ZKF

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Dienstag, 9. Januar 2024

„Bloß nicht aufhören, positiv zu denken…“

Auf den Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) kommen dieses Jahr tiefgreifende Veränderungen zu. Hierzu einige grundlegende Gedanken von Peter Börner, der im April das Präsidentenamt einem Nachfolger zur Verfügung stellt.

2024 wird garantiert anders! Das ist gewiss, denn die Einflüsse auf die gesamte Wirtschaft, die Gesellschaft und unsere Branche sind so vielzählig und so stark wie nie. Das bedeutet, alles wird auf den Prüfstein gestellt werden. Deutlich mehr Rechnungskürzungen, die BaFin beobachtet die Versicherungen intensiv, die Schadenlenker bekommen die Aufträge nicht mehr unter, die produktiven Mitarbeiter in den Betrieben werden weniger, die chinesischen Marken werden mit neuen Modellen kommen, der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, Energie, Menschen und Rohstoffen wird die Werkstatt vor neue Herausforderungen stellen, in den nächsten 10 Jahren verliert Deutschland netto jedes Jahr 600.000 sozialpflichtige Angestellte in die Rente und die Kunden werden uneinsichtiger – alles in zunehmender Tendenz. Also wird das kommende Jahr sehr viel anders sein als die bisherigen Jahre.

Auch der ZKF wird sich verändert aufstellen: Der Vorstand wird durch „Junge Berater“ aus unterschiedlichen Regionen ergänzt, Schwerpunktthemen werden Vorstandsmitgliedern zugeordnet, um frische Gedanken und neue Sichtweisen für verschiedenen Fragestellungen einfließen zu lassen. Darüber hinaus werde ich wie angekündigt zur Mitgliederversammlung im April mein Amt nach dreizehn Jahren als ZKF-Präsident einer Nachfolge zur Verfügung stellen. Ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt und alle Auswirkungen und Konsequenzen abgewogen. Nach 13 Jahren in einem hochpolitischen Amt ist ein Punkt erreicht, an dem man an einigen Stellen zu stark und tief eingebunden ist sowie manche Dinge von vornherein nicht mehr aufnimmt, weil Ähnliches in der Vergangenheit nicht funktioniert hat. Das ist oft nicht der richtige Ansatz und mit meinem Anspruch, immer alles zu geben, kaum vereinbar. Darüber hinaus steht in nicht ganz zwei Jahren ein Wechsel an der Spitze des EUROGARANT AutoService AG Vorstandes an. Deshalb sehe ich meine Aufgabe künftig stärker in der AG und möchte dort mehr Zeit investieren, um den Betrieben noch mehr geldwerte Vorteile bieten zu können. Auf der anderen Seite gibt es die vielen Reisen und Wochenenden, die ich sehr gerne und mit Überzeugung für den ZKF gegeben habe. Dies darf aber langfristig nicht zur Last werden und damit Auswirkungen auf das Leben haben.

All dies bedeutet interne Anpassungen und externe Auswirkungen, um sich erfolgreich für die Zukunft unserer Branche aufzustellen zu können – was wir auch tun müssen. Der gesamte ZKF-Vorstand sieht ebenso wie ich, dass wir mit der Kandidatur von Arndt Hürter der Mitgliederversammlung im April einen starken Nachfolger vorschlagen werden. Der Verband muss auch wieder von einem Betriebsinhaber geführt werden, der trotzdem in der Unabhängigkeit der starken Auftraggeber steht und seine eigene Meinung mit guten Argumenten laut und kraftvoll vertreten kann. Er muss Themen aufnehmen und eine starke Position vertreten. Arndt Hürter bringt das alles mit.

„Bloß nicht aufhören, positiv zu denken…“, damit starte ich das neue Jahr und ich hoffe ihr alle auch.

