ZKF

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Donnerstag, 17. Dezember 2015

repair-pedia - Die Zukunft der Reparaturinformationen


Der ZKF hat in seiner Agenda 2020 den Anspruch definiert, eine Wissensdatenbank und gleichzeitig eine einzigartige Suchmaschinen für Reparaturinformationen für die Branche zu entwickeln. Wörtlich wurde folgender Satz verabschiedet: „Der ZKF steht mit jedem Mitglied im Web im ständigen Dialog und betreibt eine bilaterale Bibliothek mit allen Informationen, ist „Google“ und „Wikipedia“ für die Unfallreparatur, den Karosserie- und Fahrzeugbau und die Kfz-Servicereparatur.“

Daraus leitet sich der zweite Anspruch der Agenda ab: „In der gesamten Branche ist der ZKF der alleinige akzeptierte Informations- und Datenanbieter für die Unfallreparatur und den Fahrzeugbau. Dies gilt für Werkstätten, Flotten, Leasinganbieter, Car-Sharer, OEM in rechtlichen, fachlichen und politischen Belangen.“

Diese beiden Aufgaben vorausgeschickt, wurde das Projekt repair.pedia ins Leben gerufen und die ersten Schritte der Evaluierung begonnen.


Die Basis der Informationen

Auf dem Markt der Reparaturinformationen gibt es zahlreiche Anbieter. In den allermeisten Fällen bedienen sich diese Anbieter aus den originären Herstellerdaten, die sie als „re-publisher“ lizensiert haben. Sie bearbeiten die Daten und Informationen auf, zeichnen oder erstellen neue Bilder, ergänzen die Informationen und legen diese in ihrer eigenen Datenstruktur ab. Diese Struktur geht von PDF-Dateiordner bis hin zu intelligenten Datenbanken (Apache Derby, Oracle, SQL).

Anschließend bieten sie diese Datensammlungen den Werkstätten zur Nutzung an. Dabei bedienen sich die Anbieter intelligenter Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen, Onlineapplikationen oder Datenträgern, die mit Suchmasken den Nutzer zum Ergebnis führen.

Als Basis dieser Informationen steht aber noch immer der Automobilhersteller selbst, dessen Informationen oft überarbeitet werden, Ergänzungen finden oder zu neuen Modelle schnell die richtigen Anleitungen liefern.

Suchen und kein Finden

Aus Sicht der Werkstatt entsteht nun folgendes Problem: Informationen zur korrekten Reparatur gibt es ausreichend, von der Quelle (Hersteller: siehe http://www.kfz-innung-wp.de/kfz/pdfs/Technische_Informationen_FahrzeugherstellerSR.pdf) über die vielen Anbieter bis zu den ZKF (AIRC) Tipps.

Bei der täglichen Arbeit in den Betrieben, steht weder ausreichend Personal noch Zeit zur Verfügung, um in allen Fällen nach den Informationen zu suchen. Zum einen ist die Suche in verschiedenen Quellen aufwändig und zum zweiten verspricht eine Suche noch lange kein Ergebnis beim jeweiligen Anbieter.

Auch auszuschließen ist, dass im Werkstattprozess vor den Arbeiten nach Informationen gesucht wird. Vielmehr wird dann die Suche gestartet, wenn der Monteur nicht mehr weiterkommt und vor einem Problem steht. Diese Suche muss dann schnell ein Ergebnis liefern und endet oftmals bei nicht qualifizierten Hinweisen. Eine strukturierte Aussage zur Qualität der Information liegt nicht vor.

Lösungen finden und aufzeigen

Umfragen bei Karosseriewerkstätten haben ergeben, dass die Verknüpfung der ZKF Tipps in die Kalkulationssoftware der Anbieter DAT und Audatex sehr hilfreich erscheint und leicht mit wenig Aufwand zum Ergebnis führt. Der Hinweis im Kalkulationssystem nach einem ZKF Tipp kommt nur dann, wenn auch einer zu diesem Fahrzeug und zu dieser Baugruppe vorhanden ist.

Diese im Prinzip sehr einfache und schnelle Verlinkung nach Reparaturinformationen haben wir uns zu Nutz gemacht und hinter der „Glühbirne“ von DAT und Audatex ein „Wikipedia“ und „Google“ der Brache geplant. Dabei wollen wir keine Einschränkung auf den Unfall legen, sondern auch die Mechanik, Elektronik, Lack und den Neubau in die Planung einbeziehen.

Einbezogen in die Lösung sollen auch die unterschiedlichen Stellen in der Werkstatt (Annahme, Meister, Monteur), die Informations-Suchenden (Mechanik-Werkstätten, Autolackierer, Sachverständige, Versicherungen, Flotten) und die Situationen (Kostenvoranschlag, Fahrzeug in Werkstatt, Fahrzeug zerlegt).

Zukünftig steht jederzeit hinter dem Glühbirnchen und dem Direkteinstieg über eine Webseite ein Ergebnis bereit. Wichtig dabei ist, dass der Anwender keine zusätzlichen Eingaben machen muss, denn über die Kalkulation wissen wir, welches Fahrzeug, welche Baugruppe. Die Folge ist dann eine Webseite, die mitteilt, dass Ergebnisse vorliegen.

Eine intelligente Suche scannt alle Daten- und Informationsanbieter der Reparaturbranche und gleicht diese mit der Suchanfrage über die Schnittstelle DAT und Audatex ab. Dabei wird bei der Planung bereits Rücksicht darauf genommen, dass zukünftig auch anhand eines Bildes, Ersatzteilnummer, Schlagwort oder Ähnlichem gesucht werden kann.

Für den Anwender aus den Kalkulationssystemen heraus gestaltet sich die Suche sensationell einfach: Klick auf die Glühbirne. Für den Portalseiten-Sucher stehen Eingabefelder für die möglichen Suchbegriffe und -richtungen zur Verfügung.

Das System repair.pedia wirft dann den Suchbegriff über die Algorithmen in den Ergebnispool und aktiviert die Datenlieferanten, die eine passende Ergebnisseite aufzeigen können. Alle anderen bleiben deaktiviert. Allerdings wird es immer mindestens zwei Ergebnisse geben, im außergewöhnlichsten Fall ist das der Hersteller selbst und der Hotline-Call (repair.pedia Redaktion, ZKF Hotline, AVL Hotline).

repair.pedia interessiert an dieser Stelle noch nicht die Lizensierung der einzelnen Quellen. Ist der User lizensiert, wird per Hyperlink durchgeroutet, ist der User nicht lizensiert erscheint der Dialog: „Ich will jetzt ein Abo kaufen“ oder „Ich will ein Einzelabruf kaufen“.

Nach dem Lizenz-Dialog erscheinen die Ergebnisseiten und der User kann sich seine gewünschten und nutzbaren Informationen ansehen oder abspeichern. repair.pedia soll zum Standardwerk in der Reparaturannahme, Werkstatt, Versicherung, Prüfdienstleister und allen an der Autoreparatur beteiligten Personen und Unternehmen werden.



