteht deshalb kein Bedarf an einer weiteren Marktausweitung durch Versicherer in diesem für sie branchenfremden Bereich, der unter anderem eine komplexe Logistik und hohe Investitionen benötigt.

Sonntag, 17. Juni 2018

Grundsatzrede 2018 des ZKF Präsidenten

Eine Bestandsaufnahme.
Mein Sohn arbeitet an der Entwicklung eines autonomen Flugtaxis, der Tochter Auto ist treffender als Stehzeug zu bezeichnen, die Mobilität wird durch öffentlichen Nahverkehr viel besser bestritten, was in dieser Generation in den Ballungsräumen häufig der Fall ist. Die Autohersteller drängen -und mir möge das bitte mal ein Verantwortlicher erklären- nach einem Fahrzeug ohne Lenkrad, warum sollte ich dann noch BMW, Audi oder Mercedes haben wollen, wenn es auch Dyson, Waymo, Allstorm oder Siemens gibt. Der Hersteller des ICE der Deutschen Bahn ist mir auch egal. WLTP verursacht, dass es derzeit kaum noch Neuwagen zu bestellen gibt, der Diesel wird dem Teufel gleichgemacht, keiner will mehr Handwerk lernen, wobei das gesamte Handwerk boomt und erzielt Preise und Gewinne, von denen wir nur träumen können. Die Hersteller grenzen sich ab und versuchen, durch die digitalen Möglichkeiten den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeuges für sich zu beanspruchen. Produzieren, saugen und verwerten Daten unter dem Vorwand „Sicherheitsrelevant“ für das hochautomatisierte Fahren ohne Lenkrad. Die Kraft-Versicherungen haben den Braten schon lange gerochen und bauen OBD Stecker mit SIM Karte ein. Damit wird das Fahrzeug zum Datengenerator und Unfälle, Anstöße und Bewegungsprofile des Fahrzeuges der Versicherung gemeldet. Auf dem Versicherungsmarkt herrscht ein gnadenloser Preiskampf um den nächsten Kunden, obwohl die Versicherung nachweislich mit der Kraftversicherung keinen Euro verdient. Jeglicher Kostendruck wird dabei scheinbar auf unserem Rücken ausgetragen. In einer Studie im Auftrag eines großen Versicherers konnte ich nachlesen, dass in den nächsten Jahren nochmals 15-19% an den Schadenkosten und über 50% an den Schadenregulierungskosten eingespart werden sollen / oder müssen? Interessant an der Studie ist vielmehr, dass Google hieran beteiligt war und sich augenscheinlich mit dem Versicherungsmarkt beschäftigt. Gleichzeitig wächst unser Fahrzeugbestand in Deutschland um rund eine Million Fahrzeuge jährlich, bei gleichbleibendem Straßennetzt und Parkplatzfläche. Das Ergebnis ist täglich in den Großstädten zu bestaunen. Vielen Dank liebe Hersteller und Autohändler, weiter so, denn: mehr Fahrzeuge mal gleicher Platz ist gleich mehr Schäden. Die Auslastung in unseren Betrieben des Nutzfahrzeug-Neubaus, der Reparatur und Restauration ist sehr gut. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und es gibt keine Branche, die nicht darüber klagt. Jüngst hörte ich von Continental: Für die Gruppe der Entwicklungsingenieure gilt 26 Stundenwoche, Sabbatical-Jahr, Homeoffice selbstverständlich. „Wir müssen uns der Gesellschaft anpassen“, so die Aussage von Continental. So bekommt man heute Top-Personal, anscheinend alles völlig normal in der Industrie.
Und wir? Wir kämpfen mit unerreichbaren Zeitvorgaben, und kaum zu findenden Fachpersonal, ständig steigenden administrativen Aufgaben und anschließender Kürzung unserer Leistung. Verkehrte Welten.

Die Anzahl der Handwerksbetriebe und auch der Autowerkstätten sinkt, keine Betriebsnachfolge, keine Kaufinteressenten, Betriebsaufgaben. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Schäden und was uns dabei nicht gelingt, ist Angebot, Nachfrage und Preis in Einklang zu bringen. Mein Maler-Handwerkskollege mit Vollwärmeschutz und Außenfassade schlägt jedes Jahr 10% auf und ist dennoch das ganze Jahr ausgebucht. Gas-Wasser-Klima Handwerker für den Service zu finden ist wie ein 6er im Lotto, Goldene Zeiten für das Bauhandwerk.

Und in der Fahrzeugreparatur und dem Neubau? Ich habe es bereits auf einigen Versicherungsveranstaltungen deutlich gemacht: Ich warne davor, so weiter zu machen liebe Versicherungen, denn dann wird sich die Zahl der Werkstätten im Verhältnis zu den Schäden deutlich verringern und die Schadenlenkungs-Branche findet keine ausreichenden Ressourcen zur Reparatur. Liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt, ist laut allen Zahlen der Branche Zeit, dem ruinösen Wettbewerb der Rechnungskürzer und dem Preistreiben der Versicherer auf unserem Rücken ein klares Signal zu senden: So nicht! Deshalb meine Botschaft zum Nachdenken: Zum vereinbarten Stundensatz in vier Wochen, zum ausgehängten Stundensatz morgen. Kassen- und Privatpatient. Aber das bitte nicht, wie von einigen Werkstätten und Mitgliedern sehr gerne gemacht, am Montag per Telefon oder Brief im eigenen Unternehmen der EUROGARANT AutoService AG: „Der Börner hat doch gesagt“ nein, das zerstört den Gedanken und den Geist der AG. Nein, bei jenen, die um bis zu 40 € weniger die Stunde zahlen als die EUROGARANT AutoService AG und uns damit die Kunden in der Flotte raubt. Die AG ist eine Gründung des ZKF und kann am Markt nur dann erfolgreich sein, wenn sie auch marktfähig ist. Also gleiche Konditionen wie bei anderen Schadenlenkern.

Welches Verkaufsargument könnte denn die Versicherung oder Flotte überzeugen, wenn sie die gleiche Werkstatt in einem anderen Schadennetz ebenso bekommt und dabei bis zu 40 Euro die Stunde weniger bezahlt und keine falsche und inflationäre Positionsauswahl der IFL Liste befürchten muss? Damit ist auch die Frage nach dem Auftragsvolumen beantwortet, Versicherung und Flotten gehen zum Billigen, wie soll denn die AG Volumen erzeugen? Ein Vergleich des Volumens mit den anderen Schadenlenkern aus Sicht der Werkstatt ist nicht möglich und auch nicht nötig. Wem gehört denn die EUROGARANT AutoService AG, und haben Innovation-Group, HUK-Coburg und Co. auch eine Hauptversammlung mit Stimmrecht für die Werkstätten? Oder in den EuroDFT investiert, repair-pedia auf Spur gebracht, in der IFL für auskömmliche Vorgabezeiten gesorgt, beim Gesetzgeber das Berufsbild gepflegt, in Ausschüssen das Beste für die Werkstatt erarbeitet und für gute Einkaufskonditionen bei Teilen und Werkzeugen gesorgt? Ich glaube nicht! Wir sorgen für freien Marktzugang, wollen die Telemetriedaten in die Werkstatt bringen und bilden aus und weiter, pflegen die Berufs- und Meisterqualifikation, in den Berufsschulen und der eigenen Akademie.
Ein Verband wie der ZKF kann viele solcher Dinge unternehmen, aber nicht alles regeln. Der ZKF stößt leider dann an seine Grenzen, wenn es um die ganz große Politik geht. Gehör finden jene in Berlin und Brüssel, die mit Hundertschaften an Lobbyisten auftreten. Hersteller, Versicherer, Teileindustrie. Handwerk und Verbände des Mittelstandes muss man lange suchen. Kaum Geld, keine Zeit und mit 100 anderen Themen gerade unterwegs. Uns im ZKF und im AIRC alleine wird es nicht gelingen, eine Telemetrie-Datenbank aufzubauen, in welche per Gesetzgebung alle Fahrzeuge ihre Zustands- und Bewegungsdaten einspielen, wenn der Fahrer, seine Wahl für einen der Anbieter auf dem Bildschirm des Fahrzeuges getroffen hat. Gemeinsam müssen wir erreichen, dass wir auf den Bildschirm des Fahrzeuges kommen. So, wie das Mobiltelefon heute im Mittelpunkt der Menschen steht, wird zukünftig auch der Bildschirm im Fahrzeug zur Kommunikationsschnittstelle. Gemeinsam bedeutet alle, die dem Fahrer und Halter etwas zu bieten haben. Natürlich der Hersteller, aber auch der Versicherer, Mineralölkonzerne, Stromanbieter, Fastfood, Amazon, Google, viele andere mehr, selbstverständlich auch die Werkstätten. Dies wird nur gelingen, wenn jene, die gleiches Interesse haben, sich kooperativ zusammenschließen. Eine eigene Versicherungs-Datenbank, ATU-Datenbank, Carglas-Datenbank, Werkstätten-Datenbank, wird es nicht geben. Das werden Fahrzeughersteller und der Gesetzgeber nicht zulassen.