Mit kollegialen Grüßen
Peter Börner
ZKF-Präsident

Mittwoch, 3. Januar 2024

UNSERE BRANCHE WIRD MIT SITUATIONEN IN EINER GANZ NEUEN DIMENSION KONFRONTIERT

Der Fachkräftemangel und der Preisdruck bleiben aus Sicht von ZKF-Präsident Peter Börner auch in diesem Jahr die größten Herausforderungen für Werkstätten. Mit der Elektrifizierung sieht der Branchenverband jedoch auch neue Chance für K&L-Betriebe. Fakt ist: Der ZKF wird sich in diesem Jahr neu ausrichten, um seine Mitgliedsbetriebe noch besser unterstützen zu können. Wie der Verband die Herausforderungen konkret angehen will, lesen Sie im Gastbeitrag von ZKF-Präsident Peter Börner.

Eines vorweg: der ZKF wird sich verändert aufstellen. Der Vorstand wird durch „Junge Berater“ aus unterschiedlichen Regionen ergänzt, um frische Gedanken und neue Sichtweisen für verschiedenen Fragestellungen der Branche für Zukunft und Gegenwart einfließen zu lassen. Darüber hinaus werde ich wie angekündigt zur Mitgliederversammlung im April mein Amt nach dreizehn Jahren als ZKF-Präsidenten einer Nachfolge zur Verfügung stellen. All dies bedeutet interne Anpassungen, um sich erfolgreich für die Zukunft aufzustellen zu können.

Unsere Branche wird von außen mit neuen Situationen konfrontiert, die bisher in dieser Dimension noch nicht eingetreten sind. Fachkräfte- und Auszubildendenmangel betrifft alle Betriebe und stellt uns vor neue Herausforderungen. Ebenso wird begünstig von langen Vorlaufzeiten und der Notwendigkeit der steigenden Kostenstruktur in den Betrieben ein fairer Stundensatz und eine ausgeglichene Leistungsstruktur ein unvermeidbar wichtiges Ziel in den Jahresgesprächen sein. Vor diesem Hintergrund muss insbesondere die eigene Rolle als Partnerwerkstatt von den Betrieben selbst hinterfragt werden. Wir werden uns konsequent gegen die Abarten unberechtigter Rechnungskürzungen in unserer Branche einsetzen. Wir wollen das Leistungsspektrum an die Mitglieder und Werkstätten nochmals deutlich erhöhen.

Mit der Elektrifizierung einhergehend werden neue Fahrzeughersteller immer stärker auf den deutschen Markt präsent sein. Das bedeutet für die Werkstatt die Chance, sich auf neue Service- und Reparaturkonzepte einzulassen, bietet aber im gleichen Maß auch die Möglichkeit, sich als zertifizierte Werkstatt für eine oder mehrere der neuen Marken zu positionieren. Hiermit verbunden ist auch die Notwendigkeit, sich mit Ausstattung und Qualifikation auf die Elektromobilität (E-Mobilitätsfachbetrieb) genauso vorzubereiten wie auf komplexe Fahrerassistenzsysteme. SERMA (Standardisierte Zugang zu diebstahl- und sicherheitsrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen der Fahrzeughersteller) ist in diesem Zusammenhang ein weiteres Stichwort, mit dem sich jeder an modernen Fahrzeugen arbeitende Betrieb auseinandersetzen muss. Nachhaltigkeit ist ein weiteres Schlagwort, für das der ZKF gemeinsam mit allen relevanten Branchenverbänden an einem allgemein gültigen Standard mit einem Siegel für Nachhaltigkeit arbeitet. Aufzupassen ist hierbei, dass insbesondere Versicherer und Schadensteurer nicht mit fadenscheinigen Gründen unter dem Vorwand der vermeintlichen Nachhaltigkeit zu Lasten der Betriebe Kosten sparen wollen.

Auf einer anderen Ebene werden wir uns über unsere Mitgliedschaft beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin gemeinsam mit dem Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) für den Bürokratieabbau im Mittelstand einsetzen und über unseren internationalen Verband AIRC in Brüssel auch in vielen anderen Themen weiter für die Rechte des Freien Aftermarkts sowie insbesondere eine sektorspezifische Gesetzgebung und freie Datenzugänge kämpfen.

Auf unserem Branchentreffen, der 2024 in Koblenz mit einem neuen Präsidenten stattfinden wird, werden wir zu den genannten Themen allen Interessierten Rede und Antwort stehen - Es bleibt und wird spannend und wer gut informiert ist, hat einen klaren Vorteil!

Peter Börner, Präsident Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik