ZKF

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Montag, 12. Februar 2018

Welchen Wert haben Prüfberichte?

Ein Prüfbericht, der dazu noch ohne jegliche Besichtigung des beschädigten Fahrzeuges erstellt worden ist, ist nicht geeignet, die festgestellte Reparaturnotwendigkeit in Zweifel zu ziehen !(Amtsgericht Ebersberg vom 17.10.2017 AZ 9 C 593/17)

Eine Aussage vom Amtsgericht, die wir beachten sollten. Der gesamte Artikel ist hier abrufbar:

https://www.lackiererblatt.de/themen/schaden-management/regress-muss-nicht-sein/

Freitag, 9. Februar 2018

Der ZKF-Branchenbericht

„Tätigkeitsbereiche der Unternehmen entwickelten sich unterschiedlich“

Sehr unterschiedlich entwickelten sich im Jahr 2016 die Betriebe des Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks, laut Branchenbericht des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF). Während die herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbauer mit sinkenden Umsätzen und fallendem Betriebsergebnis zu kämpfen hatten, verzeichneten die Fachbetriebe der Instandsetzung mehr Umsatz und ein leicht verbessertes operatives Ergebnis (EBITDA) durch Produktivitätssteigerungen. Ein weiteres Ergebnis: In den Betrieben werden wieder mehr Mitarbeiter beschäftigt. Hier sieht der Zentralverband jedoch die größten Herausforderungen der Branche, dieses positive Ergebnis langfristig zu erhalten.


Unterschiedlich zu betrachten sind die Ergebnisse des diesjährigen Branchenberichts: die Durchschnittswerte der teilnehmenden Unternehmen zeigten, dass die Karosserie- und Lackierbetriebe im Jahr 2016 Zuwächse beim Umsatz (+4,7 Prozent) auf über 1,6 Millionen Euro verzeichneten und ihr operatives Ergebnis um 7,8 Prozent auf rund 79.000 Euro vom Gesamtumsatz verbessern konnten. Weniger gut sah es bei den teilnehmenden Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus – der Umsatz der in diesem Segment tätigen Fachbetriebe ging 2016 um durchschnittlich 3 Prozent auf 4,5 Millionen Euro zurück. Auch das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 40.000 Euro 61 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik, erklärt: „Der Fahrzeugneubau war 2016 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur rückläufig.“ Zudem sei die Betriebsleistung der produktiv Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.


Schadenslenkung gewinnt weiter an Bedeutung

Der ZKF zeigt sich überzeugt, dass sich der bestehende Trend zur Schadenslenkung weiter fortsetzen und verstärken wird. „Versicherer, Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften werden vor allem ihre Kaskoschäden weiter in die freien Fachbetriebe lenken bzw. lenken lassen, um von deren günstigen Kostenstrukturen zu profitieren“, ist sich Thomas Aukamm sicher. In der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung sorgte die Schadenslenkung 2016 dafür, dass sich die Zahl der produktiven Mitarbeiter leicht um 4,3 Prozent erhöhte.

Weniger Mitarbeiter in den Betrieben

Sowohl im herstellenden Fahrzeugbau als auch in der Instandsetzung beobachtete der Zentralverband 2016 einen leichten Anstieg bei den Mitarbeitern. „In Zukunft werden sich die derzeitigen Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden, weiter verschärfen“, unterstreicht ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Der Zentralverband geht davon aus, dass Unternehmen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne und geldwerte Zusatzleistungen bieten müssen. Der ZKF unterstützt die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch mit Kooperationen von Jobbörsen.

Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2016 durchschnittlich knapp 37 Mitarbeiter, 24 von ihnen waren produktiv tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,4 Millionen Euro, also 31 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigten im Durchschnitt 16 Mitarbeiter, davon zehn produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten lag leicht unter dem Vorjahreswert bei 612.930 Euro und ging geringfügig auf 37,6 Prozent des Gesamtumsatzes zurück.

Plus bei den Stundenverrechnungssätzen im reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau 

Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. Durchschnittlich lag der Stundenverrechnungssatz für die Karosserie-Reparatur im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau 2016 bei 78,81 Euro (2015: 79,03 Euro), in der Karosserie-Instandsetzung bei 98,11 Euro (2015: 96,35 Euro) sowie bei 104,63 Euro (2015: 100,54 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz.

Zum Bericht

Der Bericht gibt Auskunft über die Situation in der Branche getrennt nach herstellendem Karosserie- und Fahrzeugbau sowie Karosserieinstandsetzung und Lackierung. Der ZKF-Branchenbericht 2016 kann im Internetauftritt www.zkf.de unter „Leistungen“ heruntergeladen werden.

Sonntag, 4. Februar 2018

IFL e.V. Liste der Arbeitspositionen

Nahezu alle Automobilhersteller haben in der Vergangenheit Arbeitswerte für Reparaturen an ihren Fahrzeugen erfasst und über verschiedene Datenlieferanten zur Verfügung gestellt. In der Regel handelt es sich hierbei um zusammengefasste einzelne kleinere Arbeitsschritte, welche in ihrer Summe den Ersatz eines Bauteils darstellen, beispielsweise die Arbeitszeit für „Seitenteil ersetzen“. Seit einigen Jahren vernachlässigen die einen oder anderen Hersteller die Erfassung der Arbeitszeiten oder setzen diese aus Vorgängermodellen oder fiktiven Berechnungen zusammen. Oft ist dabei nicht mehr nachzuvollziehen, welche Positionen im Einzelnen berücksichtigt werden. Die Datenlieferanten werden hierbei oft vor große Herausforderungen gestellt, die gelieferten Zeitvorgaben in deren Datenbanken mit den notwendigen Umfassttexten erfassen zu können.

Die IFL e.V. hat zahlreiche Reparaturanleitungen und Arbeitszeitvorgaben der Hersteller überprüft und festgestellt, dass fast ausnahmslos widerkehrende und erforderliche Arbeitspositionen fehlen und nicht berücksichtigt sind. Da diese im Rahmen einer Reparatur unabdingbar durchgeführt werden müssen, ergeben sich für die ausführende Werkstatt regelmäßig Minuszeiten. Die nicht erfassten und vorgegebenen Positionen hat die IFL e.V. in ihrer Liste zusammengeführt und stellt diese dem Reparaturmarkt kostenfrei zur Verfügung.

Es handelt sich ausschließlich um erforderliche Arbeitsschritte, welche nicht in den Vorgabezeiten der Datenlieferanten enthalten sind. Die IFL e.V. hat Doppelberechnungen vermieden, indem genauestens Ausgewertet wurde, welche Arbeitsschritte regelmäßig nicht berücksichtigt sind. Dennoch muss der Anwender der IFL Liste mit seinem Fachwissen im Einzelnen entscheiden, welche Positionen zusätzlich erforderlich sind und welche nicht. Hierzu sind die Reparaturanleitungen der Hersteller, die einschlägigen Brancheninformationen oder die Meinung des Fachmannes zum Abgleich notwendig.

Die IFL e.V. plädiert an alle Beteiligte, die Liste sorgfältig anzuwenden, erforderliche Positionen während der Reparatur zu dokumentieren und die Rechnung des Handwerkers zu akzeptieren, auch wenn diese über die vom Hersteller genannten Arbeitspositionen hinausgeht. Die Rechnung des Handwerkers stellt den Gesamtaufwand der erforderlichen Arbeitsschritte dar und muss allein aus diesem Grund vollständig sein, was den Hauptzweck der IFL e.V. Liste erklärt.

Der IFL e.V. Vorstand im Januar 2018