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Montag, 27. Juni 2016

Dunkle Wolken am Horizont

In einem Teil meiner Grundsatzrede habe ich die Erkenntnisse der letzten Wochen verarbeitet, was denn so alles auf die Werkstätten in der Schadenlenkung zukommt. Ich habe Versicherungen gehört, die das haben wollen und ich habe Dienstleister besucht, die das gerade entwickeln. Dunkle Wolken am Horizont, wenn wir es nicht schaffen, dies zu verhindern. Hier der Text:


Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert, liebe Zuhörer, in unserem Bereich rede ich von Schadenkalkulation, Teilebestellung, Rechnungsstellung. Ich darf das etwas ausführlicher vorstellen, was ich da in den letzten Monaten in der Branche so gesehen habe und was auf uns alle zukommen wird.

Schadenkalkulation.
Wer glaubt, dass wir als Karosserie-Fachbetriebe im Falle eines gelenkten Schadens in 3 Jahren noch Reparaturkosten-Kalkulationen im Betrieb mit DAT, Audatex oder Schwacke machen? Ich nicht, liebe Kollegen. Lösungen hierzu werden gerade für die Versicherung entwickelt, vorgestellt oder die sind schon da. Dummerweise hat man unseren nicht unbegründeten Ansatz mit SchadenLaden exakt in diesem Bereich im Namen der Werkstatt und mit deren Interesse mitspielen zu wollen, nein zu müssen, durch eine große Unstimmigkeit innerhalb der Mitglieder abgeschmettert. Heute nennt sich genau das gleiche Spiel EasyClaim und die Versicherung spielt mit den Prüfdienstleistern ohne uns im neu gebauten Sandkasten EasyClaim. Wer auch immer macht ein paar Bilder, der Dienstleister sucht dann vergleichbare Schäden in seiner Datenbank oder kalkuliert nach seinen Wünschen den Schaden. Anschließend kann der Geschädigte fiktiv abrechnen und „Sofort Auszahlen“ auf dem Handy wählen oder sich eine Werkstatt in einer Liste auswählen. Natürlich nur Partnerwerkstätten der jeweiligen Versicherung, die dann zu diesem Preis reparieren müssen. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten, dann macht für die Partnerwerkstatt ein anderer den Kostenvoranschlagt. Die Werkstatt kann ja oder nein zum Auftrag sagen. Partnerschaft heißt deshalb Partnerschaft, weil der Partner schafft. Abgesehen davon, dass dies schon eine dramatische Entwicklung ist -und komischerweise keiner, der seinerzeit SchadenLaden verhindert hat, etwas dagegen unternimmt- ist hier Tür und Tor geöffnet für weitere Einschnitte in unsere Arbeit. Genau das, und nichts anderes, wollten wir mit SchadenLaden verhindern, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Der nächste Schritt ist die Teilebestellung. 
Erneut die Frage: Wer glaubt, dass er in 3 Jahren seine Ersatzteile selbst bestellt und bezahlt? Ich glaube, in der Schadenlenkung keiner mehr. Der Prüfdienstleister und die Versicherung kennen den Ersatzteilbedarf durch ihre eigene Kalkulation und bestellen einfach im eigenen Lieferantennetz. Möglich sogar im elektronischen Bieterverfahren, „welcher Lieferant macht es noch billiger“. Teile zur Werkstatt, Rechnung zur Versicherung. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Rechnungsstellung. 
Und wer bei diesem Ablauf noch glaubt, er schreibt nach der Reparatur eine Rechnung, der irrt. Partnerwerkstätten werden nach diesen Regeln arbeiten müssen und bekommen dann per Gutschriftsbeleg ihr Geld. Die Softwareprodukte für diese Prozesse gibt es schon, Versicherer die das machen wollen auch. Wer Gegenteiliges behauptet, möge bitte 3 Jahre warten.

Eine schlimme Entwicklung, die jetzt und sofort schon im Ansatz von den Betrieben verhindert werden muss. Achtet bei den Schadenlenkern genauestens darauf, was die Details in der Abwicklung betrifft und welche Zukunftsstrategien beabsichtigt sind. Der Verband kann und muss Leitplanken auf unserer Reise vorgeben, die Entscheidungen muss der einzelnen Unternehmer selbst tätigen und ich befürchte, dass es Betriebe gibt die dort dann mitspielen werden. Seht bitte DfB als Leitplanke gegen den Druck der Versicherer aus unserer Straße auszubrechen. Nutzt dieses Angebot, um aus dem Handwerk heraus ein Gegengewicht aufstellen zu können. Je mehr Aufträge über diesen Kanal zu 100% abgewickelt werden, desto stärker wird der Verband gegenüber den Kürzungs-Akteuren.

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