Warum aber brauchen wir das? Nun, zum einen um die Zustands- Daten des Fahrzeuges für die Reparatur zu haben, zum anderen um auch neue Geschäftsfelder erschließen zu können. Amazon würde mir anbieten: meine Bestellung direkt in meinen Kofferraum zu liefern, wenn ich die Standort- und Zugangsdaten an Amazon liefern würde. Aral würde mir anbieten: immer in der Nacht mein Fahrzeug zu betanken, wenn es viertelvoll ist und ich die Standort- und Zugangsdaten über mein Fahrzeug freigebe und liefere. Und wir, die Werkstätten: Wir würden dem Kunden einen Karosserie- und Lack-Check direkt auf dem Bildschirm anbieten, wenn wir feststellen würden: Er war schon lange nicht mehr in der Waschstraße, es gibt verschiedene Fahrprofile, also Fahrer oder, es ist unser Kunde und wir stehen in Kontakt. Natürlich wüssten wir auch über die Meldung des Sensors, wenn ein Anstoß am Fahrzeug stattgefunden hat und würden dann den Hol- und Bring-Service sowie die Reparatur anbieten. Oder, etwas scherzhaft gemeint: Wir würden den Versicherungen anbieten, alle beschädigten Fahrzeuge auf den Straßen einzusammeln, zum ausgehängten Stundensatz mit IFL Liste, 20% Teileaufschlag, 30% Lackmaterial, mit Sachverständigengutachten aber ohne Verbringungskosten umgehen und fachmännisch reparieren. Dann könnte die Versicherung sich einen ganzen Apparat von Verwaltung sparen, einfach im Januar Policen einkassieren und bis im Dezember 110% davon an uns bezahlen. Am Jahresergebnis der Versicherung, hätte sich damit nichts geändert.

Nein, wir müssen uns verbrüdern, mit den Gleichgesinnten unserer Branche und unseres Weges. Das ist zunächst der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, ZDK. Danke an meine beiden Vorgänger im Amt, Ehrenpräsidenten Wiedler und Nagel und allen anderen handelnden Personen, für die wichtige „Vorarbeit“ dieses Schrittes, auch wenn es zeitweise Streitigkeiten gab. Haben wir heute schon die IFL gemeinsam mit dem großen ZDK geschaffen, das KTI wird maßgeblich von uns beiden unterstützt, der EuroDFT gilt als Gemeinschaftsentwicklung und wenn wir für die Freien Werkstätten an welchen Stellen oder auf welchen Veranstaltungen auch immer reden, überzeugen und kämpfen, lieber Steffan Vorbeck und Anselm Lotz, spielt es keine Rolle, ob es gerade um Öl, Lack oder Blech geht. Öl, Lack oder Blech sind nicht abfällig gemeint. Fest steht, die Interessen und Herausforderungen der Freien Werkstätten sind gleich. Nehmen wir als Bild ein Krankenhaus, mit Geburtshilfe, Chirurgie, Anästhesie, Ambulanz, Urologie und so weiter. Keiner erwartet, dass die Hebamme den Blinddarm entfernt, ebenso wenig wie der Mechatroniker eine Seitenwand ersetzt und lackiert. Kein Karosseriebauer möchte ein Getriebe zerlegen oder Steuergeräte programmieren. Das Krankenhaus ist doch das Bild einer heutigen Werkstatt da draußen und bei euch, liebe Mitglieder und wenn heute noch nicht, dann zeigt es das zukünftige.

Fakt ist aber, dass es immer weniger Fachkräfte gibt, die eine Seitenwand ersetzen können. Immer weniger, die sie lackieren können. Wir bilden in unserer Branche in rund 3.500 Betrieben rund 4.000 Auszubildende in allen Lehrjahren aus. Etwas mehr wie 1er pro Betrieb. Das ist dramatisch. Geteilt durch 3,5 Jahre sind das 0,3 pro Jahr pro Betrieb. Wir wissen nicht, wie viele die Branche verlassen, Hausmeister werden, in die Industrie oder in Rente gehen, sicherlich aber mehr als 0,3 pro Betrieb pro Jahr. Wir schaffen uns also gerade selbst ab, denn wir „produzieren“ weniger Fachkräfte als wir „verlieren“. Heute keine Auszubildenden, morgen keine Gesellen und übermorgen keine Meister, Meister, die ausbilden.

Um hauptsächlich dies zu verhindern und natürlich vieles andere mehr zu gestalten, sind wir uns heute Morgen einig geworden, dem einflussreichen ZDK einen Antrag zu stellen. Ob der Antrag angenommen wird, liegt jetzt in den Händen des ZDK und wir auf Augenhöhe besprochen und geformt. Als Argumente, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, stehen nun folgende Punkte auf der Agenda:

  • Sicherung des Berufsbildes Karosseriebau und Steigerung der Anzahl der Karosserie- und Fahrzeugbauer durch Erweiterung der Ausbildungsberechtigung.
  • Erhöhung der Bedeutung der Freien Fachwerkstatt in der Branche, in Berlin, in Brüssel, bei den Verbrauchern, unabhängig ob Öl, Blech oder Lack.
  • Eliminierung des Wettbewerbes in den Berufen, insbesondere im Bereich Karosserie und Bündelung der Kompetenzen.
  • Gesamtgemeinschaftlich die Herausforderungen des Strukturwandels in der Mobilität, der Gesellschaft, der Technik und der Eigentümerveränderung aufnehmen und die Zukunft gestalten. 
  • Zusammenarbeit in den Referaten und Ausschüssen, insbesondere Karosserie, Recht, Steuern, Sozialpolitik und Tarife. 
  • Übernahme von Verantwortung im Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe zur Stärkung unseres Berufes und des ZKF in der Branche. 

Mit Einsatz und Engagement wird es uns gelingen, im ZDK als vollwertiges aber eigenständiges Mitglied die Interessen der ZKF Mitglieder zu vertreten. Dabei sehe ich nicht, dass wir an Bedeutung verlieren, nein, ganz im Gegenteil, wir reden nicht über Freie Werkstatt wir sind Freie Werkstatt und das macht uns stark und auch zukunftsfähig. Ich rufe aus diesem Grund und in dieser Zeit des Wandels auf, sich im Ehrenamt der Branche, der Innung, Landesverband, Zentralverband und in den Ausschüssen einzubringen, um die Interessen zu wahren. Wer bei dieser womöglich einzigartigen Chance, der Entwicklung des ZKF und der Branche, nicht einsteigt und mitgestaltet, der muss die Dinge dann auch so nehmen wie sie kommen.

Geschätzter Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes, lieber Herr Präsident Jürgen Karpinski, unsere Tür ist nun auf und der Wille bekundet, lieber Steffan Vorbeck und Anselm Lotz, die heutigen Vertreter des ZDK bei uns, nehmt diese Botschaft schon mal mit nach Bonn, wir kommen dann nach.
Um dieser, aus meiner Sicht einzigartigen aber erforderlichen und zukunftsweisenden Möglichkeit einer engen Kooperation die Krone aufzusetzen, wäre es doch nur sinnvoll, die Autolackierer hierzu einzuladen. Einige richtungsweisende Gespräche haben hierzu bereits stattgefunden. Ich möchte an dieser Stelle die Einladung an die Bundesfachgruppe der Fahrzeuglackierer im Bundesverband Farbe, Gestaltung Bautenschutz aussprechen, sich möglichst rasch und ergebnisoffen, auf Basis der Fakten und Zahlen im Sinne des Mitgliedsbetriebes, der Sache wegen, den Gesprächen anzuschließen. Wir könnten gemeinsam im Handwerk Geschichte schreiben, indem wir eine Berufsgruppe bilden, die das Thema Fahrzeug in sich vereinnahmt. Neubau, Reparatur, Service: Öl, Blech und Lack. Wir würden dadurch auch an den Gesetzgeber ein klares Zeichen senden, das eine von der EU geplante Neuordnung der Berufe durch den Gesetzgeber nicht erforderlich ist, denn die Fachverbände in Deutschland sind durchaus in der Lage, dies auf Basis der eigenen Herausforderungen im Sinne der Sache und der Zukunft selbst zu gestalten.

Dies mache ich unter anderem am Beispiel des wiederbelebten Querdenkerkreises fest, der sich im März zu seiner ersten Sitzung „wieder“-getroffen hat. Die Querdenker sind junge Menschen, meist die Nachfolger in den Mitgliedsbetrieben, teilweise schon in Verantwortung, die sich engagieren, um ihre Zukunft der Branche zu gestalten und über die Herausforderungen zu sprechen. Hat sich denn jeder hier im Raum schon einmal Gedanken gemacht, was wir in 5 und 8 und 10 Jahren in den Betrieben, den Innungen und dem Verband so machen? Wie die Kunden, Fahrzeuge und Auftraggeber aussehen? Was der Betriebsinhaber heute neugestalten muss, um in Zukunft noch dabei sein zu können? Der Querdenkerkreis blickt in die Zukunft, denn die Mitglieder des Kreises müssen noch einige Jahre in den Betrieben arbeiten. Umso wichtiger ist es für den ZKF, diese Herausforderungen heute schon als Ziele zu definieren und seine Arbeit daraus abzuleiten. Nehmen wir repair-pedia. Eine Idee aus der Agenda 2020 des ZKF, die der Vorstand auf Basis vieler Anforderungen der Ausschüsse und Mitglieder verwirklicht hat. Das dabei die EUROGARANT AutoService AG ins Spiel gekommen ist und investiert hat, ist doch völlig nachvollziehbar, genau dazu hat der Verband eine eigene, 20 Jahre alte Einkaufsgesellschaft, die AG. repair-pedia ist seit fast 2 Jahren verfügbar, alle ZKF Tipps-Abonnenten, das sind über 1.000 Mitgliedsbetriebe und vermutlich alle hier im Raum, haben einen freien Zugang zu repair-pedia. Sie haben heute Zugriff auf über 280.000 Reparaturanleitungen und -Tipps, die entsprechenden Schnittstellen aus den Kalkulationssystemen heraus und brauchen nicht mehr zu fragen: Wie geht denn das? denn repair-pedia beantwortet das, bevor die Frage auftritt. Wer repair-pedia noch nicht kennt und keinen Zugang hat, bei dem hat die Kommunikation vom Verband zum Mitglied nachweislich nicht funktioniert. Lapidar gesagt, die E-Mail wurde nicht gelesen oder gelöscht, schade. Vielleicht deshalb weggeklickt, weil kein Auftrag dahintersteht und wegen hunderter anderer administrativen Aufgaben, jetzt gerade keine Zeit war.

Ein Zitat eines Mitgliedsbetriebes zu den administrativen oder unproduktiven Arbeiten und Aufgaben in seinem Betrieb: „In unserer Branche gilt ein Grundsatz: Egal welcher „Schlaumeier“ sich wieder etwas Neues einfallen lässt, zahlen werden es die Werkstätten.“

Der Betriebsinhaber muss sich gerade noch um neue Rechtsauflagen wie:
a. Prüfstellenverordnung
b. Datenschutzgrundverordnung
c. Abfalltrennvorschriften
d. Fernabsatzgesetzt / Widerrufsbelehrung

und viele weitere mehr kümmern. Ebenso um Anforderungen der Flotten und Schadenlenker:
e. Hier noch eine externe Datenbank bitte
f. Reparaturfreigaben nur an Ostern oder 5-maligem Nachfrage
g. Bitte 17 Bilder anfertigen
h. Tracking-Tool für den Autofahrer
i. Vollständige Dokumentation der Beilackierung,
selbstverständlich alles kostenlos um am Ende dennoch einer Kürzung der Leistung zu erfahren, welche dann:
j. nochmals viel Zeit für Erklärungen braucht.

Von Kürzungsorganisationen, die ohne Fachverstand nur eine Aufgabe haben: Keineswegs die Erforderlichkeiten zu prüfen, nein, ganz einfach nur die Rechnung zu kürzen. Allein diese gesamten administrativen Vorgaben zu erfüllen, bedarf es mindestens einen zusätzlichen Mitarbeiter in Reihen derer, deren Stunden nicht verrechnet werden können.

Und auf Rechnungskürzungen, wo wir gerade beim Thema sind, gibt es nur zwei Antworten: Die erste: „Wenn dies so wäre, wie Sie ohne Nachweis behaupten, dann würde diese Position nicht auf meiner Rechnung stehen, denn sie ist der Nachweis meiner Arbeiten. Bitte zahlen Sie bis zum… Die zweite: „In der Rechnungskürzung liegt der Vorwurf, die Reparatur sei zu teuer gewesen. Es handelt sich also um eine Einwendung aus dem Werkvertrag. Derartige Einwendungen können Sie als Versicherer nicht erheben, denn Sie sind nicht mein Vertragspartner.“ (Ausgenommen Schadenlenkung) Bitte zahlen Sie binnen 5 Tagen die offenen Rechnungsposten.

Bitte keine fachlichen Erläuterungen mehr, die interessieren niemanden, denn es geht ja nicht um die Erforderlichkeit, es geht nur um die Kürzung der Rechnung.

Laut ZKF Branchenbericht, danke lieber Rolf Bieling, ist die durchschnittliche Betriebsgröße in den letzten 8 Jahren von 13 auf 16 Mitarbeiter gewachsen. Dabei ist der Anteil der produktiven beschäftigten lediglich von 8 auf 9 gewachsen, während der Anteil der administrativen Mitarbeiter von 5 auf 7 gewachsen ist. Wir können somit lediglich 9 verrechnen, wobei wir 16 bezahlen müssen. Und hinzukommt: Die Arbeitszeitvorgaben liebe Kolleginnen und Kollegen, sind eine Katastrophe. Colornews titelte gestern sogar: „Ein Skandal?“ sogar das Wort Manipulation ist gefallen. Jährlich sammelt die IFL über 400 Beweise, dass diese Arbeitszeit-Empfehlungen nicht mal für das Wort „Empfehlungen“ ausreichen. Keiner bestätigt dem ZKF und der IFL, dass diese richtig, vollständig und nachvollziehbar sind. Wir wissen mittlerweile warum.

Zunächst ist zu wissen, dass diese Zeiten ausschließlich für die Garantieabrechnung zwischen Autohersteller und Vertragshändler gemacht wurden und auch nur dort vertraglich binden sind. Für uns sind das lediglich Empfehlungen und für den Hersteller haben Reparaturzeiten nach der Garantie eher 2. Priorität. Auf der Übertragungskette zwischen dem Dienstleister, der die Zeiterfassung empirisch per 3D Zeichnung vornimmt und erfasst, über den Hersteller, den Dienstleister Daten bis in die Software der Werkstätten, gehen viele Informationen und Inhalte nachweislich verloren. Aber nur dann, wenn der Hersteller überhaupt Zeitvorgaben für seine neuen Modelle beauftragt, erstellt und auch weitergibt. Wir wissen heute, dass oft die Zeitvorgaben aus Vorgänger- und Vergleichsmodellen herangezogen werden und mathematisch auf das neue Modell adaptiert werden. Das gesamt produziert elementare Fehler, die sich wiederholen und immer schlimmer werden, je öfter ein Nachfolgemodell berechnet wird. Die IFL führt die Beweise dafür auf.

Diese Vorgaben, werden dann den Werkstätten als Basis ihrer Kalkulation vorgeschrieben, von denen wir alle wissen, dass diese weder nachvollziehbar noch erreichbar sind. Und weiteres Zitat meines Ghostwriters: „Wenn man dann alle Probleme in den Griff bekommen hat -bzw. ignoriert hat- und trotzdem frohen Mutes weiterarbeitet, gelangt man schnell zu der Erkenntnis, dass der ganze Tagesablauf an einem seidenen Faden hängt. Denn sobald ein Mitarbeiter ausfällt, zweimal lackiert werden muss, etwas kaputt geht, nur einmal nachgefragt werden muss, ist die Rechnung negativ und ich habe Geld mitgebracht.“

Das zu ändern -und diese Aussage gilt auch den Abzugsvereinen und Versicherern- ist die entschlossene Kernaufgabe des ZKF und der IFL in den nächsten Monaten laut Beschluss des ZKF Vorstandes. Entsprechende Arbeitskreise sind gebildet diese haben ihre Arbeit bereits aufgenommen, erste Maßnahmen werden umgesetzt. Wir werden akribisch alles aufarbeitet und mit Studien beweisen, dass die Vorgaben falsch sind. Wir werden jeden Fall von Rechnungskürzung mit anwaltsrechtlicher Unterstützung vor Gericht tragen – „wollen“. Denn leider kommt es nicht dazu, den Fall vor Gericht zu tragen, denn anwaltlich eingeforderte Rechnungskürzungen werden in den allermeisten Fällen sofort bezahlt. Und die paar wenigen Urteile, die wir erreicht haben, sind zu wenige, um eine Grundsatzaussage zu treffen. Zwei Gerichte haben 2018 entschieden, „ein Prüfbericht, der dazu noch ohne Besichtigung des Fahrzeuges erfolgte, hat keine Aussagekraft“, ist also für die Tonne. Also lasst uns diese Prüfberichte auch in die Tonne werfen, denn sie haben auch höchstrichterlich gesehen, keinen Wert.

Schön war doch auch die WDR Fernsehberichterstattung über „Abrechnung per App“. Der WDR zeigt die Masche, mit denen die Versicherung mit ihrem Abzugsdienstleister vorgeht, um dem Geschädigten seine Ansprüche vorzuenthalten. Primetime im WDR 18:15 Uhr. Herr Rechtsanwalt Elmar Fuchs, mein Gerechtigkeitsverständnis und das Strafgesetzbuch §263 nennt das, was dort ausführlich gezeigt wurde „Betrug“ „Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.“ Absatz 2: „Auch der Versuch ist strafbar.“

Wir sind im Recht, da bin ich ganz sicher und jetzt ist die Zeit der Reaktion gekommen. Die EUROGARANT AutoService AG hat DfB, der ZKF zwei starke Anwaltskanzleien und seit einer Woche zwei Projekte gegen Rechnungskürzungen angestoßen, es lohnt sich also, Online-News des ZKF zu lesen um gegen diesen Unsinn informiert zu bleiben.

Abzüge, Arbeitszeiten, Rechnungen und Fachkräftemangel. Das bringt mich zum Thema Branchenbericht 2017. 4,8% EBITDA das ist der Gewinn vor Zinsen, vor Steuern, vor kalkulatorischen Kosten, vor Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, bei 98 Euro pro Stunde Karosserie und 105 Euro bei Lackierung ohne Material und einer Betriebsleistung von knapp 1,6 Mio. Euro. Da bleiben für den Betrachter drei Tatsachen festzustellen:

  • 4,8% minus Zinsen, Steuern, Abschreibungen, kalkulatorische Kosten bleibt was übrig? 
  • Stundensätze 98 und 104 bitte gedanklich mal austauschen durch die vereinbarten mit den Schadenlenkern, bleibt was übrig? 
  • Oder den DEKRA Satz 2018 für beispielsweise Hannover einsetzen, 123 und 128, was bleibt übrig? 

Ich will es nicht ausrechnen, das kann jeder selbst für sich machen, die Ergebnisse daraus sind erschreckend. Dass wir immer noch Geld verdienen, wenn auch erschreckend wenig, liegt nicht an den auskömmlichen Konditionen, sondern an unserer Kundenstruktur, die von früher her noch einige Privat-, Stamm-, Industrie- und ungesteuerte Direktkunden beinhaltet. Die werden nur leider immer weniger, weil sich erstens das Verhältnis zum Auto bekanntlich mit der neuen Generation ändert und weil sich zweitens die Versicherungen immer mehr bemühen, Werkstattbindungsverträge zu verkaufen, Geschädigte in die Werkstatt zu lenken und uns die Rechnungen zu kürzen.

Da sieht es doch hoffentlich im Bereich Nutzfahrzeug-Neubau besser aus? Dann möge doch wenigstens dieser spezielle Bereich ein Trostpflaster auf unsere Wunden sein. Leider nein: 4 Millionen Euro durchschnittlicher Umsatz pro Betrieb und 0,9% EBITDA, knapp 40.000 Euro operativer Gewinn ohne Steuern Investitionen und Abschreibungen. Eine Investition und das Ergebnis ist negativ. Ist das zu glauben? Sanitär, Heizung, Klima, Maler, Schreiner, Maurer, Glaser, Rollladenbauer selbst die Bestatter haben wie wir volle Auftragsbücher, Ergebnisse unter 10% sind dort selten, es gelingt uns aber auch anscheinend im Nutzfahrzeugbereich nicht, Angebot, Nachfrage und Preis in Einklang zu bringen. Und nun kommt noch WLTP und RDE (Abgasemission und Verbrauch) dazu, die der Handwerksbetrieb nach dem Nutzfahrzeug Um- oder Aufbau ermitteln und nachweisen muss. Im Einzelnen geht es darum, die Abgasvorschriften und -emissionsgrenzwerte einzuhalten, denn ein- oder aufgebauten Produkte, die den Wind-Widerstandswert oder das Gewicht verändern, sorgen auch für neue Abgasemissionen. Einige Hersteller aus der Industrie unterstützen die handwerklichen Fahrzeugbauer, indem sie Berechnungsprogramme anbieten. Allerdings gibt es zum heutige Tage noch sehr viele OEM`s wie auch Importeure, die hier keine Lösungen anbieten oder anbieten können. DEKRA und TÜV antworteten mir auf diese Frage mit der Schilderung, dass der Handwerker das doch gar nicht kann: Dafür sind wir doch da Herr Börner, für rund 4.000 Euro bekommen Sie und Ihre Mitglieder ein Gutachten von uns, pro Fahrzeug versteht sich. Schade ist nur, dass wir, wenn es sich um eine Einzelabnahme handelt, dies gegenüber dem Speditionskunden oder Auftraggeber wegen dem Wettbewerb nur schwer verkaufen können.

