ZKF

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Mittwoch, 7. Dezember 2016

ZKF Pressemeldung - Schadenlenkung nicht auf dem Rücken der Betriebe austragen

„Schadenlenkungs- und Partnerwerkstattkonzepte von Versicherern, Flottenbetreibern und Dienstleistern nehmen in Deutschland nach wie vor zu. Für die teilnehmenden Betriebe bedeutet dies im Regelfall deutlich mehr Umsatz, allerdings bei schlechter werdenden Renditen“, führte ZKF-Präsident Peter Börner anlässlich der Diskussion um den „Signalisationsstreit“ der beiden größten deutschen Kfz-Versicherer aus.

Hintergrund: Die HUK-Coburg fordert ihre Partnerwerkstätten seit Kurzem auf, die Fassadengestaltung möglichst nach HUK-Coburg-Vorgaben als „Die Partnerwerkstatt“ vorzunehmen. Die Allianz-Versicherung wendet sich heftig dagegen und droht den Betrieben, die in beide Konzepte eingebunden sind, mit dem Verlust gelenkter Aufträge. Auch andere Schadenlenker wollen vergleichbar vorgehen. „Jeder Betrieb muss für sich selbst entscheiden, ob und wie viel Partnerschaft zum Versicherer er sucht und wie viel Unabhängigkeit er behalten will“, führte Börner weiter aus. Wichtig ist jedoch, dass zwischen dem Versicherungs- oder Dienstleistungspartner und den teilnehmenden Fachbetrieben faire Bedingungen herrschen und die Marktmacht des Versicherers nicht zu Lasten der Rentabilität der Betriebe ausgeübt wird“, so der ZKF-Präsident.

Zum Signalisationsstreit selbst sagte der Präsident, dass es aus Sicht des Versicherers zwar verständlich sei, wenn die Partnerbetriebe deutlich als Partner dargestellt werden, z. B. durch entsprechende Hinweise im Eingangsbereich, wenn jedoch der Versicherer einen Schritt weitergeht und größere Veränderungen der werblichen Außendarstellung des Partnerbetriebes mit Fahnen, Schriftzug und Stehle fordert, sei dies höchst bedenklich und gefährde die Identität des einzelnen Betriebes.

Der ZKF-Präsident verdeutlicht: „Die bisherige Vorgehensweise, sich als Partner von diversen Versicherern z. B. durch entsprechende Schilder im Kundenannahmebereich darzustellen, wurde in der Branche akzeptiert. Jede weitergehende Signalisation hingegen ist überflüssig und abzulehnen. Freie handwerkliche Unternehmer müssen die Freiheit behalten, wie sie sich nach außen, also gegenüber den Kunden, darstellen wollen“.

Börner verkennt aber nicht, dass die großen deutschen Versicherer eigene Wege bezüglich der Partnerwerkstattnetze gehen werden und Betriebe somit vor die Wahl gestellt werden, ob sie sich für oder gegen eine Versicherungspartnerschaft entscheiden wollen. „Entscheidet man sich für ein Werkstattkonzept, wie dies beim Konzept „Die Partnerwerkstatt“ geplant ist, dann muss der Versicherer aber auch in der Lage sein, nicht nur ein Umsatz-, sondern auch ein Rentabilitäts-Versprechen gegenüber seinen Partnerwerkstätten abzugeben.“ Davon, so Börner, sei man derzeit noch weit entfernt. „Und so lange Versicherer nicht zuverlässige Rendite-Versprechungen abgeben können, sollte jeder Karosserie- und Lackier- Fachbetrieb sehr intensiv prüfen, ob und inwieweit er bei solchen Konzepten mitmachen will“.

Friedberg, 07.12.2016

Samstag, 29. Oktober 2016

Interview mit der Fahrzeug+Karosserie 10/2016

F+K: Wie bewertet der ZKF die derzeitige Situation in der Schadensteuerung? Ist sie gut oder schlecht für die Betriebe und warum ist das so?
Börner: Sie ist gut für die Auslastung, schlecht für die Freiheit der Betriebe. Die derzeitige Situation zeigt volle Auftragsbücher, hohe Auslastung und lange Vorlaufzeiten. Das alles bei hohen Umsätzen und relativ geringen Erträgen. Die Situation verschärft sich allerdings von Monat zu Monat. Die Versicherer verdienen mit Finanzgeschäften und -anlagen kein Geld mehr und sparen aus diesem Grund an allen Stellen. Die Schadenlenkung muss deshalb aus Sicht der Versicherer zunehmen und die Schadenkosten müssen generell gesenkt werden, die fiktive Abrechnung wird dem Kunden mithilfe von Apps schmackhaft gemacht. Aus dem Blickwinkel der Betriebe ist eine „frei Haus“ gelieferte hohe Auslastung gut, die Abhängigkeit an den Schadenlenkern macht mir aber mit den oben genannten Fakten derzeit große Sorgen.

F+K: Noch vor einigen Jahren hielt man es für nicht möglich, dass Versicherer Haftpflichtschäden lenken - diese Situation ändert sich gerade. Die Netze der Steuerer und Versicherer sind etabliert und werden von den Kunden akzeptiert - laufen wir auf englische oder holländische Verhältnisse hinaus?
Börner: Nein, das sehe ich nicht. Wir sind in einem Land der Autohersteller, mit starken Vertriebsnetzen und einem mittelständigen Reparaturhandwerk mit unternehmergeführten Betrieben. Sicherlich gibt es Entwicklungen, indem die Versicherung den Haftpflichtkunden in eine bestimmte Werkstatt lenkt, mittelfristig sehe ich aber hier keine großen Verschiebungen. Von unseren 11 Millionen Schäden pro Jahr in Deutschland, sind rund 40% fiktive Abwicklungen, 20% Totalschäden und 16% gelenkte Schäden. Das bedeutet, rund ein Viertel von 11 Millionen Schäden sind ungelenkt und am Markt für die Werkstätten verfügbar. Zusammen mit einem großen Teil der fiktiven Schäden, die am Ende dann doch repariert werden, ist hier ein Markt den es viel erfolgreicher zu bearbeiten lohnt als sich mit dem gelenkten Schaden in eine gewisse Abhängigkeit zu begeben.

F+K: Was sind derzeit die größten Reibungspunkte mit Versicherungen und Schadensteuerern?
Börner: Mit den Versicherungen ist das unsägliche Thema Rechnungskürzung und Zahlungsmoral zu nennen, mit den Schadenlenkern die Themen Prozessdigitalisierung, zusätzliche Services am Kunden und das Ungleichgewicht zwischen Werkstatt und Schadenlenker. Nach wie vor sehe ich durch die Gründung des BVdP den ZKF in einer fast befreiten Situation dieser Auseinandersetzungen zwischen Schadenlenker und Werkstatt. Das ist auch gut so und übrigens Gründungsgedanke des BVdP. Insoweit ist der ZKF für die Betriebe der Branchenregulierer, der sich um alle Reibungspunkte aus den Werkstätten kümmert, ohne sich in die Vertragsvereinbarungen mit dem Schadenlenker einzubinden. Für die erkannten Reibungspunkte haben wir Lösungen geschaffen, die dem Innungsmitglied enorme Vorteile bieten.

F+K: Die Zahl der Finanzdienstleister für die Betriebe wächst. Gegen einen Obolus können Betriebe ihre Forderungen an solche Dienstleister antreten. Wie steht es aus ihrer Sicht mit der Zahlungsmoral der Versicherungen?
Börner: Ganz unterschiedlich und nicht einheitlich beantwortbar. Es gibt Versicherer, da laufen die Prozesse so, wie man es als Außenstehender auch erwartet. Schnelle Freigaben, gute und fachliche Kommunikation miteinander und am Ende auch faire und schnelle Bezahlung der Rechnung. Wir kennen andere Fälle, auch aus Erfahrung der EUROGARANT AutoService AG heraus, bei denen monatelang auf das Geld gewartet und mehrfach eingefordert werden muss.

F+K: Gibt es im Verband Erkenntnisse über durchschnittliche Außenstände der Mitgliedsbetriebe - in welcher Größenordnung bewegen wir uns da?
Börner: Der ZKF Branchenbericht spricht hier von rund 1,5 Monaten bei einem durchschnittlichen Umsatz von 1,3 Millionen Euro im Jahr, was eindeutig zu viel ist. Der mittelständige Handwerksbetrieb kann nicht der Zwischenfinanzierer der Versicherungswirtschaft sein, dazu ist er auch nicht angetreten.

F+K: Der BVdP hat vor rund zwei Jahren in einer Studie unter den Partnerbetrieben festgestellt, dass diese mit ihrer Arbeit - also dem Stundenverkauf - kein Geld mehr verdienen. Hat sich die Situation aus Ihrer Sicht verändert und in wie fern?
Börner: Wenn wir uns außerhalb der Partnerwerkstätten in unserem Branchenbericht umsehen, dann ist dieser Trend ebenso abzulesen, allerdings nicht so deutlich und alarmierend. Ich interpretiere dies so, dass im ZKF Branchenbericht auch Betriebe ohne Schadenlenkung das Ergebnis prägen. Insoweit können wir feststellen, dass bei Betrieben außerhalb der Schadenlenkung auch der Lohnverkauf Erträge erwirtschaftet. In der Schadenlenkung bleibt tatsächlich an der Stunde kein Ertrag übrig.

F+K: Wie bewertet der Verband die zunehmende Teileversorgung der Betriebe durch Versicherer und Schadensteuerer?
Börner: Noch ist es nicht soweit, dass wir von einer Versorgung reden können. Vielmehr ist es derzeit ein Angebot, welches auch teilweise zum Muss von den Versicherungen und Schadenlenkern ausgelegt wird. Ich sehe aber dunkle Wolken am Horizont, dass dieser Bereich von unterschiedlichen Beteiligten zu einer Versorgung ausgebaut wird. Da entwickeln Unternehmen digitale Prozesslösungen, die der Versicherer sofort zur Teilebestellung nutzen kann: Ware in die Werkstatt, Rechnung zum Versicherer. Sollte dieses Szenario einmal Wirklichkeit werden und der erste Stein ins Rollen kommen, erwarte ich von den Werkstätten einen enormen und entschlossenen Widerstand.

F+K: Wo liegt in dieser Thematik der Unterschied zur Eurogarant Auto Service AG?
Börner: Die EUROGARANT AutoService AG ist vor 18 Jahren gegründet worden, um einen gemeinsamen Ersatzteil-Zentraleinkauf aufzubauen. Dies ist sehr erfolgreich gelungen. Erst später wurden die Bereiche Schadenlenkung für Flotten, Fahrzeugleasing und Werkzeug ergänzt. Der Grundgedanke bleibt, freie Wahl der Ersatzteil-Einkaufsquelle und ein Zwang, bei uns kaufen zu müssen, gibt es nicht. Vielmehr sind wir durch den ZKF als Wirtschaftsverband gegründet worden und handeln streng nach unserer Satzung, den Werkstätten Vorteile zu verschaffen und niemand anderem.

F+K: Immer mehr Betriebe geben die Beträge, die die Versicherungen kürzen nach vorheriger Absprache mit dem Kunden an diesen weiter. Ist dieser Weg zu empfehlen?
Börner: Zunächst sehe ich das nicht so, in Einzelfällen ist dies sicherlich der Fall. Fakt hinter dieser Aktion, die der ZKF in einem seiner ZKF-NEWS Online herausgegeben hat ist, dass die Werkstatt den Kunden über die Methoden der Versicherungen informiert. Mir sind ausnahmslos Fälle bekannt, dass wenn der Kunde sich an seine Versicherung wendet, diese ihm bestätigt, dass es sich im Falle der Kürzung selbstverständlich nur um ein Missverständnis gehandelt hat und man selbstverständlich die Restzahlung anweist. Insoweit ist das unbedingt zu empfehlen, den Kunden mit in das Boot zu nehmen, was der ZKF auch getan hat.