Kein Konsens beim Thema „Beilackierung“

Die IFL e.V. wird heute eine Mitteilung veröffentlichen, die ich wegen ihrer Wichtigkeit hier bloggen möchte: Kein Konsens beim Thema „Beilackierung“


Seit längerer Zeit besteht innerhalb der am Unfallschadenprozess beteiligten Kreise Uneinigkeit über das Thema „Erforderlichkeit der Beilackierung von Fahrzeugen im reparierten Teil und/oder einem angrenzenden Karosserieteil“.

Bereits im IFL-Merkblatt „Unterschiede zwischen Serien- und Reparaturlackierung“ aus dem Jahr 2014 wurde sehr deutlich ausgeführt, dass insbesondere bei modernen Farbtönen eine Beilackierung fast unumgänglich ist, um Farbunterschiede für das menschliche Auge unsichtbar zu machen. Nach Aussagen von Lackierfachleuten muss in den meisten Fällen bei 2-/3- und 4-Schicht-Metallic-Farbtönen beilackiert werden, um ein optisch einwandfreies Ergebnis und somit eine vollständige Wiederherstellung des direkt vor dem Schaden vorhandenen Zustandes zu erzielen.

Das versicherungsnahe Allianz Zentrum für Technik (AZT) hingegen hatte bereits in einem AZT-Merkblatt aus dem Jahr 2008 (Merkblatt für Ausbesserungen für Uni- und Effektlackierungen) festgestellt, dass „… die Entscheidung über eine Beilackierung von angrenzenden Teilen … vom ausführenden Lackierfachmann anhand der von ihm gespritzten Farbmuster getroffen … wird. Diese Entscheidung ist, soweit dies möglich und zumutbar ist, mit dem Auftraggeber, dem Sachverständigen oder der Versicherung abzusprechen.“

Diese Aussage ist nicht realitätsnah. Die Verbände der Kfz-Reparaturbranche, Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) und auch die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) haben immer wieder deutlich gemacht, dass direkt vor Beginn der Lackierarbeit, also bei schon angemischter Farbe und vorbereitenden Tätigkeiten, der Lackierfachmann zwar generell über die Erforderlichkeit der Beilackierung entscheiden kann, dies aber aus Zeitgründen nicht mit dem Kunden, dem eingeschalteten Kfz-Sachverständigen oder der leistungspflichtigen Versicherung abstimmen kann. Somit ist die Formulierung im AZT-Merkblatt überarbeitungsbedürftig, damit sie praktisch anwendbar und umsetzbar ist.

Aus Sicht der Sachverständigenverbände, wie z. B. BVSK, hat bereits bei der Erstellung des Gutachtens der Kfz-Sachverständige aufgrund des Prognoserisikos möglichst genau den tatsächlichen Reparaturumfang zu bestimmen. Wenn der Kfz-Sachverständige somit eine Beilackierung im konkreten Lackierprozess für erforderlich hält, dann ist die Beilackierung im Sachverständigengutachten aufzunehmen und vom leistungspflichtigen Versicherer zu bezahlen. Dabei ist es für das technische Ergebnis völlig unerheblich, ob es um einen Haftpflicht- oder um einen Kaskoschaden handelt.

Die Kfz-Versicherungswirtschaft hingegen möchte die Kosten der Unfallreparatur möglichst gering halten und hat sich insbesondere über das Allianz Zentrum für Technik sehr stark damit argumentiert, dass die Beilackierung eher der Ausnahmefall ist. Laut AZT-Eigenerhebungen sei in der Vergangenheit eine Beilackierung nur in maximal 20% der Fälle in Sachverständigengutachten oder Reparaturrechnungen aufgeführt worden.

Die unterschiedlichen Standpunkte der am Schadensprozess beteiligten Gruppen führten zur Gründung eines AZT-Arbeitskreises Beilackierung. In insgesamt vier Sitzungen, die letzte fand am 09.12.2015 statt, wurde Konsens gesucht, damit ein praktikabler Verfahrensweg zur Erforderlichkeit der Beilackierung gefunden wird, an dem sich die beteiligten Kreise dann auch orientieren.

Leider wurde keine Einigung erzielt, sodass die Formulierung vom AZT aus dem Jahr 2008 weiterhin die Hilfsgrundlage für die Beilackierung ist.

Die Branche braucht aber Klarheit über den Verfahrensweg, damit gerade die Fälle ausgeschlossen werden, dass der Lackierfachmann aus technischer Sicht eine Beilackierung ins angrenzende Teil für erforderlich hält und durchführt, die leistungspflichtige Versicherung aber diese für nicht erforderlich hält und die Kostenübernahme ablehnt. In nicht wenigen Fällen wurde vom lackierenden Betrieb zum Erreichen einer hohen Kundenzufriedenheit dennoch beilackiert, die Kosten aber nicht in der Rechnung aufgeführt, um die Diskussion mit der Versicherung zu vermeiden.

IFL schlägt für die weitere Vorgehensweise folgenden Weg vor:

Im Mittelpunkt muss stets die Erforderlichkeit der Beilackierung aus technischer Sicht stehen. Daraus ergeben sich folgende Fälle:

1. Fall:
Der eingeschaltete Kfz-Sachverständige/Kostenvoranschlag erstellende Betrieb erkennt, dass aufgrund des vorliegenden Farbtones und des Zustandes des Fahrzeuges eine Beilackierung voraussichtlich nicht erforderlich ist. Die Beilackierung erscheint nicht im Sachverständigengutachten/Kostenvorschlag.

2. Fall:
Der eingeschaltete Kfz-Sachverständige/Kostenvoranschlag erstellende Betrieb hält anhand des Schadensbildes und des Farbtones des konkreten Falles eine Beilackierung aus technischer Sicht für erforderlich. Der Kfz-Sachverständige/kalkulierende Unternehmer nimmt sämtliche Arbeiten, die für die Beilackierung erforderlich sind, darunter den Lackmaterialverbrauch sowie De- und Montage und Abdeckarbeiten in sein Gutachten/Kostenvoranschlag auf. Daran ist auch der leistungspflichtige Versicherer/Kunde gebunden.

3. Fall:
Der Kaskoversicherer schließt in seinen AKB die Beilackierung generell aus. Hier ist wichtig, dass der Kfz-Sachverständige/KV-erstellende Betrieb rechtzeitig vor Beginn der Reparatur auf die Erforderlichkeit der Beilackierung hinweist, damit der Kaskoversicherer Gelegenheit hat, die Beilackierung mit Hinweis auf die AKB des Einzelfalles auszuschließen und den Kunden darüber zu informieren.

4. Fall:
Erkennt der Lackierfachmann erst zu Beginn des Lackierprozesses, dass eine Beilackierung doch erforderlich wird, obwohl sie nicht im Gutachten/KV aufgeführt ist, dann sollte er diese durchführen und die Erforderlichkeit der Beilackierung in einer Begründung gegenüber der Versicherung aufnehmen. Der Versicherer hat die Kosten hierfür zu übernehmen. Ausnahme: Kasko (siehe Fall 3).

Ergebnis:
Die Erforderlichkeit einer Beilackierung ist stets auf den konkreten Reparaturfall bezogen. Die Entscheidung über die Erforderlichkeit kann aber nicht alleine dem Lackierfachmann überlassen bleiben, sondern muss schon im Vorfeld abgeklärt sein, damit nicht spätere Konflikte auftreten. Hierzu sind der Kfz-Sachverständige und der lackierende Betrieb genauso einzubeziehen wie neben dem Kunden auch der Versicherer.

Wo und wann immer es möglich ist, sollte zwischen dem Gutachten/KV und dem Beginn der Reparaturarbeit genügend Zeit liegen, die Beilackierung mit dem Kunden, dem Sachverständigen und der leistungspflichtigen Versicherung abzuklären. Denn sollte der leistungspflichtige Versicherer die erforderliche Beilackierung nicht übernehmen wollen, dann hat vor Beginn der Reparatur der Lackierbetrieb die Möglichkeit, seinen Kunden darüber zu informieren. Diese Möglichkeit ist nicht gegeben, wenn nur der Lackierfachmann zu Beginn der Lackierarbeit die Entscheidungsnotwendigkeit hat und aufgrund des fehlenden Zeitfensters keine Reaktion mehr erfolgen kann.

Ihr IFL Team

http://ifl-ev.de/

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Die Kraft der Industrie

Es ist erstaunlich, in welcher kurzen Zeit ein Industriegigant in der deutschen Wirtschaft stolpert und welche Unsummen von Kapital am Aktienmarkt in der gleichen Zeit vernichtet werden. Erstaunlich ist auch der Zeitpunkt des Stolperns. Während der Weltautomesse IAA und drei Tage vor der Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden. Raum für alle Spekulationen sind gegeben.

An Spekulationen will ich mich nicht beteiligen. Für mich ist aber mehr als deutlich geworden, dass aktuelle Fahrzeuge rollende Computer-Blackboxes sind. Seit der Euro-5 Abgasnorm sind alle Hersteller verpflichtet, alle Daten der Fahrzeuge für Service und Reparatur offenzulegen und jeder Werkstatt zugänglich zu machen. Wie kann es dann sein, dass eine US-Amerikanische Behörde mit einer großen Anzahl von IT-Technikern und Ingenieuren fast 12 Monate braucht, um nach dem Beweis der zu hohen Abgaswerte am Endrohr die Ursache ausfindig zu machen, nämlich eine kleine Software.

Für mich ist dadurch der Beweis erbracht, dass der Hersteller als Industriegigant doch nicht alle Daten der Fahrzeuge offenlegt. Das Eingeständnis der Freigabe der Service- und Reparaturdaten scheint in diesem Zusammenhang eine Kleinigkeit für die Industrie. Der wirkliche Wert der rollenden Computer-Blackboxes mit dem Namen Auto ist der Zugriff auf „Big-Data“ und die vollständige Überwachung des Fahrzeuges. Deutlich wird dies auch durch den Antrag der Autohersteller, beim Thema der Hauptuntersuchung die Überwachung des Fahrzeugzustandes über die Telematik selbst zu organisieren. Die Endrohrmessung in der Abgasuntersuchung ist offenkundig bei Euro-5 und 6 Fahrzeugen schon abgeschafft.

Volkswagen wird die Situation meistern, da bin ich sehr optimistisch. Es ist sogar davon auszugehen, dass es gelingt, einen Vorteil daraus zu generieren, so wie es Mercedes einst mit der kippenden A-Klasse gelungen ist. Für den gesamten Markt der Fachwerkstätten ist der Dieselgate allerdings eine große Chance, unsere Anforderungen nochmals zu verdeutlichen und eine neuerliche und vollumfängliche Wende in der Abschottung der Fahrzeugdaten zu erreichen. Der Autofahrer, die Werkstatt und wen auch immer der Fahrzeughalter dazu legitimiert, muss wissen, welche Daten wann an wen übermittelt werden. Eine monopolistische Stellung des Fahrzeugherstellers darf es nicht geben, denn das Ergebnis aus dieser Position heraus, haben wir gerade in Wolfsburg vorliegen.

Das Fahrzeug muss eine offene Schnittstelle haben, Apps von dritten Anbietern Zugang erlauben, die Fahrzeugdaten erfassen können und dem Fahrzeughalter jederzeit die Entscheidung überlassen, wer sein Service- und Dienstleister sein soll. In den vergangenen Tagen haben der ZDH, ZDK und wir, der ZKF, dieses Thema in den Versammlungen zusammen mit den Politikern Peter Altmaier, Alexander Dobrindt und Christian Lindner deutlich formuliert. Alexander Dobrindt hat neben der vollständigen Aufklärung der Vorfälle auch die Verhinderung der Abgrenzung eines ganzen Wirtschaftsbereiches, dem freien Aftermarket, versprochen. Ein enormer Schritt für die freie Fachwerkstatt, denn die Tatsache, dass sich die Industrie vor dem freien Markt durch Abschottung des Fahrzeuges einen Vorteil verschaffen will, ist nun offenkundig. Der ZKF kämpft weiter im Interesse der Werkstätten für den freien Reparaturmarkt, nun mit deutlich mehr Rückenwind.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Es muss jedem bewusst sein, dass ein Servicekunde einen ganz anderen Anspruch als ein Unfallkunde hat

Über das Konzept "Service-Select" wird derzeit viel diskutiert. Das Standox Portal Lackextra bat mich deshalb zum Interview zum Thema:

Mit seinem Konzept „Service-Select“ macht der Versicherungsriese HUK-Coburg ernst mit der Servicesteuerung in der Autoreparaturbranche. Über den Vorstoß wird derzeit viel diskutiert – zu Recht, sagt ZKF-Präsident Peter Börner im Lackextra-Interview. Denn er sieht durch Servicesteuerung große Herausforderungen auf die Werkstätten zukommen.

Lackextra: Herr Börner, der ZKF hat sich früh zu „Service-Select“ geäußert. Welche Gefahr sehen Sie für die Reparaturbetriebe?

Peter Börner: Wir sehen hier den Vorstoß eines großen Marktplayers, der bei unseren Werkstätten nicht nur in der Lenkung von Unfallschäden, sondern auch von Service- und Inspektionsaufträgen zum Großkunden wird. Dadurch können Abhängigkeiten der Partnerwerkstätten entstehen, die problematisch sind. Darüber hinaus muss die Werkstatt wissen, welche veränderte Kundenfrequenz sie erwartet. Es ist zudem davon auszugehen, dass umgehend umfängliche und intensive Werkstatttests durch unterschiedliche Organisationen folgen werden.

Lackextra: Auch andere Marktteilnehmer, zum Beispiel Autohersteller, haben Konzepte, um eine Servicesteuerung zu etablieren. Was macht den HUK-Vorstoß so besonders?

Peter Börner: Dass es eben kein Automobilhersteller ist, sondern eine Versicherung, und die hat zunächst mit der Inspektion und Wartung von Fahrzeugen nichts zu tun. Verfolgt man aber die Gesamtstrategie der HUK-Coburg, wird deutlich, dass ihre Wettbewerber nicht nur andere Versicherungen, sondern auch Autohersteller mit ihren Vertriebsorganisationen sind. Man will einerseits die Versicherungskunden im Bereich Fahrzeug vollumfänglich bedienen und andererseits die Werkstätten mit den Bereichen Mechanik und Elektronik fördern.

Lackextra: Lässt sich die Servicesteuerung noch aufhalten?

Peter Börner: Es besteht kein Anlass, diese Entwicklung aufzuhalten. Eine große Leasing- oder Fuhrparkflotte muss gesteuert und organisiert werden. Der Fahrzeughersteller bietet über seine Finanzdienstleistung Service und Wartung mit der Leasingrate an. Dies geschieht schon seit Jahren und ist für den Kunden nur von Vorteil. Wirklich besonders ist im vorliegenden Fall, dass eine Versicherung eingreift und dies mit Partnerwerkstätten aufzieht, die aus dem Fachbereich der Karosserie- und Lackreparatur kommen.

Lackextra: Wie wird sich dies auf die Reparaturbranche auswirken?

Peter Börner: Der Eingriff eines Marktgiganten in bestehende Strukturen kann nur über den Preis erfolgen, um dem Autofahrer einen Vorteil bieten zu können. Doch bei einem Erfolg des HUK-Coburg-Projekts werden andere Versicherungen nachziehen. In absehbarer Zeit wird somit der gesamte Markt aufgemischt, und am Ende bieten alle wieder vergleichbare Leistungen. Doch ob dann für die Werkstätten noch auskömmliche Renditen möglich sind, muss bezweifelt werden.

Lackextra: Welche Werkstätten werden profitieren, welche verlieren?

Peter Börner: Nach meiner Einschätzung gehören qualifizierte freie Betriebe wegen neuer Kunden und neuer Aufträge zunächst zu den Gewinnern. Doch die Vertragswerkstätten werden zweifellos Gegenmaßnahmen ergreifen, so dass der Wettbewerb heftiger wird. Mittel- und langfristig wird entscheidend sein, ob in den Werkstätten noch Erträge erwirtschaftet werden. Und dazu gehören auskömmliche Stundenverrechnungssätze.

Lackextra: Wie können sich Werkstätten auf Servicesteuerung einstellen? Welche Abläufe verändern sich?

Peter Börner: Das sehe ich als den aufwendigsten Prozess. Wenn wir von minimal zwei produktiven Mitarbeitern im Inspektions-Service ausgehen, müssen acht bis zwölf Auftragsdurchgänge am Tag erfolgen. Das bedeutet: zwölf Kunden am Morgen, zwölf Kunden am Abend, zwölf komplette Teilebestellungen und bei Fehlteilen oder nachträglich benötigten Teilen eine unmittelbare Versorgung mit Ersatzteilen. Es muss auch jeder Werkstatt bewusst sein, dass ein Servicekunde einen ganz anderen Anspruch als ein Unfallkunde hat. Hinzu kommen Parkplätze, Arbeitsplätze, Werkzeuge, Diagnose-Tools und Weiterbildungen im Bereich Mechanik und Elektronik. Jede Werkstatt muss genau prüfen, ob sie die Voraussetzungen dafür erfüllt.

Lackextra: Welche Maßnahmen ergreift der ZKF?

Peter Börner: Wir im ZKF sehen neben der Aufklärung unserer Mitglieder derzeit keinen direkten Anlass, Maßnahmen zu ergreifen. Unsere Mitglieder sind durchaus in der Lage, dieses Angebot sorgfältig zu prüfen und mit ihren Gegebenheiten abzustimmen. Wir bieten aber seit Jahren viele Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung der Mitarbeiter/innen an und beraten die Betriebe zum Beispiel in handwerksrechtlichen Fragen.

Lackextra: Und welche Konsequenzen hat die Servicesteuerung für die Autofahrer?

Peter Börner: Vom Preis her positive. Von der Qualität der Arbeit her keine, denn die muss immer stimmen. Der Autofahrer wird neben der Vertragswerkstatt einen weiteren Werkstatttyp kennenlernen, der ebenfalls einen besonderen Service bieten kann. Somit wird das Angebot für ihn größer, seine Auswahl breiter.

Audatex Muttergesellschaft Solera steht vor dem Verkauf

Von oberster Quelle habe ich folgende offizielle Mitteilung über den anstehenden Verkauf erhalten:

Solera announced that it has entered into a definitive merger agreement with Vista Equity Partners, a leading private investment firm, and affiliated prestigious investors that include Koch Industries and Goldman, Sachs & Co. Upon completion of this transaction, Solera will once again operate as a privately-owned company.
Since Solera's inception, we've remained committed to providing you, our valued customer and partner, with our world-class services and solutions. We've expanded to 78 countries, invested in over 35 companies, and built highly distinguished teams around the globe to create powerful technology platforms that help you to digitally manage the lifecycle of automobile and property ownership. 
As Solera enters the next phase of our global expansion, becoming a private company will provide our company with more operating freedom and flexibility than we have had as a public company. We believe these benefits will enable us to better support you with our world-class services, as well as with additional and faster proprietary innovation.

Es bleibt abzuwarten, ob durch diese Übernahme tatsächlich Einflüsse auf dem Deutschen Markt zu erwarten sind, wenn es um die Produkte Schadenkalkulation und Carisma geht.

Donnerstag, 24. September 2015

Die richtige Erwartungshaltung

Im Herbst, liebe Leserinnen und Leser, stehen unzählige Termine in den Kalendern, der Jahresendspurt in der Branche ist eingeläutet. Dabei sind die Themen und Probleme der vergangenen Monate noch nicht zu Ende gebracht, da deuten sich schon die nächsten an. Kürzung hier, Vereinbarung dort und „war nicht notwendig“ da. In Summe betrachtet und mit den Erkenntnissen aus zahlreichen Kollegengesprächen stelle ich fest: Wir müssen weiter handeln.