Die Industrie erledigt dies über das Typengenehmigungsverfahren und teilt die 4.000 Euro Kosten auf die x-Tausend Zulassungen auf. Der Handwerker muss dies 1 zu 1 im jeweiligen Auftrag berücksichtigen. Der einzige Weg, der ohne WLTP gegangen werden kann, ist die Elektromobilität. Auch wenn diese sicherlich nicht die Lösung der Zukunft sein wird, so ist sie aktuell die einzige Alternative zu den Verbrennungsmotoren. Leider gibt es für den NFZ Bereich noch nicht wirklich perfekte Lösungen, auf die der Kunde und somit auch der Aufbauhersteller zugreifen kann. In Serie baut hier nur ein Fahrzeughersteller, der aber den Markt erst noch erlernen muss. Somit bleibt Elektromobilität bis zum heutigen Tage für den Nutzfahrzeugbereich noch eher eine Ausnahme und der Dieselmotor augenscheinlich die einzige Lösung. Der Verband unterstützt die Mitglieder aus dem Bereich Nutzfahrzeuge unter anderem durch den neuen Webauftritt für herstellende und reparierende Fahrzeugbau-Fachbetriebe mit standardisierten Firmen Einträgen, übrigens kostenlos für alle ZKF-NFZ-Betriebe.

Besonderes Highlight wird ein darin integrierter Konfigurator für Aufbauten sein. Ein perfektes Tool, sich und seine Produkte dem Händler-Verkäufer und dem Endkunden darzustellen. Genauere Informationen hierfür gibt es Morgen im NFZ WorkShop, der auch weitere gute Themen auf seiner Agenda hat. Aus ENS, liebe Zuhörer wird EFF Durch die Umstrukturierung des bisherigen „Eurogarant-Nutzfahrzeug-Service“ (ENS) zum „Eurogarant-Fahrzeugbau-Fachbetrieb“ (EFF) haben wir ebenso einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan. Nicht nur der Name ist neu, sondern auch die Inhalte und das dazu gehörige Logo. Anders als im bisherigen Netzwerk, können nun die herstellenden Kollegenbetriebe untereinander als Service Station für ihre Produkte auftreten. Aber auch untereinander Produkte vertreiben oder Teilprodukte beim Kollegen beziehen. Beispiel wären hier der Kauf von Anhänger-Fahrgestellen auf den dann ein anderer Betrieb „seinen“ Aufbau aufsetzt und das komplette Produkt verkauft. Erfolgreich zeigt sich auch die Entwicklung des Caravan Bereichs in der Nutzfahrzeug-Sparte des ZKF. So fand im vergangenen November in Polch der zweite Caravantag mit großem Erfolg statt. Wie wichtig die Themen waren und auch sind, zeigte nicht nur die Teilnahme der rund 100 Besucher, sondern auch das Interesse der Fachmedien. So erschein ein mehrseitiger Artikel über diese Fachtagung in einem Endverbraucher- Magazin für Caravan. Mittlerweile gibt es rund 40 geprüfte ZKF-Caravan-Fachbetriebe, die Tendenz ist deutlich steigend.

Herzlichen Dank an den Ausschuss Nutzfahrzeug, der unter der Leitung von Vizepräsident Claus Evels diese Arbeiten geleistet hat. Dass alle ZKF Ausschüsse für den Verband und somit für jedes einzelne Mitglied eine hohe Wichtigkeit haben, zeigt sich deutlich in den Ergebnissen der Ausschussarbeit und gibt mir die Möglichkeit, mich nochmals im Namen des ZKF bei allen Ausschussmitgliedern für ihre Arbeit herzlich zu bedanken.

"Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehen, Indes ihr Komplimente drechselt, kann etwas Nützliches geschehn." Sagte der Direktor in Goethes Werk Faust. Die Taten müssen wir selbst gestalten, das ist auch unsere Aufgabe und die werden wir gerne annehmen. Vieles haben wir schon erledigt, die Aufgaben sind dennoch reichlich. Meine Motivation ist groß, weil ich die einmaligen Chancen der Zukunft sehe und als Ziel habe. Ich hoffe, sie alle sehen auch Chancen in der Zukunft und packen mit an. Denn, alleine geht das nicht, lasst es uns gemeinsam angehen. Besten Dank für das Vertrauen und besten Dank für die geschätzte Aufmerksamkeit.

Mittwoch, 23. Mai 2018

Aktion Modernes Handwerk e.V. würdigt den ZKF für fortschrittliche Digitalisierung

Die Kfz-Handwerke in der digitalisierten Wertschöpfungskette

Zielsetzung: Dienstleistungsoptimierung
Handwerksorganisation: Zentralverbandverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik

Beispielbeschreibung:
Auch für die Karosserie- und Fahrzeugbaubetriebe bringt die Digitalisierung zahlreiche Herausforderungen: Wie erhalten Mitgliedsbetriebe künftig Zugriff auf Daten, damit dieser nicht den Herstellern und Versichern vorbehalten bleibt? Wie kann das Handwerk die gesammelten Daten für eigene Geschäftsmodelle nutzen und so seinen Markt auch in Zeiten der Digitalisierung sichern?

Übergreifendes Ziel ist eine auch in der Zukunft attraktive Positionierung des Handwerks in der digitalisierten Wertschöpfungskette. Diese umfasst beim Fahrzeug den Datenbestand (Kundendaten, technische Fahrzeugdaten, Ausstattungsdaten der Fahrzeuge), das Sammeln und Veränderungen von Daten (fahrzeug-, verkehrs- und verhaltensabhängig), die Weitergabe von Daten (wer hat Interesse an welchen fahrzeugspezifischen Daten) sowie den Datenschutz.

So wurde das Projekt umgesetzt:
Der ZKF hat einen Strategieprozess in Gang gesetzt, um seine Mitgliedsbetriebe auch in der Zukunft in der Wertschöpfungskette zu halten und diese Positionierung auszubauen. In diesem Prozess wurden als erste Schritte eine Analyse der Wirkungszusammenhänge und der beteiligten Institutionen erstellt (siehe Grafik). Darüber hinaus wurden aber auch spezifische Angebote für die Betriebe entwickelt.

Das haben wir erreicht:
Als erste Ergebnisse wurden folgende Werkzeuge erarbeitet:
„EuroDFT“: Das entwicklungsintensive Diagnose-Werkzeug ist Ergebnis einer Kooperation mit dem ZDK und einem Softwarehaus. Es ermöglicht freien Werkstätten des Karosserie- und Kfz-Handwerks Zugang zu den technischen Datenbeständen von bislang zehn deutschen Automobilherstellern. Dieser besitzt für freie Werkstätten eine zunehmende Bedeutung, ist aber ohne das Tool nur äußerst schwer möglich.