F+K: Wie wurde der Service DfB von den Partnerbetrieben des ZKF angenommen - wie hat sich das Tool entwickelt?
Börner: Wir sind derzeit in der Phase, dass wir die Tests mit den Werkstätten abgeschlossen haben und nun an alle unsere Gesellschafter gehen. Wir haben über 100 Fälle mit den Werkstätten zu 100% abgeschlossen, in rund 20 Fällen klagen wir derzeit die Kürzungen der Rechnungen ein. Auch wenn es unseren Anwälten derzeit keine Freude bereitet, 7 Euro 80 einzuklagen, gehen wir dennoch rigoros diesen Weg der Klage. Unsere derzeitige Erfahrung ist es, dass unmittelbar nach der Klageerhebung sofort die Restzahlung erfolgt. Aus unserer Sicht ein klarer Beweis, dass Rechnungskürzungen von konkret erfolgten Reparaturen rechtswidrig sind.

F+K: Derzeit ist wohl die HUK sehr massiv, wenn es um das Aufstellen von Werbesteelen geht - nach dem Motto: Keine Signalisation - keine gelenkten Schäden! Was kann man den Betrieben raten, die ja in der Regel nicht nur für die HUK arbeiten?
Börner: Hier sehe ich Ungemach auch die Branche zukommen. Schadenlenker A sagt, meine Steele sonst gibt es keine Serviceaufträge, Schadenlenker B sagt, wenn diese Steele von A dann aber auch meine Steele, woraufhin wiederum A sagt, dann keine Schäden mehr von mir. Aus Sicht des ZKF stehen wir genau vor der Situation, vor der unser Hauptgeschäftsführer schon immer gewarnt hat: Eine Entscheidung des Betriebes für Schadenslenker A oder B wird fällig. Damit steigt noch mehr die Abhängigkeit von dem einen oder anderen Schadenslenker. Das kann nicht im Sinne des Berufs- und Wirtschaftsverbandes ZKF sein, dass seine Mitglieder zu Werbeträgern wie in einem Franchisesystem werden.

F+K: Überhaupt hat man das Gefühl, dass Schadensteuerer und Versicherer wieder forscher bei den Betrieben auftreten - stimmt dieser Eindruck mit Ihren Erkenntnissen überein und wie soll sich der Betrieb verhalten?
Börner: Ich glaube, die Schadenlenkung steht vor einem Umbruch. Um das steigende Volumen, welches die Versicherungen lenken müssen um ihre Einsparziele zu erreichen, gibt es zu wenige freie Fachwerkstätten. Aus diesem Grund wird der Druck auf die Werkstätten größer, noch mehr zu Konditionen von vor 8 Jahren zu machen. Die weiteren Fachwerkstätten, die für die Schadenlenker passend sind, gibt es aber nicht mehr. Darüber hinaus stellen wir in sozialen Netzwerken und Autofahrer-Blogs im Internet fest, dass eine Missstimmung des Versicherten aufkommt, wenn über sein Fahrzeug und seine Reparatur auf einmal die Versicherung entscheidet. Unsere Mitglieder können somit dem Schadenlenker gegenüber gelassen auftreten, beide haben sich in eine Abhängigkeit begeben.

F+K: Control Expert hat eine App entwickelt, mit deren Hilfe Autofahrer den evtl. Unfallschaden mittels eigens erstellter Fotos kalkulieren lassen können. Was sagt der Verband zu dieser Vorgehensweise und welche Gefahren entstehen dadurch?
Börner: Grundsätzlich stellen wir das gesamte Vorgehen in Frage. Auf Basis von ein, zwei Bildern des Autofahrers kann keiner einen Kostenvoranschlag erstellen. Wenn Control Expert das macht, dann im Auftrag der Versicherung und in welche Richtung die Schadenhöhe dann geht, bleibt zu prüfen. Damit aber noch nicht genug. Aus meiner Überzeugung heraus in diese App der SchadenLaden 2 und vielleicht wird jetzt deutlich, was der ZKF und die AG in der Kooperation vor 2 Jahren verhindern wollte: Wenn Control Expert durch die App heute die Schadenhöhe bestimmt um dem Kunden schnell die fiktive Abrechnung zu ermöglichen, dann wird in wenigen Monaten die Versicherung, wenn der Kunde dann doch in eine Werkstatt geht, fordern: zu diesem Preis, ja oder nein. Ebenso wird im Falle der Reparatur mithilfe des Datenaustausches die Ersatzteilbestellung durch die Versicherung nur ein Mausklick. Die Kalkulationshoheit muss bei der Werkstatt oder des Sachverständigen bleiben, die Ersatzteilbestellung durch die Werkstatt ist nicht verhandelbar.

F+K: Danke für das Gespräch

Sonntag, 18. September 2016

Schutz vor Rechnungskürzungen - DfB - Dienstleistung für Betriebe

"Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) und die EUROGARANT AutoService AG haben einen neuen Service „Dienstleistung für (Mitglieds-)Betriebe“ (DfB) entwickelt", das war eine weitere Kernaussage von ZKF-Präsident Peter Börner auf der Pressekonferenz auf der diesjährigen Automechanika in Frankfurt. „Die einzelnen Fachbetriebe sind Rechnungskürzungen von Prüfdienstleistern und Versicherern meist schutzlos ausgeliefert“, ergänzte Peter Börner.

„Unsere Dienstleistung für Betriebe erleichtert den Werkstätten die Schadenabwicklung deutlich“, betonte der AG-Vorstandsvorsitzende Thorsten Fiedler und konkretisierte: „Wir übernehmen die komplette Regulierung vom Versand der Kalkulation bis hin zum Forderungsmanagement im ungesteuerten Schadenfall.“

DfB klinkt sich für den Fachbetrieb in den Schadendialog ein und reduziert so den administrativen Aufwand und die Kosten in der Werkstatt. Das bedeutet konkret: Die Schadenkalkulation wird nach wie vor im Betrieb erstellt oder ein Gutachter beauftragt. Dann schaltet sich die EUROGARANT Zentrale in Friedberg ein. Dort übernimmt das Team um Thorsten Fiedler: „Unsere Experten prüfen vorab, ob die Kalkulation tatsächlich fachlich korrekt ist, ergänzt diese gegebenenfalls und leitet diese dann an den Versicherer oder die Leasinggesellschaft zur Freigabe weiter. Wir sind die Drehscheibe zwischen Betrieb und Assekuranz.“ Wird eine Kalkulation oder später eine Rechnung beanstandet, setzt sich EUROGARANT mit dem Prüfdienstleister auseinander.

Besonders wichtig ist Peter Börner und Thorsten Fiedler, dass ZKF-Mitgliedsbetriebe, die DfB nutzen, immer die volle Rechnungssumme ausgezahlt wird. „Wir bieten damit gerade kleinen und mittleren Unternehmen einen wirksamen Schutz vor den immer stärker um sich greifenden Rechnungskürzungen. Das gibt den Betrieben Sicherheit und hält ihnen den Rücken frei.“ Damit bündelt der Zentralverband die Einzelforderungen von Werkstätten an einer Stelle. „Wir können damit unsere Marktposition stärken und die Ansprüche im Rahmen des neuen Dienstleistungsservice über die Zentrale in Friedberg besser geltend machen“, unterstrich Thorsten Fiedler. Er ist davon überzeugt: „Damit erzielen wir sicher eine ganz andere Wirkung und haben gute Chancen, Rechnungskürzungen deutlich zu erschweren.“

Die neue Dienstleistung DfB wendet sich insbesondere an ZKF-Mitgliedsbetriebe. Die Abwicklung ungesteuerter Schäden kann DfB übertragen werden und spart dadurch erheblichen betrieblichen Aufwand. Interessierte Mitgliedsbetriebe wenden sich bitte an das DfB-Team unter Telefon: 06031-77 92-380 oder E-Mail: dfb-schaden@eurogarant-ag.de.

Mein Resümee zum SchadenTalk

Die derzeit vorliegenden Rechnungskürzungen sind eine Dreistigkeit und verfolgen ausschließlich das Ziel, neue Standards in der Abrechnung mit den Versicherungen zu setzen. Kleinteilpauschale muss weg, Eingangsdiagnose und -vermessung muss weg, allerlei Nebenarbeiten müssen weg, so mein Eindruck. Die während des Talks vorgeschlagene Lösung eines ständigen Sachverständigenverfahrens zur Klärung der Unstimmigkeiten wird von mir weiter verfolgt. Alle ungeklärten Kürzungen gehen ohne Wenn und Aber zur Klage und vor Gericht.

Eine einfache Lösung für die Werkstätten steht ab sofort parat: DfB oder Dienstleistung für Betriebe, einfach bei der EUROGARANT AutoService AG nachfragen und ab sofort gibt es 100% der Rechnung auch bezahlt.

EasyClaim ist SchadenLaden 2.0 und ohne den Einfluss der Werkstatt oder des Sachverständigen ein bewusstes Vorenthalten der Ansprüche des Geschädigten. EasyClaim ist auch für die konkrete Reparatur, so die Aussage von ControlExpert während des SchadenTalk. Wo bleibt jetzt der Aufstand Derjenigen, die vor eineinhalb Jahren propagandageführt gegen die hoffentlich jetzt offensichtlichen Angriffe auf unsere Branche und gegen die gesamte Führungsspitze in Friedberg angegangen sind? Ich bin mehr als enttäuscht von all Jenen, die seinerzeit nichts verstehen wollten und heute in der Deckung bleiben!

Das Projekt HUK ServiceSelect ist eng mit der Schadenlenkung verbunden. Die HUK geht ihren eingeschlagenen Weg und verfolgt dieses Ziel unbeeindruckt. Der Ansatz mit dem Gebrauchtwagencenter in Düsseldorf hat für mich nur den Zweck, den Totalschadengeschädigten nicht zum autokaufen in die Vertragswerkstatt und damit weg vom HUK Policenverkauf zu schicken, sondern im HUK Umfeld zu belassen. Das Center wird 4 Wochen gratis ein Vergleichsfahrzeug stellen, fertig zugelassen und überführt, und der Kunde kann ohne Angabe von Gründen zurücktreten, wenn er will. Ein weiterer kalkulierter Schritt der HUK zum Allzweckanbieter in der Mobilität. Und dazu braucht man ein Netzwerk:

Die Schadenlenkung führt die Werkstätten nun vor die existentielle Entscheidung: Für Schadenlenker A, B oder C. Für mich wurde mehr als klar, dass in Zukunft eine Trennung stattfindet. Wer für A arbeitet, kann nicht mehr für B und C arbeiten und umgekehrt. Unser Anspruch und die Stärke der freien Werkstätten „Abenteuer, Unabhängigkeit und Freiheit“ ist dahin. Wir gehen zukünftig in die Abhängigkeit und raus aus der Freiheit. Dann doch lieber gleich einen Opel Händlervertrag. Da bin ich ebenso abhängig aber wenigstens zusammen mit einer Marke, die den Kunden aus Emotionsgründen in den Betrieb lenkt.