„repair-pedia“: Die kostenfreie Datenbank versteht sich als branchenspezifisches „Wikipedia“. Dazu hat der Verband in Kooperation mit einem Softwarehaus eine neue Aktiengesellschaft gegründet und bietet den Werkstätten eine umfassende Datenbank mit Reparaturhinweisen und -leitfäden.

Donnerstag, 26. April 2018

repair-pedia - Interview im April 2018

Herr Börner, gerade einmal 2 Jahre ist repair-pedia online. Hätten Sie als einer der Mitinitiatoren und Betreiber der Wissensplattform gedacht, dass sich dieses Projekt in so kurzer Zeit so erfolgreich in der Branche platziert? Was ist in Ihren Augen das Geheimnis des Erfolgs?


Nun, bei solchen völlig neuen Projekten ist es immer ein Balanceakt zwischen der Nachfrage durch die Werkstätten und der Finanzplanung des Produktes. Der ZKF Vorstand hat aber mit seiner Anforderung an repair-pedia recht behalten. Nach Finanzplanung sollten wir schon einen Schritt weiter sein, die Nachfrage nach repair-pedia war durch die Werkstätten anfangs etwas zögerlich, sie zieht aber seit Monaten deutlich an. Wir sind uns sicher, dies liegt an der erforderlichen Veränderung im Ablauf oder Tagesgeschäft der Werkstatt. Früher wurde gearbeitet bis die Frage nach „wie geht denn das“ den Prozess der Reparatur gestoppt hat. Die repair-pedia-User beantworten diese Fragen heute über ein Tablet oder Smartphone sekundenschnell in der Werkstatt oder bevor diese auftreten, denn im Arbeitsauftrag an die Werkstatt liegen die Antworten aus repair-pedia, die der Werkstattmeister bereits vorbereitet hat. Das Geheimnis des Erfolges ist zweifelsohne die eine Adresse, die alle Antworten liefert.


Können Sie uns konkrete Nutzerzahlen liefern (Content, Teilnehmer, Abrufe, Themenschwerpunkte, ggf. differenziert nach K&L und SV)?


Wir haben aktuell rund 200.000 Reparaturdokumente in der Datenbank, in den nächsten Releases werden wir auf knapp eine halbe Million kommen. repair-pedia zählte im Januar durchschnittlich 46,8 „Suchen“-Aktionen pro registriertem Anwender in den Dokumenten und Videos. Jeder dieser Nutzer führte im Mittel 61 Aktionen aus, er verblieb durchschnittlich 59 Minuten auf der Webseite. In Verbindung mit den auf der Webseite genannten Zahlen (1.716 angemeldete Werkstätten und Sachverständige, 35.408 Gesamtzahl abgerufene Dokumente) ein „Exzellent“-Ergebnis. Die Themenschwerpunkte waren zum Start von repair-pedia unsere karosseriespezifischen Dokumente, im letzten Jahr haben wir mehr in die Bereiche Elektronik, Fahrwerk Tipps zu Verkleidungen und Demontage von Anbauteilen investiert. Damit verfolgen wir unser Ziel, den gesamten Bereich „Fahrzeug“ in repair-pedia abzudecken.

Nun ist das Team von repair-pedia auch in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter unterwegs. Welche Bedeutung messen sie diesen Aktivitäten bei?


Die Karosseriebauer und Mechaniker in den Werkstätten sind auch in diesen Netzwerken unterwegs. Wir haben herausgefunden, dass hier viele Fragen rund um die Reparatur von Fahrzeugen von Fachmann zu Fachmann beantwortet werden. Wir wollen uns in diesen Netzwerken mitteilen und herausstellen, dass wir alle Antworten auf die Fragen haben. Ebenso sind wir der Überzeugung, dass die Antworten von Kollegen zu Kollegen mindestens genauso hilfreich für die Reparatur am Fahrzeug sind, wie die bekannten Quellen. Wir wollen diese Botschaften auffangen und zu abrufbaren Dokumenten für alle Werkstätten machen.

Werfen wir einen Blick in die nahe Zukunft, was können wir in Sachen repair-pedia erwarten? Haben Sie neue Schnittstellen, neue Zielgruppen oder neue strategische Partner auf dem Radarschirm?


Wir werden in den nächsten Monaten einen deutlichen Zuwachs an Reparaturdokumenten in repair-pedia haben. Die vielen Verhandlungen in den letzten Monaten mit den Datenanbietern zahlen sich jetzt für alle Anwender aus. Alle Dokumente sind neben den über 6.000 kostenfreien Dokumenten im Einzelabruf oder im Abonnement verfügbar. Wir werden die Web-Shops von der EUROGARANT AutoService AG und dem ZKF in repair-pedia darstellen, wir werden Bedienungsanleitungen von Werkzeugen und Anlagen in die Suche integrieren und zahlreiche Anwender-Videos in den Ergebnissen anzeigen. Alle Schnittstellen von den Kalkulations- oder Warenwirtschaftssystemen zu repair-pedia sind fertig und im Betrieb. Wir können mit diesem Angebot nun auch bei neuen Zielgruppen starten, dies sind insbesondere die Kfz-Werkstätten, Sachverständigen und Versicherungen. Ebenso nimmt die Nachfrage nach unserem „White-Label“ Produkt deutlich zu. Hiermit kann ein Verband, Versicherung oder Organisation seine Dokumente in repair-pedia indizieren und seinen Partnern in einer eigenen Version zur Verfügung stellen.

Zu guter Letzt, wo und mit welchen Schwerpunkten werden wir repair-pedia auf der kommenden Automechanika finden?


Unser repair-pedia wird in der Halle 11.1 der Automechanika ein Feuerwerk an Neuheiten präsentieren können. Bis September sind zahlreiche neue Funktionen und Inhalte geplant. Ebenso wollen wir den optimalen Einsatz von repair-pedia im Werkstattalltag zeigen und mit den Besuchern besprechen. Neben dem Besuch bei repair-pedia lohnt sich aber auch ganz sicher der Besuch am ZKF-Gemeinschaftsstand zusammen mit der EUROGARANT AutoService AG.

Samstag, 14. April 2018

Erste "Geprüfte Datenschutzbeauftragte"

Mit einer dreitägigen Weiterbildungsmaßnahme schlossen am vergangenen Freitag die ersten 5 Teilnehmer die Prüfung zum „Geprüfte(r) Datenschutzbeauftragte(r)“ in Friedberg erfolgreich ab. Im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer im Rahmen der Aktivitäten der dort ansässigen Akademie, besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit, sich zum geprüften Datenschutzbeauftragten weiterbilden zu lassen. Dabei stehen die Inhalte der Maßnahme vollumfänglich unter den Voraussetzungen der neuen Datenschutzgrundverordnung und nicht weniger unter den Anforderungen eines Karosserie- und Lackier-Fachbetriebes.


Die Absolventen der Weiterbildung „Datenschutzbeauftragter im Karosserie- und Fahrzeugbau“ erbringen durch die abschließende Prüfung den Nachweis, dass sie über alle notwendigen Kenntnisse verfügen, die Tätigkeit als Datenschutzbeauftragte im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk fachgerecht auszuführen.

Weitere Termine für Folgemaßnahmen stehen bereits fest und können über die Akademie des Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer gebucht werden.

Dienstag, 10. April 2018

Rechnungskürzungen - Gerichtsurteile

In den letzten Tagen gingen drei Gerichtsurteile gegen die unsäglichen Rechnungskürzungen durch Prüforganisationen im Auftrag der Versicherungen bei uns ein. Alle Urteile beziehen sich auf eine konkrete Reparatur, bei der nach der Ausführung an der Rechnung gekürzt wurde.

Dies sind erneut drei Beweise, das die Erforderlichkeit von Reparaturen nicht "am Schreibtisch" festgelegt werden (Amtsgericht Magdeburg) und die 2% Kleinteilpauschale fester Bestandteil einer Handwerker-Rechnung sind (Amtsgericht Memmingen). Ebenso erfreut sind wir über die Feststellung des Amtsgerichtes Ebersberg: "Ein Prüfbericht ... ist nicht geeignet ... in Zweifel zu ziehen".

Hier die drei Ausschnitte aus den Urteilen:
Ebersberg

Magdeburg

Memmingen

Montag, 9. April 2018

Alles Drin?

Diese Frage sollte sich jeder Karosserie- und Lackierfachbetrieb stellen, bevor er einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung finalisiert und versendet. Oft geht im Tagesgeschäft und in der Kundenannahme diese Frage unter oder wird nicht nachhaltig abgearbeitet. Die IFL Liste ist seit nunmehr 2 Jahren am Markt und hat nun den Weg in die Kalkulationssysteme von DAT und Audatex (Carisma) gefunden. Den Werkstätten steht somit die Liste im EDV-System zur Verfügung und die erforderlichen Positionen können einfach ausgewählt werden.
Warum aber gibt es die IFL Liste?
Nahezu alle Automobilhersteller haben in der Vergangenheit Arbeitswerte für Reparaturen an ihren Fahrzeugen erfasst und über verschiedene Datenlieferanten zur Verfügung gestellt. In der Regel handelt es sich hierbei um zusammengefasste einzelne kleinere Arbeitsschritte, welche in ihrer Summe den Ersatz eines Bauteils darstellen, beispielsweise die Arbeitszeit für „Seitenteil ersetzen“.
Seit einigen Jahren vernachlässigen die einen oder anderen Hersteller die vollständige Erfassung der Arbeitszeiten oder setzen diese aus Vorgängermodellen oder fiktiven Berechnungen zusammen. Oft ist dabei nicht mehr nachzuvollziehen, welche Positionen im Einzelnen berücksichtigt werden. Die Datenlieferanten werden hierbei oft vor große Herausforderungen gestellt, die gelieferten Zeitvorgaben in deren Datenbanken mit den notwendigen Umfassttexten erfassen zu können.

Die IFL e.V. hat zahlreiche Reparaturanleitungen und Arbeitszeitvorgaben der Hersteller überprüft und festgestellt, dass fast ausnahmslos widerkehrende und erforderliche Arbeitspositionen fehlen und nicht berücksichtigt sind. Da diese im Rahmen einer Reparatur unabdingbar durchgeführt werden müssen, ergeben sich für die ausführende Werkstatt regelmäßig Minuszeiten. Die nicht erfassten und vorgegebenen Positionen hat die IFL e.V. in ihrer Liste zusammengeführt und stellt diese dem Reparaturmarkt kostenfrei zur Verfügung.

Es handelt sich ausschließlich um erforderliche Arbeitsschritte, welche nicht in den Vorgabezeiten der Datenlieferanten enthalten sind. Die IFL e.V. hat Doppelberechnungen vermieden, indem genauestens ausgewertet wurde, welche Arbeitsschritte regelmäßig nicht berücksichtigt sind. Dennoch muss der Anwender der IFL Liste mit seinem Fachwissen im Einzelnen entscheiden, welche Positionen zusätzlich erforderlich sind und welche nicht. Hierzu sind die Reparaturanleitungen der Hersteller, die einschlägigen Brancheninformationen oder die Meinung des Fachmannes zum Abgleich notwendig.

Die IFL e.V. plädiert an alle Beteiligte, die Liste sorgfältig anzuwenden, erforderliche Positionen während der Reparatur zu dokumentieren und die Rechnung des Handwerkers zu akzeptieren, auch wenn diese über die vom Hersteller genannten Arbeitspositionen hinausgeht. Die Rechnung des Handwerkers stellt den Gesamtaufwand der erforderlichen Arbeitsschritte dar und muss allein aus diesem Grund vollständig sein, was den Hauptzweck der IFL e.V. Liste erklärt.

Diese ILF Liste in den EDV Systemen ist ein Garant dafür, die „Alles drin“ Frage näher an der Wirklichkeit beantworten zu können.

Mit Kollegialen Grüßen
Peter Börner

Freitag, 23. März 2018

Viele News und Erkenntnisse im März

Im Frühjahr 2018 scheinen sich die Termine und Veranstaltungen deutlich mehr zu häufen, als in den vergangenen Jahren. Was ist passiert, was wurde in den letzten Tagen gemacht:

  • Aufsichtsratssitzung der EUROGARANT AutoService AG erstmals mit dem neuen Vorstandskollegen Guido Kalter. Weichenstellung zur Beteiligung an einer Zukunftsentwicklung zur elektronischen Teilebestellung und Abwicklung.
  • ZKF Jahresgespräch mit der DEKRA Automobil GmbH. Themen: Bewertungen bei Leasing-Fahrzeugrückgaben, Fachbetriebs-Prüfung, repair-pedia.
  • Jahresgespräch mit der Volkswagen AG, Volkswagen Leasing und den Partnerhändlern zum Thema Leasingfahrzeuge der EUROGARANT AutoService AG. Abnahmevolumen der letzten Jahre steigt stark und kontinuierlich.
  • Erstes Gespräch mit dem Zentralverband des Elektro-Handwerks zwecks Einsatz von repair-pedia mit den Dokumenten des Elektro-Handwerks.
  • Gemeinsame ZDK / ZKF Instandsetzungs-Ausschusssitzung in Bonn mit den Themen der Kooperation, Rechnungskürzungen, EuroDFT, Lackkalkulation.
  • ZDK / KÜS Jahresgespräch in Bonn. Aktuelle Restwerte bei Unfallschäden mit Diesel Fahrzeugen. 
  • Vollversammlung Zentralverband des Deutschen Handwerks in München, anlässlich der IHM Eröffnung. Kritische Punkte des Handwerks an die Politik der neuen Großen Koalition. 
  • Wissenschaftlicher Beirat des Münchner Arbeitskreises für Straßenfahrzeuge e.V. mit dem Kernthema des Berufsbildes des Kfz-Sachverständigen.
  • Jahreshauptversammlung der Stiftung des Wagner- und Stellmacher Handwerks.
  • Obermeistertagung des ZKF in Friedberg, Kooperation mit dem ZDK und Korrektur der Mitglieder-Beitragsordnung zum ZKF.
  • Jahreshauptversammlung der Karosseriebauer-Innung München, Schwaben, Oberbayern in München. 
  • 5-Länder-Treffen der Karosseriebauer-Verbände Luxembourg, Südtirol, Österreich, Schweiz und Deutschland in Zürich. Kernthema: Wie geht es mit dem AIRC, den WorldSkills und dem gemeinsamen Berufsbild weiter.
  • ZAK e.V. Jahrestagung in Hohenroda. Berufsbild des Sachverständigen, Kleinteilpauschale, neue Karosseriestrukturen, Telematik und autonomes Fahren. 
  • repair-pedia bringt März Update mit deutlich mehr Reparatur-Dokumenten in der Suche.
  • Veröffentlichung des Gerichtsurteils gegen Prüfberichte mit dem Kernsatz:


Montag, 12. Februar 2018

Welchen Wert haben Prüfberichte?