Thomas Aukamm wird neuer ZKF Hauptgeschäftsführer

Zum 1. Januar 2017 tritt Thomas Aukamm als neuer Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik die Nachfolge von Dr. Klaus Weichtmann an. Der 46-Jährige stellte sich der Branchenöffentlichkeit erstmals während der Automechanika in Frankfurt vor.


Den Rahmen für den ersten Auftritt des designierten Hauptgeschäftsführers wählte der Zentralverband ganz bewusst. „Die Automechanika ist der richtige Ort, um der Branche den Nachfolger von Dr. Klaus Weichtmann vorzustellen, der nach 26 Jahren engagiertem Einsatz für den Verband in den wohlverdienten Ruhestand geht“, erklärte ZKF-Präsident Peter Börner Mitte September während der internationalen Leitmesse.

„ZKF ist ein lebendiger Branchenverband“
Auch für Thomas Aukamm spielt die Frankfurter Messe eine wichtige Rolle. Schließlich war der 46-Jährige als Director Automechanika fünf Jahre lang für den Erfolg und die Fortentwicklung der weltweit größten Fachmesse für Werkstattausrüstung verantwortlich. „In dieser Zeit habe ich den Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik als zuverlässigen Partner und lebendige Branchenvereinigung kennengelernt“, erklärte Thomas Aukamm vor Branchenjournalisten in Frankfurt. „Das war Motivation genug, um mich für die Hauptgeschäftsführung zu bewerben.“ Er schätze den ZKF vor allem auch deshalb, weil dieser ein „enges Verhältnis zu seinen Mitgliedsbetrieben“ pflege und sehr stark auf individuelle Problemstellungen eingehe.

Viel Erfahrung und starke Fähigkeiten
Peter Börner betonte bei der Vorstellung in Frankfurt vor allem die langjährige Erfahrung von Thomas Aukamm in der Automobilbranche und seine Managementfähigkeiten. „Wir haben einen neuen Hauptgeschäftsführer gewonnen, der als Mensch überzeugt, viel Talent und fachliche Kompetenz besitzt sowie die Leidenschaft mitbringt, unseren Verband erfolgreich weiterzuentwickeln.“ Gute Voraussetzungen, um den ZKF zukunftsfest zu gestalten, den Prozess der Agenda 2020 voranzutreiben und die Mitgliedsbetriebe dabei zu unterstützen, sich noch besser für die Herausforderungen der nächsten Jahre aufzustellen.

„Die Mitglieder sollen vom Zentralverband direkt profitieren“
Im beruflichen Werdegang von Thomas Aukamm finden sich zahlreiche Stationen, die mit der Branche in Verbindung stehen. Neben der Leitung der Automechanika war der Diplom Betriebswirt für internationationale Unternehmensführung mit MBA-Abschluss in London als Geschäftsführer Vertrieb, Marketing & Recruiting bei EDAG Engineering (vormals Rücker Gruppe) für die Automobilindustrie tätig. Mobilität stand auch bei seiner letzten Tätigkeit als Senior Partner für AC Alphamanagement im Mittelpunkt. „Gemeinsam mit dem Vorstand und den Innungen möchte ich den ZKF als Servicepartner für die Mitgliedsbetriebe weiterentwickeln“, unterstrich Thomas Aukamm während der Automechanika. „Mein Ziel: Die Mitglieder sollen von einem serviceorientierten Zentralverband direkt profitieren und konkreten Nutzen zur Bewältigung ihrer Herausforderungen ziehen.“

Thomas Aukamm nimmt am 1. November dieses Jahres seine Arbeit in der ZKF-Geschäftsstelle in Friedberg auf und wird Anfang 2017 die Hauptgeschäftsführung übernehmen. Dann will der gebürtige Hesse, der sich privat für Oldtimer begeistert und gerne selbst mit Leidenschaft an Klassikern „schraubt“, vor allem viele Mitgliedsbetriebe persönlich kennenlernen.

Freitag, 9. September 2016

Tatsächlich angefallene Reparaturkosten sind zu erstatten

Rechnung als Indiz für Erforderlichkeit

09.09.16 | Autor: autorechtaktuell.de

Das Amtsgericht (AG) Hannover hält die durch eine Reparaturrechnung belegten, konkret angefallen Reparaturkosten für erstattungsfähig, nachdem sie zuvor in einem Gutachten Berücksichtigung fanden (Urteil vom 31.5.2016, AZ: 569 C 44/16).

Im vorliegenden Fall machte die Klägerin unter anderem restliche Reparaturkosten in Höhe von 174,85 Euro brutto geltend. Das Fahrzeug der Klägerin war nach den Vorgaben eines zuvor erstellten Gutachtens repariert worden.

Die Beklagte hatte die Rechnungspositionen Vorlackierung, Reinigungskosten, Kosten für die Prüfung des Hecks auf Wassereintritt gekürzt sowie die Erstattung der Kosten für die vom Sachverständigen durchgeführte Rechnungsprüfung in Höhe von 59,50 Euro gänzlich abgelehnt. Die hiergegen gerichtete Klage hatte vollumfänglich Erfolg.

Aussage des Gerichts
Das Amtsgericht Hannover sprach der Klägerin die weiteren Reparaturkosten und auch die Kosten der Rechnungsprüfung zu. Entscheidend sind die gem. § 249 Abs. 2 Satz 1 BGB erforderlichen Kosten.

Die Kosten der Vorlackierung waren vollständig zu ersetzen, da diese im Sachverständigengutachten enthalten und die Reparatur auf dieser Grundlage beauftragt wurde. Hier kommt es auf etwaige kollidierende Herstellervorgaben nicht an. Es ist auch irrelevant, ob die Vorarbeiten in den Arbeitspreisen einkalkuliert oder gesondert ausgewiesen wurden.

Auch die Reinigungskosten sind in voller Höhe zu erstatten. Es handelte sich hier um zur Schadensbeseitigung notwendige Kosten. Es ist in aller Regel erforderlich, ein Fahrzeug nach einem Unfall zu reinigen, damit es gleichmäßig lackiert werden kann. Lediglich die Reinigung des Fahrzeuginneren wurde vom Gericht anteilig gekürzt, da zu deren Notwendigkeit nichts vorgetragen war.

Die Kosten für die Prüfung des Hecks auf Wassereintritt waren ebenfalls vollständig ersatzfähig. Nach Arbeiten am Heck ist es nach verständiger Würdigung erforderlich, dieses auf Dichtigkeit zu überprüfen. Auch hier ist es unerheblich, ob diese Arbeiten in den Preis der Hauptarbeit mit einkalkuliert sind oder gesondert ausgewiesen werden.

Auch die Kosten der Rechnungsprüfung hielt das Gericht für erstattungsfähig, da die Klägerin aufgrund der Zahlungsverweigerung durch die Beklagte veranlasst wurde, selbst einen Sachverständigen einzuschalten, um die Erforderlichkeit der Reparaturkosten zu beurteilen.

Das Urteil in der Praxis
Das Amtsgericht Hannover stellt klar in seiner Entscheidung klar, dass konkret angefallene Reparaturkosten, welche bereits in einem zuvor erstellten Gutachten Berücksichtigung fanden, vollumfänglich vom Schädiger zu erstatten sind. Die durch eine Reparaturrechnung belegten Aufwendungen stellen im Allgemeinen ein aussagekräftiges Indiz für die Erforderlichkeit der Reparaturkosten dar (vgl. auch AG Aachen, Urteil vom 03.02.2016, AZ: 115 C 395/15; AG Salzgitter, Urteil vom 14.10.2015, AZ: 22 C 57/15; AG Berlin-Mitte, Urteil v. vom 23.09.2015, AZ: 18 C 3143/15).

Mittwoch, 3. August 2016

IFL - Liste frei wählbarer Positionen in den Kalkulationssystemen


Durch den schnellen Modellwechsel bei den Fahrzeug-Herstellern ist es diesen fast unmöglich, vollständige Reparaturanleitungen, spezielle modellbezogene Informationen wie zu Fahrerassistenzsystemen, lacktechnischen Informationen, dem Markt zur Verfügung stellen zu können. Dies führt dazu, dass in den Kalkulationssystemen häufig wichtige, für die Reparatur notwendige Informationen und die entsprechenden Arbeitspositionen fehlen, da diese vom Hersteller nicht erfasst wurden.

Genau hier setzt die Arbeit der IFL mit der "Liste frei wählbarer Positionen in den Kalkulationssystemen" an. Fällt bei einer Kalkulation auf, dass wichtige Positionen fehlen, die für die vollständige, fachgerechte Kalkulation und Reparatur notwendig sind, finden diese Eingang in die IFL-Liste. Aktuell umfasst die Liste 70 Positionen. Alle Positionen sind aus den Informationen, Empfehlungen und Anregungen unserer Mitgliedsbetriebe oder Sachverständigen entstanden. Die IFL hat diese Positionen mit Umfasstexten und „zeitlichen“ Empfehlungen ergänzt.

Werkstätten und Sachverständige sollten nicht auf die Geltendmachung der für eine fachgerechte Reparatur erforderlichen Arbeitspositionen verzichten und die fehlenden aber erforderlichen Arbeitspositionen aus der IFL-Liste in die Kalkulation oder Rechnung übernehmen.

Die jeweils aktuelle und vollständige Liste ist jederzeit hier abrufbar: http://ifl-ev.de/downloads/

Dienstag, 19. Juli 2016

repair-pedia geht live

Pünktlich zum Startschuss unserer Webseite repair-pedia, wurden nun auch die Tore zur repair-pedia Suchmaschine geöffnet. Ein Großteil der ZKF-Tipps-Abonnenten wurde schon freigeschaltet und kann bereits vollumfänglich mit repair-pedia arbeiten. In den nächsten Wochen bekommen dann die bislang nicht berücksichtigten ZKF-Tipps-Abonnenten ihren online-Zugang. Dabei wird peinlichst genau darauf geachtet, wer die Rechnung für die ZKF-Tipps in 2016 gezahlt hat und wer nicht. Bis spätestens zur Automechanika wird dann der komplette und offene Registrierungsprozess für alle Interessenten, auch für Neukunden zur Verfügung stehen.

Bisher sind knapp 5.000 Dokumente in unserer Suchmaschine abrufbar:

  • Alle ZKF Tipps
  • Alle IFL Meldungen
  • Alle KTI Studien
  • Alle Resolutionen der Deutschen Kommission

Weitere Datenlieferanten sind in Vorbereitung. Unter anderem wird die „DAT“ eine Schnittstelle aus ihrem Kalkulationssystem heraus bieten und „ALLDATA“ kommt als Datenlieferant mit allen Hersteller-Reparaturanleitungen dazu. Außerdem wird „Standox“, „AVL“, Glasurit und „Spies Hecker“ Dokumente zum Abruf in unserem System bis zur Automechanika bereitstellen.



Montag, 27. Juni 2016

Lesen schadet dem Halbwissen

Hier ein weiterer Abschnitt meiner Grundsatzrede. Warum lesen so wenige Mitglieder die Meldungen des Zentralverbandes und stellen sich oft die Frage: "Was macht eigentlich der Zentralverband für mich?"

Ja, liebe Gäste und Zuhörer, lesen von ZKF, IFL, Deutsche-Kommission für Karosserie- und Lackinstandsetzung, EUROGARANT AG Meldungen, Einladungen, Angeboten und so weiter, welche frei Haus zu jedem Mitglied gesendet werden, scheint nicht jedermanns Sache zu sein. „Wieso bekomme ich eine Rechnung für die ZKF Tipps - die habe ich nie genutzt, Richtlinie Karosserie Eingangsvermessung mit Zeitstudie - Nie bekommen, Kriterien für Lenkgetriebe-Austausch - Wo bekomme ich das, Einladung zur EuroDFT Veranstaltung - Nie bekommen, Angebote von Leasingfahrzeugen - Nie bekommen“.

Sehr schade, denn das was wir berichten, ist die Leistung des Verbandes mit seinen Organisationen. Immer wichtig und betriebsrelevant, denn wir sind die Vertretung der Arbeitgeber. Wer von euch als Inhaber der Mitgliedsbetriebe nicht jede Woche ein ZKF Rundschreiben online News, etwa 100 IFL Meldungen im Jahr oder die Studien und Ergebnisse der Organisationen, in denen wir mitarbeiten erhält, der kann sich zurecht die Frage stellen: „was macht denn der Verband für mich“. Die gesamte Verbandsarbeit und unsere Ergebnisse kommen oft leider nicht an. Schade, denn speziell diese Betriebe sind jene, die aus meiner Erfahrung heraus am meisten Kritik üben, unberechtigt, denn informiert ist man augenscheinlich nicht.

Seit Monaten zerbreche ich mir den Kopf, warum dies so ist und viele Kollegen einfach nicht informiert werden wollen. Keine Zeit zum Lesen ist sträflich und umsatzverachtend oder ist es kein Interesse am Verband weil man es ihm nicht zutraut? Wir alle ärgern uns über die 20 Euro Rechnungskürzung, viele lassen aber wichtige und umfangreiche Reparaturvorgaben einfach aus, weil sie nicht gelesen wurden und somit nicht bekannt sind. So oft werde ich, wenn ich diese wichtigen und nützlichen Arbeiten des ZKF anspreche, später von den Zuhörern gefragt: „Äh was hast Du da gesagt, wo bekomme ich das her?“

Oft kennt der ZKF nur die E-Mailadresse info@ des Mitgliedsbetriebes. Dann ist nicht immer davon auszugehen, dass der Mitarbeiter, der diese Meldungen bekommt, richtig einschätzen kann, welche Relevanz diese Botschaft hat. Ebenso werden arbeitsrechtliche Themen für de Arbeitgeber, vom Arbeitnehmer ungerne weitergeleitet. Mich ärgert dies sehr, denn unsere wertvolle Arbeit war in diesen Fällen umsonst. Es gibt bei vielen Kollegen keine oder nur geringe Erwartungshaltung an seinen Berufsverband und seine Innung.

Ohne Erwartungshaltung wird dann auch nicht die Post vom Verband oder der Innung gelesen. Keine Bange, ich resigniere dabei nicht, erst, wenn der letzte Kollege verstanden hat, was wir in Friedberg alles machen, werde ich aufhören einzufordern, unsere Post zu lesen und erst dann Kritik zu äußern. Wie immer rede ich über solche Themen, leider zu den falschen Zuhörern. Ihr, die ihr heute hier seid, zeichnet euch eben durch einen hohen Informationsstand aus und der wird heute noch erweitert.


Es liegt nahe, wenn viele Betriebe nicht über alle Informationen verfügen, dass am Ende schlechte Ergebnisse zustande kommen. Als ich unseren Branchenbericht im Januar gelesen habe, konnte ich es kaum glauben: Bei den Betrieben der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung, reduzierte sich das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 3,6 Prozent, obwohl der durchschnittliche Umsatz um 7 Prozentpunkte gestiegen ist. Ein Minus von 2,9 Prozentpunkten des operativen Ergebnisses. Eine Ursache dürfte in der Schadenlenkung durch Versicherer liegen: Deren Umsatzversprechen haben sich viele Betriebe mit deutlichen Preiszugeständnissen erkauft, verbunden mit einer geringerer Rendite. Belastet wurde das Ergebnis laut Branchenbericht zudem durch den deutlich gestiegenen Anteil der Personalkosten um 1,7 Prozent. Die Prognose vom Zentralverband: „Dieser Trend wird in den kommenden Jahren weiter anhalten.“

Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag durchschnittlich bei 53.144 Euro. Im Vorjahr lag der absolute EBITDA - noch bei 90.893 Euro. Nicht ganz die Hälfte, aber fast den Ertrag halbiert. 53.000 Euro vor Steuern und Abschreibung, welche Investitionen können damit im nächsten Jahr noch gemacht werden?

10 Minuten pro Woche vom Inhaber oder Geschäftsführer eines Mitgliedsbetriebes, um die Botschaften und Ergebnisse des Verbandes zu lesen. Ein kleiner Aufwand für den Betrieb, für die Arbeit von 15 hauptamtlichen und fast 100 ehrenamtlichen Kollegen, muss einfach möglich sein.

Dunkle Wolken am Horizont

In einem Teil meiner Grundsatzrede habe ich die Erkenntnisse der letzten Wochen verarbeitet, was denn so alles auf die Werkstätten in der Schadenlenkung zukommt. Ich habe Versicherungen gehört, die das haben wollen und ich habe Dienstleister besucht, die das gerade entwickeln. Dunkle Wolken am Horizont, wenn wir es nicht schaffen, dies zu verhindern. Hier der Text:


Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert, liebe Zuhörer, in unserem Bereich rede ich von Schadenkalkulation, Teilebestellung, Rechnungsstellung. Ich darf das etwas ausführlicher vorstellen, was ich da in den letzten Monaten in der Branche so gesehen habe und was auf uns alle zukommen wird.

Schadenkalkulation.
Wer glaubt, dass wir als Karosserie-Fachbetriebe im Falle eines gelenkten Schadens in 3 Jahren noch Reparaturkosten-Kalkulationen im Betrieb mit DAT, Audatex oder Schwacke machen? Ich nicht, liebe Kollegen. Lösungen hierzu werden gerade für die Versicherung entwickelt, vorgestellt oder die sind schon da. Dummerweise hat man unseren nicht unbegründeten Ansatz mit SchadenLaden exakt in diesem Bereich im Namen der Werkstatt und mit deren Interesse mitspielen zu wollen, nein zu müssen, durch eine große Unstimmigkeit innerhalb der Mitglieder abgeschmettert. Heute nennt sich genau das gleiche Spiel EasyClaim und die Versicherung spielt mit den Prüfdienstleistern ohne uns im neu gebauten Sandkasten EasyClaim. Wer auch immer macht ein paar Bilder, der Dienstleister sucht dann vergleichbare Schäden in seiner Datenbank oder kalkuliert nach seinen Wünschen den Schaden. Anschließend kann der Geschädigte fiktiv abrechnen und „Sofort Auszahlen“ auf dem Handy wählen oder sich eine Werkstatt in einer Liste auswählen. Natürlich nur Partnerwerkstätten der jeweiligen Versicherung, die dann zu diesem Preis reparieren müssen. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten, dann macht für die Partnerwerkstatt ein anderer den Kostenvoranschlagt. Die Werkstatt kann ja oder nein zum Auftrag sagen. Partnerschaft heißt deshalb Partnerschaft, weil der Partner schafft. Abgesehen davon, dass dies schon eine dramatische Entwicklung ist -und komischerweise keiner, der seinerzeit SchadenLaden verhindert hat, etwas dagegen unternimmt- ist hier Tür und Tor geöffnet für weitere Einschnitte in unsere Arbeit. Genau das, und nichts anderes, wollten wir mit SchadenLaden verhindern, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Der nächste Schritt ist die Teilebestellung. 
Erneut die Frage: Wer glaubt, dass er in 3 Jahren seine Ersatzteile selbst bestellt und bezahlt? Ich glaube, in der Schadenlenkung keiner mehr. Der Prüfdienstleister und die Versicherung kennen den Ersatzteilbedarf durch ihre eigene Kalkulation und bestellen einfach im eigenen Lieferantennetz. Möglich sogar im elektronischen Bieterverfahren, „welcher Lieferant macht es noch billiger“. Teile zur Werkstatt, Rechnung zur Versicherung. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Rechnungsstellung. 
Und wer bei diesem Ablauf noch glaubt, er schreibt nach der Reparatur eine Rechnung, der irrt. Partnerwerkstätten werden nach diesen Regeln arbeiten müssen und bekommen dann per Gutschriftsbeleg ihr Geld. Die Softwareprodukte für diese Prozesse gibt es schon, Versicherer die das machen wollen auch. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Eine schlimme Entwicklung, die jetzt und sofort schon im Ansatz von den Betrieben verhindert werden muss. Achtet bei den Schadenlenkern genauestens darauf, was die Details in der Abwicklung betrifft und welche Zukunftsstrategien beabsichtigt sind. Der Verband kann und muss Leitplanken auf unserer Reise vorgeben, die Entscheidungen muss der einzelnen Unternehmer selbst tätigen und ich befürchte, dass es Betriebe gibt die dort dann mitspielen werden. Seht bitte DfB als Leitplanke gegen den Druck der Versicherer aus unserer Straße auszubrechen. Nutzt dieses Angebot, um aus dem Handwerk heraus ein Gegengewicht aufstellen zu können. Je mehr Aufträge über diesen Kanal zu 100% abgewickelt werden, desto stärker wird der Verband gegenüber den Kürzungs-Akteuren.

Sonntag, 26. Juni 2016

Leitplanken für die Branche

Der Pressetext anlässlich des ZKF Branchentreff 2016 in Bad Nauheim und Friedberg:

Beim Branchentreff des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) am 24. Juni in Bad Nauheim und am 25. Juni 2016 in Friedberg standen Zukunftsthemen der Branche auf der Agenda. In der Grundsatzrede skizzierte ZKF-Präsident Peter Börner konkrete Lösungen für Fachbetriebe und übte scharfe Kritik an Rechnungskürzungen sowie neuen Schaden-Apps.

Mehr als 400 Teilnehmer kamen beim ZKF zusammen und diskutierten über aktuelle Entwicklungen in der Unfallschadeninstandsetzung sowie im Karosserie- und Fahrzeugbau. Im Mittelpunkt der Grundsatzrede von ZKF-Präsident Peter Börner stand vor allem die Umsetzung der zentralen Projekte der Agenda 2020. Darüber hinaus sprach er auch die Stärkung der Lobbyarbeit sowie die Auswirkungen der EU-Verordnung auf die Aufbautenhersteller bei Nutzfahrzeugen und die Modernisierung des Zentralverbandes an.

„Wir müssen uns gemeinsam für die Zukunft öffnen“

„Nach wie vor ist die Agenda 2020 unser Leitfaden, damit Verband und Fachbetriebe in Zukunft besser für die gravierenden Marktveränderungen gerüstet sind“, betonte Peter Börner gleich zu Anfang seiner Grundsatzrede und fügte hinzu: „Wir bauen die Leitplanken für unsere Branche.“ Einen Schwerpunkt legte er auf die Agenda-Projekte, wie das Online Portal für Reparaturinformationen repair-pedia und den neuen Dienstleistungsservice für Betriebe (DfB). Gleichzeitig forderte Peter Börner jedoch auch die Mitglieder auf, sich für die Zukunft zu öffnen. „Neue Fahrzeugtechnik erfordere Investitionen in Werkstattausstattungen und Investitionen in die Schulung der Mitarbeiter“, rief Börner den Teilnehmern zu.