Ein Prüfbericht, der dazu noch ohne jegliche Besichtigung des beschädigten Fahrzeuges erstellt worden ist, ist nicht geeignet, die festgestellte Reparaturnotwendigkeit in Zweifel zu ziehen !(Amtsgericht Ebersberg vom 17.10.2017 AZ 9 C 593/17)

Eine Aussage vom Amtsgericht, die wir beachten sollten. Der gesamte Artikel ist hier abrufbar:

https://www.lackiererblatt.de/themen/schaden-management/regress-muss-nicht-sein/

Freitag, 9. Februar 2018

Der ZKF-Branchenbericht

„Tätigkeitsbereiche der Unternehmen entwickelten sich unterschiedlich“

Sehr unterschiedlich entwickelten sich im Jahr 2016 die Betriebe des Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks, laut Branchenbericht des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF). Während die herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbauer mit sinkenden Umsätzen und fallendem Betriebsergebnis zu kämpfen hatten, verzeichneten die Fachbetriebe der Instandsetzung mehr Umsatz und ein leicht verbessertes operatives Ergebnis (EBITDA) durch Produktivitätssteigerungen. Ein weiteres Ergebnis: In den Betrieben werden wieder mehr Mitarbeiter beschäftigt. Hier sieht der Zentralverband jedoch die größten Herausforderungen der Branche, dieses positive Ergebnis langfristig zu erhalten.


Unterschiedlich zu betrachten sind die Ergebnisse des diesjährigen Branchenberichts: die Durchschnittswerte der teilnehmenden Unternehmen zeigten, dass die Karosserie- und Lackierbetriebe im Jahr 2016 Zuwächse beim Umsatz (+4,7 Prozent) auf über 1,6 Millionen Euro verzeichneten und ihr operatives Ergebnis um 7,8 Prozent auf rund 79.000 Euro vom Gesamtumsatz verbessern konnten. Weniger gut sah es bei den teilnehmenden Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus – der Umsatz der in diesem Segment tätigen Fachbetriebe ging 2016 um durchschnittlich 3 Prozent auf 4,5 Millionen Euro zurück. Auch das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 40.000 Euro 61 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik, erklärt: „Der Fahrzeugneubau war 2016 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur rückläufig.“ Zudem sei die Betriebsleistung der produktiv Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.


Schadenslenkung gewinnt weiter an Bedeutung

Der ZKF zeigt sich überzeugt, dass sich der bestehende Trend zur Schadenslenkung weiter fortsetzen und verstärken wird. „Versicherer, Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften werden vor allem ihre Kaskoschäden weiter in die freien Fachbetriebe lenken bzw. lenken lassen, um von deren günstigen Kostenstrukturen zu profitieren“, ist sich Thomas Aukamm sicher. In der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung sorgte die Schadenslenkung 2016 dafür, dass sich die Zahl der produktiven Mitarbeiter leicht um 4,3 Prozent erhöhte.

Weniger Mitarbeiter in den Betrieben

Sowohl im herstellenden Fahrzeugbau als auch in der Instandsetzung beobachtete der Zentralverband 2016 einen leichten Anstieg bei den Mitarbeitern. „In Zukunft werden sich die derzeitigen Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden, weiter verschärfen“, unterstreicht ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Der Zentralverband geht davon aus, dass Unternehmen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne und geldwerte Zusatzleistungen bieten müssen. Der ZKF unterstützt die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch mit Kooperationen von Jobbörsen.

Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2016 durchschnittlich knapp 37 Mitarbeiter, 24 von ihnen waren produktiv tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,4 Millionen Euro, also 31 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigten im Durchschnitt 16 Mitarbeiter, davon zehn produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten lag leicht unter dem Vorjahreswert bei 612.930 Euro und ging geringfügig auf 37,6 Prozent des Gesamtumsatzes zurück.

Plus bei den Stundenverrechnungssätzen im reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau 

Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. Durchschnittlich lag der Stundenverrechnungssatz für die Karosserie-Reparatur im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau 2016 bei 78,81 Euro (2015: 79,03 Euro), in der Karosserie-Instandsetzung bei 98,11 Euro (2015: 96,35 Euro) sowie bei 104,63 Euro (2015: 100,54 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz.

Zum Bericht

Der Bericht gibt Auskunft über die Situation in der Branche getrennt nach herstellendem Karosserie- und Fahrzeugbau sowie Karosserieinstandsetzung und Lackierung. Der ZKF-Branchenbericht 2016 kann im Internetauftritt www.zkf.de unter „Leistungen“ heruntergeladen werden.

Sonntag, 4. Februar 2018

IFL e.V. Liste der Arbeitspositionen

Nahezu alle Automobilhersteller haben in der Vergangenheit Arbeitswerte für Reparaturen an ihren Fahrzeugen erfasst und über verschiedene Datenlieferanten zur Verfügung gestellt. In der Regel handelt es sich hierbei um zusammengefasste einzelne kleinere Arbeitsschritte, welche in ihrer Summe den Ersatz eines Bauteils darstellen, beispielsweise die Arbeitszeit für „Seitenteil ersetzen“. Seit einigen Jahren vernachlässigen die einen oder anderen Hersteller die Erfassung der Arbeitszeiten oder setzen diese aus Vorgängermodellen oder fiktiven Berechnungen zusammen. Oft ist dabei nicht mehr nachzuvollziehen, welche Positionen im Einzelnen berücksichtigt werden. Die Datenlieferanten werden hierbei oft vor große Herausforderungen gestellt, die gelieferten Zeitvorgaben in deren Datenbanken mit den notwendigen Umfassttexten erfassen zu können.

Die IFL e.V. hat zahlreiche Reparaturanleitungen und Arbeitszeitvorgaben der Hersteller überprüft und festgestellt, dass fast ausnahmslos widerkehrende und erforderliche Arbeitspositionen fehlen und nicht berücksichtigt sind. Da diese im Rahmen einer Reparatur unabdingbar durchgeführt werden müssen, ergeben sich für die ausführende Werkstatt regelmäßig Minuszeiten. Die nicht erfassten und vorgegebenen Positionen hat die IFL e.V. in ihrer Liste zusammengeführt und stellt diese dem Reparaturmarkt kostenfrei zur Verfügung.

Es handelt sich ausschließlich um erforderliche Arbeitsschritte, welche nicht in den Vorgabezeiten der Datenlieferanten enthalten sind. Die IFL e.V. hat Doppelberechnungen vermieden, indem genauestens Ausgewertet wurde, welche Arbeitsschritte regelmäßig nicht berücksichtigt sind. Dennoch muss der Anwender der IFL Liste mit seinem Fachwissen im Einzelnen entscheiden, welche Positionen zusätzlich erforderlich sind und welche nicht. Hierzu sind die Reparaturanleitungen der Hersteller, die einschlägigen Brancheninformationen oder die Meinung des Fachmannes zum Abgleich notwendig.

Die IFL e.V. plädiert an alle Beteiligte, die Liste sorgfältig anzuwenden, erforderliche Positionen während der Reparatur zu dokumentieren und die Rechnung des Handwerkers zu akzeptieren, auch wenn diese über die vom Hersteller genannten Arbeitspositionen hinausgeht. Die Rechnung des Handwerkers stellt den Gesamtaufwand der erforderlichen Arbeitsschritte dar und muss allein aus diesem Grund vollständig sein, was den Hauptzweck der IFL e.V. Liste erklärt.

Der IFL e.V. Vorstand im Januar 2018