Konkrete Lösungen für Betriebe

Was Peter Börner damit meinte, zeigte er anhand der vom Zentralverband vorangetriebenen und umgesetzten Projekte. „Mit dem Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) haben wir das Multifunktions-Gerät EuroDFT für die Fahrzeugdiagnose ins Leben gerufen. Für einen Berufsverband eine eher unübliche Produktentwicklung, die den Werkstätten nun die Mehrmarken-Diagnose und Reprogrammierung deutlich erleichtert.“ Darüber hinaus unterstrich der ZKF-Präsident die Bedeutung von repair-pedia für die Branche. „Google und Wikipedia der Branche sind ab sofort online und werden in den nächsten Ausbauschritten mehr als eine Million Reparaturinformationen bieten. Nutzen Sie diese einzigartige Plattform im Web.“

Einzigartig sei auch die Unterstützung des neuen Dienstleistungsservice für Betriebe (DfB), die der ZKF gemeinsam mit der EUROGARANT AutoService AG entwickelt hat – ebenfalls ein Ergebnis der Agenda 2020. „Wir unterstützen gerade kleine und mittlere Betriebe dadurch, dass wir in ihrem Auftrag den Kostenvoranschlag auf Vollständigkeit prüfen, alle Freigaben einholen und die Koordination von Sachverständigen und Anwälten übernehmen.“ Peter Börner sieht in der „sensationellen Dienstleistung“ auch eine Strategie sich gegen Rechnungskürzungen zu wehren, weil der DfB auch die Rechnungszahlung an die Betriebe übernimmt und sich dann bei möglichen Rechnungskürzungen mit Versicherern oder Prüfdienstleistern auseinandersetzt.

Der ZKF Vorstand von links: Detlef Thedens, Holger Schmädicke, Ines Hensel, Jens Kopp, Uwe Heiseler, Klaus Steinforth, Peter Börner, Alice Baker, Ulrich Schäfer, Claus Evels, Thomas Gessner

Scharfe Kritik an Rechnungskürzungen und neuen Schaden-Apps

An Rechnungskürzungen von Versicherern und Prüfdienstleistern übte der ZKF-Präsident scharfe Kritik. „Da liegen Prüfberichte mit unberechtigten Kürzungen von bis zu 50 Prozent auf dem Schreibtisch des Hauptgeschäftsführers. Wir müssen handeln und dem Treiben ein Ende setzen!“ Der Zentralverband setzt sich seit über einem Jahr sehr engagiert gegen unberechtigte Kürzungen ein und bietet den Betrieben konkrete Unterstützung. „Nutzen Sie die vom ZKF bereitgestellten Maßnahmen und gehen Sie gegen unberechtigte Kürzungen vor!“

Eine Gefahr sieht ZKF-Präsident Peter Börner in neuen Schaden-Apps und der Verlagerung der Teilebeschaffung auf Versicherer und Schadensteuerer. „Durch Apps wie Easy Claim wird die fachgerechte Schadenkalkulation de facto abgeschafft und die Betriebe vor die Wahl gestellt, zu den angegebenen Preisen zu reparieren oder nicht. Einen Unfallschaden kann man nicht anhand von zwei bis drei Fotos seriös kalkulieren“. Er forderte die Mitglieder auf, hier nicht mitzuspielen.

Neue Wettbewerbssituation durch HUK-Autoservice

Der Zentralverband geht davon aus, dass sich durch den Einstieg der HUK-COBURG in das Inspektions- und Servicegeschäft die lokalen Wettbewerbsbedingungen verändern werden. „Wir unterstützen die Betriebe bei der Entscheidungsfindung, ihr Geschäftsfeld um den Bereich Mechanik zu erweitern.“ Entscheiden müsse am Ende jeder Unternehmer für sich selbst. Peter Börner rechnet damit, dass andere Schadensteuerer auf Druck ihrer Versicherungskunden „nachrüsten“ werden und kündigte an: „Der ZKF wird die Situation genau verfolgen und Leitplanken setzen, um die Branche im fairen Fahrwasser zu halten.“

EU-Richtlinie zur Nachweispflicht von Emissionswerten nachbessern

Im Nutzfahrzeugneubau sieht der ZKF-Präsident eine gute Auslastung in den Betrieben. Aber auch hier würden sich Themen entwickeln, die dem Branchenverband Sorgen bereiten. „Zurzeit wird an einer europäischen Verordnung gearbeitet, nach der die aufbauenden Fachbetriebe künftig die Abgas- und Verbrauchswerte des Fahrzeuges nachweisen und dokumentieren sollen, weil der Aufbau die Emissionswerte gegenüber dem „nackten“ Fahrgestell verändert“, erklärte Peter Börner und führte aus: „Diese enormen Mehrkosten pro Nutzfahrzeug kann der Aufbauhersteller nicht stemmen“. Aus Sicht des ZKF muss der Fahrgestell-Hersteller hier in die Pflicht genommen werden, dem aufbauenden Handwerksbetrieb die Nachweispflicht abzunehmen.

Workshops vermittelten praxisrelevantes Know-how

Nach der Grundsatzrede im Kurhaus Bad Nauheim vertieften die Teilnehmer am zweiten Tag des Branchentreffs ihr Fachwissen im Deutschen Kompetenzzentrum und der Geschäftsstelle des ZKF in Friedberg. In den Workshops zur Karosserie-Instandsetzung standen der Umgang mit aktuellen Scheinwerfersystemen, Details zu repair-pedia sowie die jährliche Überprüfung gewerblicher Fahrzeuge, die Unfallinstandsetzung aktueller Opel-Modelle sowie die Leistung des EuroDFT auf dem Programm.

Bei den Workshops für Karosserie- und Fahrzeugbau informierten sich die Teilnehmer über Produkthaftungs- und Produktsicherheitsrecht, die neue Klebnorm DIN 2304 sowie über die UVV-Prüfungen an Ladebordwänden und Kippern. Darüber hinaus standen der Online-Wandel und EDV-Lösungen bei den Workshops zur Unternehmensführung im Mittelpunkt.

Mittwoch, 15. Juni 2016

Die Themenliste meiner Grundsatzrede am 24.06.2016

Mit Spannung erwarte auch ich den ZKF Branchentreff 2016 in Bad Nauheim und Friedberg am 24. und 25.06.2016. Als Vorabinformation hier die Themenübersicht meiner Grundsatzrede:

  • Agenda 2020
  • Gemeinsame Verbandsstrukturen in Europa zwischen Mechanik und Karosserie
  • EuroDFT
  • Erwartungshaltung an den Verband
  • Nutzfahrzeuge und EU Verordnungen
  • Mitgliedergruppe Nutzfahrzeugneubau
  • Beispiele aus der Verbandsarbeit
  • Branchenbericht
  • Rechnungskürzung
    - Musterbrief Kunde
    - Sachverständigenverfahren
    - DfB
  • Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert
    - Schadenkalkulation
    - Teilebestellung
    - Rechnungsstellung
  • Nachfolge von Dr. Weichtmann
  • repair-pedia


Dienstag, 14. Juni 2016

Mal wieder 2% Kleinteilepauschale

Immer wieder, und diese Diskussion scheint nicht abzureißen, geht es um die 2% Kleinteilepauschale auf einer Reparaturkostenrechnung. In vielen Fällen wird diese Rechnungsposition einfach mit der Begründung gestrichen, es seien doch schon Kleinteile unter Ersatzteilen aufgelistet.

Unterscheiden muss man aber, zwischen benennbaren Kleinteilen (zum Beispiel Clips) und nicht erfassbarem Kleinmaterial (Dichtmasse, Klebeband, Schmierstoffe etc.). Erstere sind mit Einzelpreisen unter Ersatzteilen erfasst, letztere mit einer Pauschale, weil niemandem zuzumuten ist, „zweimal Drücken auf die 200ml Sprühdose Rostlöser“ auszurechnen und als Position separat zu erfassen. Ohne Frage muss aber in jedem Fall -auch das nicht erfassbare Kleinmaterial- dem einzelnen Auftrag zuzuordnen sein. Ohne direkte Zuordnung zu einem Auftrag, würde das verbrauchte Material zu den Gemeinkosten gehören (Bodenreiniger, Filter für die Lackieranlage, Gas, Wasser, Strom usw.).

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sind in den 2% Kleinteilepauschale folgende Materialien enthalten: Chemie und Öle aus Sprühdosen, Dichtmasse, Putzpappen, Reinigungsmittel, Unterlegscheiben und Schrauben ohne Ersatzteilnummern aus großen Gebinden, Klebeband, Schmierstoffe, Elektronik-Kleinteile, Fette, Lösemittel und so weiter. Im Prinzip alles, was nicht beim Hersteller als Ersatzteil bestellt werden kann, in unserem Verbrauchsteilelager aber so alles vorrätig ist.


Mittwoch, 8. Juni 2016

Das Geschäft mit Oldtimern wächst

Historische Fahrzeuge liegen im Trend – und werden mit einer jährlichen Wertsteigerung von rund sieben Prozent als die Geldanlage gefeiert. Welche Chancen, aber auch Risiken der neue Hang zum alten Blech bietet, haben Werkstätten, Kfz-Sachverständige sowie Rechtsanwälte im Rahmen des ersten Oldtimer-Kongresses für Recht und Schaden Anfang Juni im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg diskutiert.

„Oldtimer sind eine sehr wichtige Nische für Karosseriebauer“, betonte Peter Börner, ZKF-Präsident bei der Eröffnung des ersten Oldtimer-Kongresses Recht und Schaden am 3. und 4. Juni in Friedberg. Auf dem Gelände von ZKF und der EUROGARANT Autoservice AG thematisierten Experten aus Restaurierung und Reparatur, Unfallschadenabwicklung und Recht wesentliche Herausforderungen im Geschäft mit historischen Fahrzeugen. Mehr als 120 Teilnehmer nutzten die Chance, sich vor Ort zu informieren, zu vernetzen und die rund 20 ausgestellten Oldtimer zu besichtigen.


Wirtschaftliche Bedeutung für Sachverständige und Werkstätten steigt

Auf Deutschlands Straßen sind aktuell rund 350.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen unterwegs. Dabei liegen laut einer Marktstudie zum Thema „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“ die jährlichen Ausgaben pro Fahrzeug zwischen 1.600 und 4.000 Euro. „Während die allgemeinen Schadenraten weiter sinken, wird das Geschäft mit Oldtimern stabil wachsen“, prognostizierte Harald Brockmann, Präsident des Bundesverbands der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwegen (BVSK). Vor dem Hintergrund der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Themas, rücke daher die professionelle Beratung des Kunden ständig weiter in den Vordergrund – sowohl durch die Werkstatt als auch durch Sachverständige.

Neue Plattform für Fachthemen rund um historische Fahrzeuge

„Mit dem ersten Oldtimer-Kongress Recht und Schaden haben wir eine neue und bisher einzigartige Plattform geschaffen, die die beteiligten Experten zusammenführt und für die notwendige Vernetzung von Werkstätten, Sachverständigen und Rechtsanwälten sorgt“, erklärte Peter Börner am Rand der Veranstaltung. Der Kongress wurde ausgerichtet von den Verbänden ZKF, ZDK und BVSK unter der Organisation von autorechtaktuell.de und der EUROGARANT AutoService AG.

Oldtimer sollen immaterielles UNESCO Weltkulturerbe werden

In seinem politischen Eröffnungsreferat betonte Carsten Müller als Vorsitzender des Parlamentskreises automobiles Kulturgut die Bedeutung historischer Fahrzeuge als automobiles Kulturgut. Der Bundestagsabgeordnete erklärte: „Wir haben daher einen Antrag auf Anerkennung als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO gestellt. Oldtimer sind mehr als altes Blech, sie verkörpern Industrie- und Berufsgeschichte. Beides zu erhalten, ist unser Anliegen.“

Mittwoch, 4. Mai 2016

The AIRC News Letter

For AIRC Members – May 2016
Editor: Thomas Krebs, thomas.krebs@skad.dk

NEWS Content
- AIRC Board met.
- General Meeting – Date set.
- Changes in board due to mergers.
- FOCWA with new organisation.

AIRC Board Meeting
28th and 29th of April met the Board at ZKF in Friedberg near Frankfurt. Participants were:
- Hans Peter Schneider, President
- Peter Börner, Vice President
- Thomas Krebs, PR
- Dr. Klaus Weichtmann, General Secretary

As guest joined Mr. Erik Papinski, Austria and Mr. Guido Buchmeier, Switzerland. Mr. Andreas Westermeyer from Austria joined the meeting, and later on Mr. Denis Maessen, President FOCWA and Mr.s. Femke Teeling, new General Secretary FOCWA, The Netherlands.

From left to right: Guido Buchmeier, Femke Teeling, Denis Maessen,
Hans-Peter Schneider, Peter Börner, Thomas Krebs, Erik Papinski,
Andreas Westermeyer, Klaus Weichtmann.

Due to the leave of Mrs. Hilde van de Stichele (Belgium) and Mr. Malcolm Tagg (UK), the board
is now to seats short. Therefore the meeting dealt with the situation and the progress in the AIRC. All agreed on, that the AIRC is a platform for organisations around Europe to meet and exchange information. AIRC presents the necessary network to be able to work locally in ones country.

The situation of moving the AIRC fully from the FOCWA, issue about finance and issue about logo and name were agreed on. It was positive that the FOCWA now is on a new path with a great
future ahead, and that the FOCWA supports the AIRC 100 %.

Interview with the President of the AIRC (in German)
Link: https://www.youtube.com/watch?v=rX2gbikZm1A

General Meeting – date set
The General Meeting will take place on the 6th of October 2016, with arrival and dinner on the 5th
of October. The place will be issued later. Please already now inform the AIRC headquarter about your participation to book rooms through e-mail: airc@zkf.de.

FOCWA moving to new premises
Mr. Denis Meassen introduced the new General Secretary of the FOCWA and informed about the development. The FOCWA is moving to new premises more in the central of The Netherlands.
A lot of changes in the organisation happened to meet the member’s requirements.

AIRC Office
Grüner Weg 12
D-61169 Friedberg / Germany
Ph.: +49 6031 79479-0

Freitag, 8. April 2016

Streit um Erstattung von Reparaturkosten

Ein weiteres extrem wichtiges und in der Entscheidung selbstverständliches Urteil bezüglich der Reparaturrechnung eines Karosseriefachbetriebes. Quelle ist in diesem Fall autorechtaktuell.de, zu finden ist der Artikel beim Kfz-Betrieb unter http://www.kfz-betrieb.vogel.de/recht/articles/528920/

Vorlegen der Rechnung ist entscheidend
08.04.16 | Autor: autorechtaktuell.de

Schädiger müssen Geschädigten die Reparaturkosten vollumfänglich erstatten, sofern diese per Rechnung belegt werden und kein Auswahlverschulden hinsichtlich der gewählten Fachwerkstatt vorliegt. So urteilte das Amtsgericht (AG) Aachen am 3. Februar 2016 (AZ: 115 C 395/15) und gab damit einer Kfz-Werkstatt, die als Kläger auftrat, recht.

Diese hatte restliche Reparaturkosten sowie die Kosten einer ergänzenden Stellungnahme des Sachverständigen von der eintrittspflichtigen Kfz-Haftpflichtversicherung zurückverlangt. Der Geschädigte hatte sein Auto zunächst begutachten und anschließend nach den Vorgaben des Sachverständigen in der Werkstatt der Klägerin reparieren lassen.

Die Beklagte regulierte die Reparaturrechnung unter Kürzung der Stundenlöhne und Abzug der Beilackierungskosten für angrenzende Fahrzeugteile unter Berufung auf ein von ihr eingeholtes Privatgutachten. Ferner wandte sie ein, dass Gutachten und Rechnung hinsichtlich bestimmter Teile nicht deckungsgleich seien.

Die Klägerin holte daraufhin eine ergänzende Stellungnahme beim Gutachter ein. Diese setzte sich mit den technischen Kürzungen auseinandersetzte und wurde in Höhe von 142,50 Euro in Rechnung gestellt. Die Beilackierungskosten seien erforderlich, da selbst bei intensivsten Bemühungen eines Fachmannes zur Farbtonbestimmung, Nachnuancierung und Musterblecherstellung Farbtonunterschiede bei den unterschiedlichsten Lichteinflüssen ohne Beilackierung nicht zu verhindern seien.

Die Urteilsgründe

Das AG Aachen sprach der Klägerin die weiteren Reparaturkosten und auch die Kosten der ergänzenden Stellungnahme zu.

Der Geschädigte kann vom Schädiger bzw. von dessen Haftpflichtversicherung im Rahmen des Schadenersatzes alle anfallenden Kosten anlässlich des Schadenereignisses insoweit ersetzt verlangen, als sie erforderlich waren. Die Klägerin rechnet den ihr entstandenen Sachschaden vorliegend konkret nach Maßgabe der tatsächlich entstandenen Reparaturkosten ab. Es handelt sich also gerade nicht um den Fall einer fiktiven Abrechnung auf Grundlage eines Sachverständigengutachtens.

Die Frage der Notwendigkeit der Beilackierung der vorderen rechten Tür des klägerischen Fahrzeugs kann daher dahinstehen. Die Kosten hierfür waren im zuvor eingeholten Sachverständigengutachten berücksichtigt. Ein Geschädigter darf im Rahmen der subjektsbezogenen Schadenbetrachtung grundsätzlich darauf vertrauen, dass die in dem von ihm eingeholten Sachverständigengutachten kalkulierten Arbeitsschritte und das hierfür benötigte Material zur Schadenbeseitigung erforderlich sind. Er darf daher einer Werkstatt den Auftrag erteilen, gemäß Gutachten zu reparieren. Das entsprechende Werkstatt- und Prognoserisiko trägt der Schädiger.

Die Ersatzfähigkeit von unnötigen Mehraufwendungen ist nur ausnahmsweise dann ausgeschlossen, wenn dem Dritten ein äußerst grobes Verschulden zur Last fällt, sodass etwaige Mehraufwendungen dem Schädiger nicht mehr zuzurechnen sind. Hierfür sind vorliegend jedoch keine Anhaltspunkte ersichtlich. Da das streitgegenständliche Fahrzeug vorliegend repariert wurde, sind die durch die Reparaturrechnung belegten Aufwendungen ein aussagekräftiges Indiz für die Erforderlichkeit der Reparaturkosten. Weiter ergaben sich diese Aufwendungen bereits aus dem zuvor eingeholten Sachverständigengutachten.

Auch die Kosten der ergänzenden Stellungnahme sind von der Beklagten als ersatzfähiger Schaden zu tragen. Wenn der Schädiger oder dessen Haftpflichtversicherer bereits vorgerichtlich technische Einwendungen gegen das eingeholte Schadengutachten erhebt, deren Berechtigung der Geschädigte aufgrund fehlender Sachkenntnis nicht abschließend beurteilen kann, darf er grundsätzlich die Einholung eines Ergänzungsgutachtens für sachdienlich erachten.

Vorliegend war die zusätzliche gutachterliche Stellungnahme zur Bemessung und Ermittlung der Kosten für die Position „Beilackieren“ sowie zur Deckungsgleichheit von Kalkulation und Rechnung zur Geltendmachung des Schadenersatzanspruchs erforderlich und zweckmäßig. Der Geschädigte darf in dieser Situation davon ausgehen, dass mithilfe einer ergänzenden gutachterlichen Stellungnahme zur technischen Klärung des Sachverhalts bereits im Vorfeld des Prozesses beigetragen werden kann. So kann er – auch im Sinne einer wirtschaftlich sinnvollen Vorgehensweise – auf eine außergerichtliche Erledigung hinwirken und dadurch einen langwierigen und kostenintensiven Rechtsstreit vermeiden.

Das Urteil in der Praxis

Das AG Aachen bestätigt, dass konkrete Reparaturkosten, die bereits in einem zuvor erstellten Gutachten Berücksichtigung fanden, vollumfänglich vom Schädiger zu erstatten sind. Die durch eine Reparaturrechnung belegten Aufwendungen stellen im Allgemeinen ein aussagekräftiges Indiz für die Erforderlichkeit der Reparaturkosten dar.

Lediglich ein nachgewiesenes Auswahlverschulden des Geschädigten hinsichtlich der gewählten Fachwerkstatt könnte zu einer Freistellung des Schädigers vom Werkstatt- bzw. Prognoserisiko führen (vgl. auch AG Berlin-Mitte, Urteil vom vom 23.9.2015, AZ: 18 C 3143/15; AG Salzgitter, Urteil vom 14.10.2015, AZ: 22 C 57/15).

Donnerstag, 10. März 2016

1. Oldtimer-Kongress Recht und Schaden am 3. und 4. Juni 2016

Das historische Fahrzeug, der Oldtimer, hat in den letzten Jahren für viele Privatkunden, Sammler und Museen eine immer größere Bedeutung erlangt. Der Markt historischer Fahrzeuge wächst beständig. Jedoch sind die Anforderungen an die Marktteilnehmer deutlich gestiegen. Die Unfallschadenabwicklung stellt Werkstätten, Kfz-Sachverständige, Rechtsanwälte und Versicherungen vor neue Herausforderungen. Nicht zuletzt spielt die Wertermittlung neben der Restaurierung und Reparatur von historischen Fahrzeugen eine bedeutende Rolle.

Quelle: Lackiererblatt

Der 1. Oldtimer Kongress Recht und Schaden am 3. und 4. Juni 2016 im hessischen Friedberg nimmt sich den Herausforderungen dieses wachsenden Marktes an und behandelt wichtige und grundsätzliche Themen für die Werkstatt und den Sachverständigen.

Der Oldtimer-Kongress beginnt am Freitag, dem 3. Juni 2016 um 16:00 Uhr im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer, Grüner Weg 12, 61169 Friedberg.

Nach der offiziellen Begrüßung besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, die mitgebrachten Oldtimer-Fahrzeuge, die dekorativ für die Presse und Öffentlichkeit ausgestellt werden, zu besichtigen. Das „Get together – Look and feel Oldtimer“ wird ab ca. 19:00 Uhr im Waldhaus Restaurant Bad Nauheim mit einem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt.

Alle Teilnehmer, die mit einem eigenen Oldtimer-Fahrzeug anreisen, haben die Möglichkeit, einen Bustransfer in Anspruch zu nehmen, damit das Oldtimer-Fahrzeug über Nacht auf dem bewachten Parkplatz in Friedberg sicher abgestellt werden kann.

Am Samstag, dem 4. Juni 2016 wird der Oldtimer-Kongress Recht und Schaden im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer, Grüner Weg 12, 61169 Friedberg fortgesetzt. Ab 09:00 Uhr berichten hochkarätige Referenten über aktuelle Themen rund um die Oldtimer-Fahrzeuge, Restaurierung und Reparatur von historischen Fahrzeugen. Eine Fachausstellung rundet den Kongresstag ab. Das endgültige Programm wird demnächst veröffentlicht. Ein Anmeldeformular finden Sie auf der ZKF Webseite.

Als Veranstalter treten die Verbände ZKF, ZDK und BVSK unter der Organisation von autorechtaktuell.de und der EUROGARANT AutoService AG auf. Die Tagungsgebühren betragen für Mitglieder des ZKF, ZDK und BVSK sowie Partner von autorechtaktuell.de 169,00 € pro Person (netto), der Normalpreis beläuft sich auf 249,00 € pro Person (netto).

Die Organisation des Oldtimer-Kongresses erfolgt durch die EUROGARANT AutoService AG. Weitere Fragen beantwortet gerne das Veranstaltungsteam unter der Rufnummer: 06031 7792-160 oder E-Mail marketing(at)eurogarant-ag.de.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und gute Gespräche.

Peter Börner
ZKF-Präsident

Montag, 7. März 2016

Sitzung des Erweiterten ZKF Vorstandes und Obermeistertagung

Am 10.03.2016 stehen in Friedberg zwei wichtige ZKF Sitzungen auf dem Programm, am Vormittag trifft sich der erweiterte Vorstand zu seiner Sitzung und am Nachmittag findet die Obermeistertagung 2016 statt. Zur Vorankündigung blogge ich hier mein Manuskript, die Teilnehmer erhalten zur Sitzung eine ausführliche Version, um zu ihren Innungs- und Ausschusssitzungen Themen daraus aufgreifen zu können.


Erweiterter Vorstand


EUROGARANT AutoService AG und QualiCar kooperieren

Zwei Meilensteine aus der Agenda 2020 kurz vor der Erledigung
  • repair-pedia
  • DfB = Dienstleistung für Betriebe

repair-pedia (Produkt)
  • Anbindung der Plattform an DAT/Audatex erfolgt, sodass der Aufruf von repair-pedia auch innerhalb deren Programmen erfolgen kann
  • Die Such-Engine ist implementiert und hat über 4.500 Dokumente (ZKF, IFL, AZT, KTI) eine Indizierung erstellt, die Suche funktioniert einwandfrei
  • Derzeit wird das Redaktionssystem und die Webseite mit Anmeldung und Funktionen programmiert 
  • TecAlliance und Alldata bereits ab Juni / Juli mit dabei
  • Die Welcome-Webpage http://www.repair-pedia.eu/ ist online und zeigt die Idee und Aufgabe
Online-Weg der Versicherer und Digitalisierung des Schadens: Fluch oder Segen für die Werkstatt

Rechnungskürzungen und kein Ende
  • Prüforganisationen gehen derzeit auf den Ablauf der technischen Reparatur ein und sagen nach erfolgter Reparatur: "Das hätte man anders machen können und deshalb kürzen wir"
  • Kostenvoranschlag wird freigegeben, gleichlautende Rechnung wird gekürzt
  • In 9 km Entfernung ist ein Betrieb, der für einen Euro die Stunde günstiger repariert, deshalb ziehen wir 1,50 Euro von der Rechnung ab! Ungelenkter Haftpflichtschaden!

Sind Abtretungserklärungen vor diesem Hintergrund noch sinnvoll für uns?
  • Rechnungskürzungen im Kasko als Ausgang dieser Überlegung
  • Haftpflicht ja, auf jeden Fall, Kasko:
  • Wenn abgetreten, dann hat Versicherung freien Lauf
  • Wenn nicht, steht die Werkstatt mit ihrem Kunden in der Pflicht

Hier ist der Gedanke, dass gerade bei Versicherern, bei denen Regulierungsprobleme zu
erwarten sind, möglichst der Kunde auf die Einschaltung eines eigenen Rechtsanwaltes
hingewiesen wird. Damit wird der Schaden an den Anwalt und nicht wie seit Jahrzehnten
üblich an die Werkstatt abgetreten. Dieser Aspekt muss immer wieder deutlich gemacht
werden. Aber auch vor Gericht hat man bessere Karten, wenn der (unwissende) Privatkunde
Klage gegen Rechnungskürzungen führt, denn der unwissende Kunde muss im Zweifelsfall
auch unberechtigte Rechnungen akzeptieren und somit auch der dahinterstehende
Versicherer, weil es dem Verbraucher nicht zumutbar ist, fachlich zur Höhe der Rechnungen
Stellung zu nehmen. Aus abgetretenem Schaden (Werkstatt ist Prozessbeteiligter) legen die Gerichte zunehmend einen strengeren Maßstab an. Wenn Fälle vor Gericht landen, dann wird ein höherer
technischer Argumentationsmaßstab angelegt zur Korrektheit der Werkstattrechnung.
Insbesondere wenn Positionen dabei sind, die möglicherweise diskussionswürdig sind, muss
der Betrieb oder ein eingeschalteter Gerichtsgutachter hierzu Stellung nehmen. Das ist der
immer kompliziertere Weg, zeigt aber, dass die Gerichte einen unterschiedlichen Maßstab
anlegen, ob ein privater Verbraucher klagt oder eine Werkstatt aus abgetretenen Recht. Für
einen Anwalt spielt auch die Streitgebühr eine nicht unerhebliche Rolle, dies sei nur am
Rande erwähnt.

Sind Forderungsabtretungen (Factoring) ein Ausweg?
  • EUROGARANT AutoService AG Projekt DfB als Lösungsansatz oder zusätzliche Zusammenarbeit mit einem Inkasso-Büro?

Einberufung des Sachverständigen-Verfahrens?
  • Hat in zwei Beispielen bereits bestens funktioniert
  • Kunde muss dieses Verfahren einberufen
  • Vorschlag: Sucht einen Kunden und testet, Risiko sind die Verfahrenskosten

Entwicklung moderner Internetpräsenzen für die Mitgliedsbetriebe des ZKF
  • Auftrag einer Entwicklung wird evaluiert
  • Mitglieder können dann eigenen Webauftritt sehr leicht pflegen
  • Inhalte und Bilder, Templates stehen fest
  • Updates, Aktualisierungen, Datenbanken sind vorhanden

AIRC
  • In vielen Ländern hat sich der Trend fortgesetzt, dass die Karosseriebauer mit den Fahrzeugmechanikern fusioniert wurden.
  • Österreich, England und Belgien sind die aktuellen Beispiele.

DMS Teileeinkauf und Zusammenarbeit
  • EUROGARANT AutoService AG und DMS Trust kooperieren
  • DMS möchte kein eigenes Teile-Netzwerk aufbauen

Audatex mit Teileplattform
  • Audatex will einen zentralen Einkauf von Ersatzteilen anbieten

Audatex goes online, folgende Fragen wurden zwischenzeitlich von mir an Audatex gestellt und dokumentiert, welche unbedingt zu beantworten sind, bevor der erste Werkstattkunde mit Carisma online geht:
  • Datensicherung im eigenen Haus. Wie kann die Werkstatt ihre Daten zusätzlich im eigenen Haus sichern, auch wenn diese in der Cloud sicher sind?
  • Datenexport für Übernahme in neuem DMS. Wenn die Werkstatt sich zukünftig für ein anderes System entscheidet, wie kommen die eigenen Unternehmens- und Auftrags-Daten in das neue System?
  • Wie werden die Daten für mindestens 10 Jahre zur Steuerprüfung weiterhin bei Audatex gespeichert und abrufbar gehalten, auch wenn der Vertrag und die Nutzung mit Carisma aufgelöst wurden?
  • Wenn das Internet-Kabel der Telekom durch einen Bagger abgerissen wurde, was macht die Werkstatt in dieser Zeit? Gibt es eine offline Notlösung?
  • Datenschutz für die Werkstatt bei Audatex. Wird Audatex zum Beispiel in die Zeiterfassungssysteme der Werkstatt Einsicht haben und kann Audatex die realen Zeitdaten für sich verwenden?
  • Kann Audatex die Auftragsdaten, Kostenvoranschläge und Rechnungen für sich verwenden?
  • Datenschutz für die Werkstatt beim Versicherer. Auch wenn die Werkstatt „zwangsweise“ mit der Versicherung eine entsprechende Vereinbarung hat, wird Audatex tatsächlich die Daten der Werkstatt für die Versicherung oder den Schadenlenker aufbereiten, anzeigen oder verfügbar machen?
  • Datenschutz für Betrieb beim Dienstleister (zum Beispiel ControlExpert), Beispiel Rechnungsprüfung. Wenn die Werkstatt in der Zeiterfassung 2 Tage für die Reparatur des Fahrzeuges benötigt hat, auf der Rechnung aber drei Tage Ersatzfahrzeug berechnet sind, bekommt der Dienstleister Zugriff auf diese Werkstattdaten, auch wenn die Werkstatt mit der Versicherung eine Vereinbarung hat?
  • Datensicherheit durch Angriff von außen. Wie sicher sind die Daten der Werkstatt in Bezug auf unberechtigten Hackerangriff?
  • Up- und Downloadgeschwindigkeit, Performance. Viele Werkstätten verfügen über einen schlechten Internetanschluss. Wie performant ist das System bei unterschiedlichen Bandbreiten?
  • Rechnungswesen und Schnittstellen zur Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung. Wie funktioniert der Datenaustausch zwischen online Carisma und offline Auftragsbearbeitung und Finanzbuchhaltung? Gibt es weiterhin die heute verfügbaren Schnittstellen?
Der ZKF besteht weiterhin auf der Forderung, dass Carisma Offline weiterhin bestehen bleibt, bis der letzte Kunde freiwillig gewechselt ist.

Obermeistertagung

Präsentationen der Projekte
  • repair-pedia
  • DfB Dienstleistung für Betriebe

DEKRA geprüfter K+L Fachbetrieb
  • DEKRA startet mit seiner Zertifizierung für Werkstätten
  • HUK, Innovation und ZKF EUROGARANT können sich aufsatteln (zunächst Beratung im Ausschuss EUROGARANT des ZKF)

HUK Coburg Service Select
  • HUK Coburg Werkstatt Konferenzen zur Vorstellung haben stattgefunden
  • Hierzu wurde ein Corporate Identity in den HUK Coburg-Farben schwarz und gelb entwickelt und soll im Laufe der nächsten Monate und Jahre bei teilnehmenden Partnerwerkstätten eingeführt werden. 
  • Das Konzept ist so ausgelegt, dass die teilnehmenden Betriebe neben Karosserie und Lack auch Mechanik und Elektronik mit anbieten einschließlich der Abgasuntersuchung und der Hauptuntersuchung mit Prüforganisation. 
  • Das Konzept sieht aber auch den zentralen Einkauf von Ersatzteilen, Reifen- und Schmiermitteln vor. 
  • Ziel sei es, so die Vertreter der HUK Coburg, dem Endverbraucher – und damit auch den HUK Coburg-Versicherten – attraktive Leistungen und Preise rund um das Fahrzeug anzubieten und damit für Mehrwert in den angeschlossenen Partnerwerkstätten zu sorgen.
  • Deutlich wurde in den bisherigen Gesprächen aber auch, dass das Eurogarant-Logo elementarer Bestandteil auch im CI-Auftritt der HUK Coburg bleiben wird und die vom ZKF geschützte Wort-/Bildmarke Eurogarant den erreichten hohen Stellenwert in der Branche behalten wird.
  • Der ZKF begrüßt diese Aktivitäten, denn sie fördern die Leistungen der Werkstätten und ebenso die Kompetent im Bereich Mechanik und Elektrik.
  • Dennoch gibt der ZKF zu bedenken:
  • Zwei Mitarbeiter im Service werden nötig, diese brauchen 2x4 Aufträge am Tag, 8 Aufträge am Morgen = 8 Parkplätze, 8 Direktannahmen, 8 Teilebestellungen, 8 Aufträge am Tag = Teilenachbestellung, Kundenrücksprache, Rechnungserstellung, 8 Aufträge am Abend = 8 Parkplätze, 8 Kundenabholungen, 8 Rechnungserklärungen. Werkstätten sollten genau überlegen, ob sie in der Lage sind, dieses darstellen zu können.

ZDH in Berlin und Brüssel
  • Generalsekretär Schwannecke sitzt bei Kommisar Oettinger im Arbeitskreis Digitalisierung des Handwerks (Daten in der Heizungsanlage, im Kfz usw, wer hat Zugriff?)
  • Vizepräsident Hülsdonk bei Kanzlerin Merkel, gleiches Thema angebracht
  • Handwerkskammern machen sich stark zur Integration von Flüchtlingen
  • Kampagne das Handwerk mit neuen Motiven (Autolackierer) und Film Clip (ich will raus)

Deutsche Kommission und Beilackierung
  • Keine Einigung beim großen Thema Beilackierung
  • Werkstattmeister muss aber auch bei KV entscheiden, ob erforderlich
  • Auch im gelenkten Geschäft wollen wir, wenn erforderlich, die Beilackierung als Bestandteil der Rechnung
  • Vorgehen: Im Merkblatt 2009 ist klar formuliert: 2 Musterbleche, Foto der Beilackierung, Merkblattt der Kommission dazu und der Versicherung berechnen.

EuroDFT
  • Verzögerung in der finalen Konfektionierung der Geräte
  • Im Sommer Informationstage mit Bestellungen
  • Auslieferung im Herbst

Dr. Weichtmann Eintritt in den Ruhestand und Suche des Nachfolgers
  • Geschäftsführende Vorstand hat sich umfassend mit dieser Herausforderung befasst
  • Klarer Zeitplan für Maßnahmen ist erstellt
  • Stellenbeschreibung mit Hintergrund der Verbandsausrichtung ist erstellt
  • Stellenausschreibung ist erstellt und wird geschaltet
  • Auswahl und Gespräche beginnen demnächst 

Termine
  • Oldtimer-Kongress in Friedberg am 03./04.06.2016 
  • ZKF Branchentreff 2016 am 24./25.06.2016 
  • Automechanika 13.09. bis 17.09.2016
  • Deutschland Tour der AG 7.11. bis 18.11.2016

Mittwoch, 10. Februar 2016

EUROGARANT AutoService AG und BAFULAI DHZ Holding AG gründen gemeinsam die repair-pedia AG

Am 04.02.2016 fiel unter notarieller Aufsicht der Startschuss für die in der ZKF Agenda 2020 festgelegte und lang ersehnte Branchenlösung repair-pedia. Der Bremer Branchen-Software-Spezialist BAKS GmbH, vertreten durch dessen Holding BAFULAI DHZ, und die EUROGARANT AutoService AG, die Tochter des Berufs- und Wirtschaftsverbandes ZKF, starten in die Zukunft der Reparaturdaten, die genial einfache Suche nach den richtigen Reparaturhinweisen und Anleitungen mit sofortigem Zugriff auf diese.

„Wir wollen wie die großen Suchmaschinen und Wissensplattformen im Internet, den Werkstätten, Sachverständigen, Versicherungen und allen Marktbeteiligen den richtigen und schnellen Zugriff auf alle Reparaturhinweise geben“, so Peter Börner, der am 04.02.2016 zum Vorstand der repair-pedia AG berufene sowie amtierende ZKF Präsident und EUROGARANT AutoService AG Vorstand. „Dabei steht der Nutzen für den Anwender im Vordergrund, schnell, einfach und an jedem Ort ein breites Spektrum an Antworten und Lösungen zu bekommen. Hierzu bündelt repair-pedia alle relevanten Informationen wie ZKF-Tipps, IFL-Meldungen, KTI-Studien mit den bereits am Markt etablierten zahlreichen Datenanbietern, präsentieren diese in der repair-pedia Suchmaschine und liefern dem Anwender in Millisekunden aus tausenden von Hinweisen die für ihn relevanten Ergebnisse.“

„Hierzu sind ohne Zweifel die Inhalte der Reparaturhinweise von elementarer Bedeutung, darüber hinaus bedarf es auch einer intelligenten Lösung, die Hinweise durchsuchen, verknüpfen und anzeigen zu können“, ergänzt Dieter Hierholz, Vorstandsvorsitzender der repair-pedia AG und Gesellschafter der BAKS GmbH. Mit seinem Softwarehaus bringt er die erforderliche IT-Intelligenz in die Neugründung ein und wird gemeinsam mit den Branchenvertretern die Zukunft gestalten. „Wie wir heute nach Informationen suchen, wird sich in Zukunft ganz sicher verändern, denn die Reparatur wird komplexer, die Vielfalt der Informationen und die zunehmende Anzahl der Quellen, erfordern neue Lösungsansätze“, so der IT- und Projektspezialist.

Als Vision der repair-pedia AG stehen neben den bekannten Reparaturhinweisen unter anderem auch Videos, 3D-Grafiken, interaktive Dialoge im repair-pedia Forum und eine kompetente Hotline samt technischer Redaktion im Vordergrund. Jede Antwort auf eine gestellte Frage wird ein neuer öffentlicher Reparaturtipp und mit den Kooperationen der Datenanbieter stehen auf alle Fragen jederzeit Antworten bereit. Die repair-pedia AG wird im April mit der Testphase starten und wenige Wochen später an den Markt gehen.

Das gesamte Aktienpaket der repair-pedia AG verteilt sich seit dem 04.02.2016 zu je 50% auf die beiden Aktionäre EUROGARANT AutoService AG und BAFULAI DHZ Holding AG. Weitere Aktionäre werden im Laufe der Zeit hinzukommen und jeweils paritätisch von den beiden Hauptaktionären Anteile erwerben können. Der am 04.02.2016 neu gewählte Aufsichtsrat besteht aus den Personen:

Thorsten Fiedler, Kaufmann
Frank Hensel, Geschäftsführer
Frank Leimbach, Geschäftsführer
Thomas Nudera, Kaufmann
Yan Xu, Dipl.-Ing., Prokuristin
Edgar Mora, Kaufmann

Dienstag, 26. Januar 2016

Erster Meilenstein bei repair-pedia erreicht

Neben den vielen organisatorischen Aufgaben rund um die Gründung der repair-pedia AG, wird parallel in der Technik an den Funktionen fleißig gearbeitet. Als Basisdaten haben wir rund 4.500 Reparaturhinweise aus den Quellen ZKF, IFL, AZT und KTI hinterlegt und diese mit unserer Such-Engine aus dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz indiziert. Das Ergebnis ist beeindruckend. In 12 Millisekunden hat die Applikation 44 Treffer aus den Suchbegriff "Audi A7" geliefert.

Zukünftig werden wir den Suchbegriff aus den Kalkulationssystemen von DAT und Audatex heraus mit vielen weiteren Informationen per Link bekommen und direkt und schnell Treffer anzeigen können. Ebenso sollen bis zum Release 2.0 einige weitere Datenlieferanten dazukommen, sodass die Suche wesentlich breiter aufgestellt sein wird. Ein kleiner Schritt für die Entwickler, ein großer Schritt für die Branche.

Gerichte gegen Rechnungskürzungen

Die Einflussnahme der Prüfdienstleister und Versicherer auf den technischen Reparaturweg, nimmt derzeit stark zu. So setzt sich oft ein Sachbearbeiter an einem Schreibtisch über die Entscheidung des Handwerksbetriebes hinweg und behauptet, der reparaturtechnische Ablauf hätte anders sein können. Wohl gemerkt: nach der Reparatur. Aus diesem Grund finden sich in Rechnungskürzungen unter anderem folgende Texte:

  • „… geschraubte Teile werden in der Lackierpraxis im ausgebauten und nicht im eingebauten Zustand lackiert…“ 
  • „… die Instandsetzungsarbeit Motorhaube ist nicht nachvollziehbar…“ 
  • „… der Ausbau der Rücksitzwand ist nicht erforderlich …“ 
  • „… entfällt, weil nach Herstellervorgabe nicht notwendig…“ 

und vieles mehr.

Immer mehr Gerichte machen in deren Urteilen deutlich, dass der Schädiger oder dessen Haftpflichtversicherung sämtliche Reparaturkosten zu tragen hat, die tatsächlich angefallen sind und zwar vollumfänglich. Kernsatz der Gerichte ist: Die durch eine Reparaturrechnung belegten Aufwendungen stellen aus Sicht des Gerichts ein aussagekräftiges Indiz für die Erforderlichkeit der Reparaturkosten dar (z. B. AG Salzgitter, Urteil vom 14.10.2015, AZ: 22 C 57/15).

Ähnlich urteilte auch das Amtsgericht Berlin-Mitte vom 23.09.2015, AZ: 18 C 3143/15. Hier ging es um Streichungen bei den Positionen „Fehlerspeicher auslesen“, „Unfallbedingte Probefahrt“, „Unfallbedingte Reinigungskosten“, „Karosserie vermessen“. Auch dieses Amtsgericht stellte folgende Kernsätze unter Berufung auf §249 BGB auf:

  1. Als Schadenersatz erforderlich sind diejenigen Aufwendungen anzusehen, die ein verständiger, wirtschaftlich denkender Mensch in der Lage des Geschädigten machen würde
  2. Das Werkstattrisiko geht grundsätzlich zu Lasten des Schädigers.
  3. Ein einfaches Bestreiten der Erforderlichkeit des ausgewiesenen Rechnungsbetrages zur Schadensbehebung reicht grundsätzlich nicht aus, um die geltend gemachte Schadenshöhe in Frage zu stellen. 

Um es nochmals zu verdeutlichen: Der Schädiger oder der Versicherer hat die erforderlichen Reparaturkosten zu tragen. Die Erforderlichkeit legt der Sachverständige durch Gutachten oder der Reparaturbetrieb durch Kostenvoranschlag zugrunde. Der Schädiger hat nicht das Recht, Einfluss auf den Reparaturweg zu nehmen. Und im Übrigen haftet er ja auch nicht für die Reparatur des Fahrzeuges, sondern die Haftung liegt ausschließlich beim leistenden Reparaturbetrieb.

Natürlich muss der Reparaturweg plausibel und für einen verständig denkenden Menschen erforderlich gewesen sein.

Die Erforderlichkeit der Reparaturkosten ist nicht nur im Haftpflichtschaden der Maßstab der Schadensabrechnung, sondern auch im Kaskoschaden. Die meisten Kaskobedingungen (AKB) sehen ebenfalls die Übernahme der „erforderlichen Reparaturkosten“ vor. Es gibt allerdings in den AKB durchaus Einschränkungen und Ausschlüsse, die der Kaskoversicherte und damit auch im Schadensfall die beauftragte Werkstatt zu beachten haben. So schließt ein Online-Versicherer „Schönheitsreparaturen“ aus und möchte mit diesem Begriff auch jegliche Beilackierung aus der Rechnung streichen. Auch das geht nicht.

Aber: Zum wiederholten Male müssen wir leider darauf hinweisen, dass die Durchsetzung des Rechts auf Abrechnung der erforderlichen Reparaturkosten im Haftpflichtschaden deutlich leichter durch Beauftragung eines Fachanwaltes durchzusetzen ist als im Kaskoschadensfall. Hier ist der Versicherer in einer ungleich stärkeren Position.