Beim Thema Rechnungskürzung und den Fällen, die in der ZKF Geschäftsstelle zur Prüfung bis hin zur Klage vorliegen, befürchte ich keinen guten Ausgang. Nehmen wir mal an -und weit ist das nicht hergeholt-, der Saldo für die testenden Versicherungen ist positiv, also die Ausgaben für die externe Prüfung sind geringer als die Summe der unberechtigten Kürzungen. Dann erschließt sich doch nur Folgendes: Der Prüfdienstleister geht mit diesem positiven Saldo zur nächsten Versicherung und zur nächsten und zur nächsten. In wenigen Monaten machen das dann alle, die Werkstätten wollen keinen Stress und keinen Ärger, buchen aus und der Standard ist geschafft. Keine Kleinteile mehr, Lackindex AZT 100 und Stundensatz gleich DEKRA Mittelwert. Wenn jetzt die Branche nicht gegensteuert und sich weiterhin diese eigenmächtigen Abzüge gefallen lässt, dann wird es so kommen. Der ZKF und ich sehen hier nur einen Ausweg, keine unberechtigte Kürzung gefallen lassen und sofort an die Versicherung oder die Geschäftsstelle des ZKF melden.

Wir sind für solche Themen zum Nutzen unserer Mitglieder gut aufgestellt und werden dies auch noch verbessern. Dazu erlaube ich mir einen erneuten Aufruf an alle Mitgliedsbetriebe. Der ZKF versendet jede Woche eine elektronische News mit mindestens 3 aktuellen Themen und einmal im Monat das bewährte Papierrundschreiben. Themen gehen uns für diese Meldungen aktuell nicht aus. Wenn ich seit Beginn dieser Online-News, die wir an alle Betriebe senden, die Meldungen zusammenzähle, bei denen es um den Umsatz und den Ertrag unserer Mitglieder geht, dann stelle ich fest, wir haben schon echt viel erreicht. Eingangsvermessung, IFL-Meldungen, Liste der freien Arbeitspositionen, KTI-Studien, Rechnungskürzung, Seminare, Weiterbildungen und einiges mehr. Aufgrund vieler Gespräche und einem Blick in den Mailverteiler weiß ich, dass die Betriebsinhaber, an die diese Meldungen gerichtet sind, diese oftmals nicht erhalten oder lesen.

HU-Stützpunktdiskussion, Weiterentwicklung des EUROGARANT Fachbetriebes, Dienstleistungen für kleinere Werkstätten, Tarifberatung und -gespräche, die sechs wichtigen Aufgaben aus der Agenda 2020, ZKF-Tipps mit der Profi-Hotline, die Diskussion um die Beilackierung, sind neben weiteren und den täglichen Aufgaben im ZKF sowie der EUROGARANT AutoService AG, unsere Aufgabe. Das alles sind Aufgaben, die wir zum Nutzen der Werkstätten aus Aufforderung derer heraus angenommen haben. Wir wollen die Erwartungen der Landesverbände, Innungen und Mitglieder mehr als erfüllen. Deshalb dürfen auch Erwartungen definiert werden, die Antworten stehen in der Fahrzeug + Karosserie und in den ZKF Online-News, Woche für Woche.

Vernetzen, gemeinsam Handeln und die Interessen vertreten. Zusammen mit dem BVdP, dem ZDH, dem Kfz-Gewerbe (ZDK), IFL, KTI, AZT, der Deutschen Kommission, den Sachverständigenverbänden und -organisationen und allen anderen Interessensvertretern der Branche, sind wir für jeden auch noch so speziellen Zweck ausgerüstet, verbunden und vernetzt. Zum Zweck und im Sinne des einzelnen Betriebes.

Bleiben Sie auf dem Laufenden und aktuell, es lohnt sich.

Mit kollegialen Grüßen
Peter Börner

Montag, 21. September 2015

AIRC Mitgliederversammlung (General Meeting)

Am heutigen Montag und auch noch am folgenden Dienstagmorgen, tagen die Mitglieder unseres Weltverbandes der Karosseriebauer. Hans-Peter Schneider, Zentralpräsident der Schweiz und Präsident des AIRC, begrüßte die anwesenden 15 Teilnehmer aus den Ländern und berichtete über die Arbeiten und Ergebnisse der letzten 9 Monate. Hier kurz zusammengefasst die wichtigen Tagespunkte mit deren Ergebnissen, die neben dem wichtigen Netzwerken abgehandelt wurden:

  • Eine konstruktive Diskussion über die Aufgaben des AIRC bringt folgende Anforderungen: Planung eines Weltkongress der Karosseriebauer in 2017, verbesserte Lobbyarbeit in Brüssel, international gültige Basis-Standards für den EUROGARANT Fachbetrieb, Mitgliedschaften in e-Car, Afcar, UAPME weiter ausbauen, Netzwerke nutzen und Erkenntnisse und Ergebnisse dieser Arbeiten national verwenden und umsetzen. Im Mittelpunkt steht immer der Karosseriebetrieb.
  • Neues EUROGARANT Fachbetriebslogo, vom Vorstand des AIRC bereits angenommen wurde einstimmig von der Mitgliederversammlung beschlossen. Dies wird von nun an in die nationalen Organisationen getragen und auch in Deutschland umgesetzt. Liebe EUROGARANT Werkstätten, lasst euch überraschen.
  • Eine neue Beitragsstruktur für die AIRC Mitglieder wird vorgestellt und beschlossen. Eine minimale Beitragserhöhung bei einer gerechteren Verteilung ist nun gültig.
  • Der AIRC hat ab sofort eine neue Satzung. Nachdem der Verband nun seit gut einem Jahr in Friedberg Zuhause ist, war es Zeit, die über 15 Jahre alte Satzung zu überarbeiten und mit den aktuellen Gegebenheiten zu ergänzen. 
  • Tagespunkt EUROGARANT Fachbetriebe und Zeichenführungsrecht: Da es innerhalb der AIRC Mitglieder unterschiedliche Anforderungen und Auslegungen des Zeichenführungsrechtes gibt, wird der AIRC Vorstand bis Mai 2016 eine eindeutliche Regelung und Mindestanforderungen vorgeben, die ein Land berücksichtigen muss, wenn es seinen Mitgliedern das Zeichen EUROGARANT vergeben möchte. Für Deutschland erwarte ich keine signifikanten Änderungen, ganz im Gegenteil, wir werden den Standard maßgeblich gestalten.
Die Teilnehmer der AIRC Generalversammlung

Freitag, 11. September 2015

IFL: Suche nach den richtigen Reparaturzeiten

Die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V. (IFL) fand am 09.09.2015 im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg statt. Unter Leitung von ZKF-Präsident und 1. Vorsitzendem der IFL e.V., Peter Börner und ZDK-Bundesinnungsmeister und 2. Vorsitzendem der IFL e.V., Wilhelm Hülsdonk, wurden die Weichen für die kommenden zwölf Monate gestellt.

Aber auch der Erfahrungsaustausch der der IFL angehörenden Gruppen aus dem Karosserie- und Kfz-Gewerbe, der Sachverständigenorganisationen und der Datenanbieter ist stets ein wichtiger Bestandteil der Mitgliederversammlung. Klar wurde artikuliert, dass der Fachbetrieb immer stärker mit „Wünschen“ der Versicherer und Prüfdienstleister konfrontiert wird und das Thema Rechnungskürzungen mittlerweile eine immer größere Rolle spielt. Hierzu berichtet auch Colornews 37/15 mit der ausführlich dargestellten ZKF-Position zu diesem Thema.

Immer wieder muss der Branche deutlich gemacht werden, dass handwerkliche Leistungen stets auch von der Individualität des Reparatur- und Lackierfachmannes abhängig sind. Durchschnittszeiten und Arbeitswerte können lediglich hinweisenden oder empfehlenden Charakter haben. Sie sind Orientierungshilfen. Jeder freie Betrieb muss jedoch seine Arbeiten individuell kalkulieren und abrechnen. Hierfür ist die Arbeit der IFL elementar wichtig. Sie hat das Ziel, für die unterschiedlichen Reparaturen die „richtigen“ durchschnittlichen Arbeits- und Reparaturzeiten zu finden. Selbstverständlich sind hierbei die Reparaturvorgaben der Automobilhersteller zu berücksichtigen. Hierzu gehören aber auch Arbeiten, die nicht in den Kalkulationssystemen der Datenanbieter Audatex und DAT hinterlegt sind, aber dennoch anfallen. Diese Liste der freien Positionen, die aktuell überarbeitet und angepasst wurde, ist bereits bei einem Datenanbieter in das System eingearbeitet.

Den auf der IFL-Mitgliederversammlung verteilten Tätigkeitsbericht, der das umfangreiche Spektrum der letzten Monate wiedergibt, können ZKF Mitglieder ebenso wie auf die aktuelle IFL Liste, über den ZKF Newsletter zugreifen und herunterladen.

Donnerstag, 10. September 2015

Wir laden Sie herzlich ein zur 8. Deutschland Tour der AG


Im Jahr 2015 geht die EUROGARANT AutoService AG bereits zum achten Mal auf die traditionell gewordene Deutschland Tour! Nutzen Sie die Gelegenheit eines ganz speziellen Erfahrungsaustausches!

Wir informieren über aktuelle Themen der Branche und die zahlreichen Neuheiten in den Bereichen Schadenmanagement, Zentraleinkauf und Leasing. Gespräche mit Kollegen und einem offenem Dialog gehören ebenso zu dieser Veranstaltung.

Zur offiziellen Webseite mit Anmeldung, weiteren Informationen und dem Download aller Daten und Fakten nach der Tour, finden Sie hier.

Ich freue mich auf die Tour und einen konstruktiven Dialog.

Donnerstag, 3. September 2015

Versicherung und Service-Inspektion

Nach einer vor wenigen Tagen abgegebenen Presseerklärung wird die HUK-Coburg ab dem kommenden Geschäftsjahr Service, Inspektion und Wartung im Rahmen ihres Service-Select-Systems anbieten. Die Kasko-Select-Partnerwerkstätten sollen auch im Bereich Inspektion, Service und Wartung qualifiziert und zertifiziert werden. Ziel ist aus Sicht der HUK-Coburg, die Versichertengemeinschaft in geeigneter Form auf die von den Partnerbetrieben angebotenen Mehrwertdienste hinzuweisen. Diese Leistungen sollen aber dem HUK-Coburg-Versicherten zu einem günstigen Preis angeboten werden. Der Mehrwert für die HUK-Coburg-Partnerbetriebe dürfte darin liegen, dass sie sich auch im Bereich der kfz-technischen Servicedienste weiter entwickeln und dadurch eine höhere Kundenbindung sowie eine höhere Technik- und Elektronik-Kompetenz zu erwarten ist. Meine Stellungnahme hierzu, die über den ZKF bereits veröffentlicht wurde:

"Nach Kenntnisstand des ZKF will die HUK ihren vorhandenen Unfall-Partnerwerkstätten zusätzliche Aufträge im Bereich Service und Wartung vermitteln. Jeder Betrieb, egal ob markenunabhängige oder Marken-Werkstatt, muss entscheiden, ob sie diese zusätzlichen Aufträge haben möchte und ob sie diese mit ihren technischen und vor allem handwerksrechtlichen Voraussetzungen abarbeiten kann. Sollte diese Auftragslenkung gelingen, wird es Gewinner und Verlierer geben. Die bisher vom Autofahrer gewählte Werkstatt für Service und Wartung wird in nicht wenigen Fällen eine andere sein als diejenige, die die HUK Coburg in ihrem Partnernetzwerk hat. Insoweit ist es zu erwarten, dass es zu einer Verschiebung des Service- und Wartungsmarktes kommt, wie es bereits in der Unfallreparatur stattgefunden hat. Die Reparaturwerkstätten geraten weiter unter Preisdruck, denn diese neue Dienstleistung kann nur mithilfe eines transparenten Preisvorteils für den Kunden erfolgreich am Markt platziert werden. Für die Partnerwerkstätten des Versicherers bedeutet das, dass diese gelenkten Aufträge zusätzlich kommen, was für diese zwar zu mehr Umsatz, aber durchaus zu weniger Ertrag führen kann. Für die anderen Werkstätten kann dies Umsatz- und Ertragsrückgänge bedeuten. Dieser Entwicklung stehen wir seit langer Zeit kritisch gegenüber, denn er schwächt auf Dauer die handwerklichen Reparaturleistungen in den Werkstätten. Deshalb appelliere ich unermüdlich an die Versicherer, weiterhin auskömmliche Stundenverrechnungssätze zu zahlen. Anderenfalls könnten Werkstätten nicht mehr investieren, ihr Personal nicht mehr schulen und keine Ausbildungsplätze mehr anbieten.“

Mittwoch, 22. Juli 2015

Anlieferungszustand zur Lackierung

Als ich das zuvor beschriebene Merkblatt "technische Mitteilung Nr. 11/2015" des ZKF gelesen habe, ist mir wieder ein ganz wichtiger und viel zu oft vergessener Punkt aufgefallen, wenn es um die AZT-Lackkalkulation geht: Der Anlieferungszustand zur Lackierung.

Dieser Anlieferungszustand zur Lackierung beschreibt den Punkt, an dem die Kalkulation nach System AZT startet. Ist dieser Anlieferungszustand zur Lackierung nicht gegeben, dann klafft zwischen Karosserie-Abgabe und Lackierung-Annahme eine Lücke, die mit entsprechenden Arbeitspositionen und -zeiten zu füllen ist. Der Anlieferungszustand zur Lackierung wird folgendermaßen vom AZT beschrieben:

Ausganspunkt der im AZT Lackkalkulationssystem angegebenen Arbeitszeiten ist die lackierfähige Oberfläche. Sie ist dann gegeben, wenn:
  1. Die vom Karosseriefacharbeiter bearbeiteten Stellen und Teile kontur- und kantengerecht ausgebeult bzw. eingeschweißt sind. Dies kann, wenn erforderlich, durch ergänzendes, fachgerechtes aufbringen von aktuellen, dem Stand der Technik entsprechenden Karosseriefüllmassen erfolgen. Die Oberflächen sind abschließend so zu bearbeiten (kein Winkelschleifer), dass der Lackierfachmann mit dem ersten Arbeitsschritt (Schleifen der Übergänge mit Exzenterschleifer und z.B. Papier Körnung P120) fortfahren kann.
  2. Der Fahrzeuglackierer die entsprechend Punkt 1 bearbeiteten Flächen in maximal drei Stufen vorbereiten kann, z.B.:
    - Polyesterspachtel, Feinspachtel, Schleiffüller oder
    - Polyesterspachtel, Polyester-Spritzspachtel, Schleiffüller oder
    - Polyester-Spritzspachtel, Schleiffüller zum Auftrag des Decklackes.
Bitte an dieser Stelle genau überlegen, aus welchem Grund der Anlieferungszustand zur Lackierung eventuell nicht gegeben ist. Dies kann eine nicht ausreichende Zeitvorgabe für das Instandsetzen eines Teiles sein, eine Transportbeschädigung eines Neuteils oder aber betriebsinterne Übergaberegelung zwischen Karosserie und Lack, die nicht mit den Übergangsbeschreibungen des AZT übereinstimmen.

Rechnungskürzungen auf AZT-Lackindex 100

Ein sehr guter und wichtiger Artikel aus dem heutigen ZKF Online-Rundschreiben:

Die so genannten Prüforganisationen der Versicherer kürzen vermehrt Kostenvoranschläge und Rechnungen beim AZT-Lackmaterialindex auf den Durchschnittswert AZT-Index 100. Es wird dabei verschwiegen, dass dieser Index 100 ein Durchschnittswert unserer Einkaufspreise aller Lackhersteller-Preislisten ist und somit bei keinem Betrieb 100 sein kann, Der Index 100 ist nicht für eine individuelle Lackkalkulation festgeschrieben, sondern muss individuell berechnet werden. Es ist an vielen Stellen eindeutig nachzulesen, dass der Index 100 der Listen-Einkaufspreis des Materials ist, welches im Zuge dieser Reparatur notwendig ist. Von keinem Gewerbetreibenden ist zu fordern und zu erwarten, dass er sein Material zum Einkaufspreis verkauft. Wichtig: Bei Kostenvoranschlägen und Werkstattrechnungen ist nicht der Nachweis gegenüber dem Versicherer erforderlich, dass betriebsindividuell ein höherer Lackindex angesetzt wurde.

Es war in der Vergangenheit völlig unstrittig, dass der einzelne Betrieb berechtigt ist, seinen eigenen individuellen Lackmaterial-Index zu ermitteln und in Kostenvoranschläge und Rechnungen einzufügen. Kürzungen, wie sie in letzter Zeit verstärkt von Versicherungen und deren Prüfdienstleistern vorgenommen werden, mit dem Hinweis, dass der AZT-Index 100 der Regelfall sei und höhere Indizes nachgewiesen werden müssen, entsprechen nicht der geltenden Rechtsprechung. Dies gilt selbstverständlich auch für andere Rechnungspositionen, deren Notwendigkeit reparaturtechnisch erforderlich war. Leider muss bei einigen Versicherern aufgrund deren Uneinsichtigkeit die Einschaltung eines Fachanwaltes für Verkehrsrecht geprüft werden. Hierzu verweisen wir erneut auf das ZKF-Anwaltsmodell.

Dennoch sollte jeder Betrieb in der Lage sein, seinen Lack-Index betriebsintern zu errechnen. Die technische Mitteilung Nr. 11/2015 (abrufbar auf der ZKF Webseite) bietet für die AZT-Lackkalkulation eine Kalkulationshilfe, mit der unabhängig von Fahrzeug- und Lackherstellern auf Basis der Außenflächen von Fahrzeugteilen die reparaturmodellspezifischen Werte für Lackierzeiten und Materialaufwand ermittelt werden können.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Abzocke oder Designschutz?

Heute bei FOCUS Online, ein sehr interessanter Artikel rund um das Thema Ersatzteile und den Markt der freien Werkstätten. Hier der Link und nachfolgend der Originaltext.

Ersatzteil-Monopol: Als Autofahrer bezahlen Sie 40 Prozent zu viel
Sonntag, 05.07.2015, 13:32 · von FOCUS-Autor Wolfgang Gomoll und FOCUS-Online-Redakteur Sebastian Viehmann:

Wenn die Reparaturklausel fällt, könnten die Original-Ersatzteile bald Ladenhüter sein. Die Ersatzteile bringen etwa 20 Milliarden Umsatz pro Jahr.

Wer bestimmte Ersatzteile für Audi, Mercedes und Co. kauft, zahlt einen kräftigen Aufschlag. Die Autobauer berufen sich auf den Schutz des geistigen Eigentums und wollen an der Regelung festhalten. Das treibt die freien Ersatzteil-Händler auf die Barrikaden.

Ein Auto zu fahren, ist kein billiges Vergnügen. Die Gesamtkosten sind happig, einen wesentlichen Teil davon verschlingen natürlich die Spritkosten und die Wartung. Vor allem wenn es an die Reparatur des Fahrzeugs geht, will man möglichst viel Geld sparen. Viele Autobesitzer sehen nicht ein, deutlich mehr für Bremsbeläge zu zahlen, nur weil vier Ringe, ein weißer Propeller oder ein Stern auf dem Karton aufgedruckt sind.

Wer etwa beim Online-Auktionshaus eBay nach günstigen Ersatzteilen für sein Auto sucht, wird schnell fündig. Dort gibt es Bremsen und Kupplungen direkt von Zulieferern als Erstausrüster wie LuK oder Sachs zu deutlich geringeren Preisen als bei den Niederlassungen der Autohändler. Allerdings fallen diese "unsichtbaren" Elemente auch nicht unter den so genannten Designschutz. Bei den Karosserieteilen und anderen sichtbaren Elementen sieht die Sache da schon anders aus. Da pochen die Hersteller auf ihr Markenrecht, wollen die Arbeit der Designer gewürdigt wissen und verhindern deswegen, so gut es eben geht, die Produktion passgenauer Ersatzteile durch Dritte. Die Autobauer berufen sich im Wesentlichen dabei auf das Geschmacksmusterrecht. Das wurde verfasst, um ein Design und damit auch geistiges Eigentum vor Nachahmern zu schützen und zu verhindern, dass den Verbrauchern Plagiate, die eine schlechte Qualität haben, angedreht werden.

Aber auch diese Bastion wird belagert. Seit dem Jahr 2004 lag eine Initiative der EU auf dem Tisch, nachdem die Reparaturklausel auch für Kraftfahrzeuge eingeführt werden sollte. Das hätte bedeutet, dass bei Arbeiten an der Karosserie auch Teile von Drittherstellern verwendet werden können. Doch die Verabschiedung dieser Designrichtlinie wurde immer wieder verzögert. Also funktionierte die Lobby-Maschinerie auch in Brüssel. Schon 2007 hatten der EU-Ministerrat und da vor allem die beiden Auto-Nationen Frankreich und Deutschland die Verabschiedung dieser Richtlinie verzögert. Sieben Jahre später war dann der Vorschlag ganz vom Tisch.

Dass sich die Autobauer mit Macht gegen dieses Ansinnen wehren, ist kein Wunder. Immerhin geht es um ein Marktvolumen von rund 20 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Die Automobil-Hersteller nutzen dieses Monopol für Preistreibereien bei Karosserieteilen.

Das sagen die Autohersteller: Für BMW ist das alles ein Teil des normalen Markt-Gebarens: „Wie die anderen OEM ist BMW hier ein Marktteilnehmer", heißt es aus der Münchener Konzernzentrale. Die Abkürzung OEM steht für "Original Equipment Manufacturer" ("Erstausrüster") und bezeichnet in der Automobilindustrie ein Unternehmen, das Produkte unter eigenem Namen in den Handel bringt. "Das Ziel ist es, grundsätzlich unseren Kunden hervorragende Qualität und hervorragenden Service zu einem attraktiven Preis anzubieten", heißt es bei BMW weiter.

Der ADAC hat vor zwei Jahren einmal nachgerechnet. Der Club fand heraus, dass ein VW Golf-Fahrer im Vergleich zum Jahr 2006 rund 40 Prozent mehr bezahlen musste. Auch neuere Zahlen belegen, dass die Schere bei den Ersatzteilen nach wie vor weit auseinanderklafft. Im Dezember 2014 kostete die Motorhaube bei einem Golf 1.6 Liter mit 59 kW / 80 PS, Baujahr 4/2011 in der Vertragswerkstatt 294 Euro plus MwSt., bei der freien Werkstatt waren es 100 Euro weniger. Dieser Trend setzt sich auch bei anderen Bauteilen beziehungsweise Modellen fort. Bekommt der Golf einen neuen Stoßfänger verpasst, beträgt der Preisunterschied gar 149 Euro. Ähnlich sieht das Bild bei einem Ford Focus 1.6 Liter 92 kW / 125 PS, Baujahr 01/2013 aus. Da ist die Motorhaube beim Freien um 17 Euro billiger und die Frontschürze um 107,57 Euro.

Was neben der Mehrwertsteuer bei den ganzen Beträgen noch nicht erfasst ist, sind die Arbeitskosten, die bei freien Werkstätten im Regelfall geringer sind als die Sätze in den Vertragshändlern der Automobilhersteller, die zudem oft noch mit festgelegten Arbeitseinheiten operieren. Würde diese Reparaturklausel endlich fallen, wäre der Wettbewerb bei den Ersatzteilen noch stärker.

Laut dem GVA (Gesamtverband Autoteile-Handel) würden die Preise der sichtbaren Teile um 30 bis 40 Prozent fallen, wenn das Monopol der Fahrzeughersteller bei diesen Elementen gekippt würde. „Eine Liberalisierung würde auch in Deutschland für wettbewerbskontrollierte Preise sorgen“, erklärt GVA-Präsident Hartmut Röhl. Das sehen die Autohersteller naturgemäß ganz anders. „Studien und die praktische Erfahrung belegen, dass geringere Kosten bei Ersatzteilen nicht zu sinkenden Reparaturkosten für Verbraucher führen“, sagt Christian Treiber, verantwortlich für Marketing im Ersatzteilgeschäft bei Mercedes-Benz. „So verzeichnet etwa das Vereinigte Königreich seit Jahren den höchsten Preisanstieg bei Reparaturen, obwohl dort kein Designschutz für Ersatzteile besteht", so Treiber. Das Seltsame in dieser Argumentation: Dann bestünde doch eigentlich kein Grund mehr, den Designschutz weiter aufrechtzuerhalten.

Zwar haben die Automobilhersteller eine freiwillige Selbstverpflichtung abgeschlossen, nach der sie einen freien Wettbewerb zulassen, aber wenn es hart auf hart kommt, ist diese Absichtserklärung nicht das Papier wert, auf dem es steht. Wenn ein freier Händler dennoch nachgebaute Kotflügel in Deutschland produzieren lässt, kann es schon passieren, dass ein blauer Brief aus Wolfsburg, Stuttgart-Untertürkheim, München oder Ingolstadt ins Haus flattert.

Zwar behaupten die Hersteller, nur selten auf dieses Recht zu bestehen, aber wenn ihnen das Treiben zu bunt wird, greifen sie schon mal zum Juristen-Hammer. „In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Abmahnungen, zum Teil verbunden mit der Beschlagnahme von Warenlagern, durch Fahrzeughersteller gegeben. Mit solchen Abmahnungen konterkarieren Fahrzeughersteller die freiwillige Selbstverpflichtung, Designrechte nicht zur Behinderung des Wettbewerbs im Kfz-Ersatzteilmarkt einzusetzen. Ein solches Verhalten zeigt die Notwendigkeit für eine klare gesetzliche Regelung und unterstreicht die Wichtigkeit der Einführung einer Reparaturklausel für Kfz-Ersatzteile“, macht Hartmut Röhl vom GVA seinem Unmut Luft.

Doch die Autobauer bestehen auf den Schutz des geistigen Eigentums: „Es ist eine viel zitierte Wahrheit, dass sich die Unternehmen in Deutschland gerade durch ihre Innovationskraft auszeichnen und auf Dauer auch nur hierdurch im weltweiten Wettbewerb bestehen können. Eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfür ist, das Unternehmen ihre technischen und kreativen Leistungen durch Rechte des geistigen Eigentums hinreichend absichern können“, sagt Mercedes-Mann Christian Treiber.

Immerhin: Gerade in China nehmen es die dortigen Hersteller mit dem Recht auf geistiges Eigentum wirklich nicht so genau. Doch nicht nur deshalb bekommen die Autohersteller auf dem für sie wichtigsten Weltmarkt Gegenwind. Chinas Behörden führten regelrechte Razzien bei Autoherstellern durch, weil der Verdacht auf illegale Preisabsprachen besteht. Mehrere Hersteller mussten Strafen zahlen und die Preise von Ersatzteilen senken.

Verstärkt wird die Monopolstellung der Autohersteller durch die Tatsache, dass immer weniger Reparaturen in Eigenregie ausführbar sind . Wechselte man früher mal schnell die Birne eines Frontscheinwerfers, muss heute dazu oft schon der Fachmann ran. Die Kosten steigen dementsprechend. Auch hier hatte die EU eigentlich anderes im Sinn: Laut der Ergänzung 07 der Richtlinie ECE 48, die seit August 2006 in Kraft ist, sollten kleinere Reparaturen an Leuchtmitteln mit Hilfe des Bordwerkzeuges und der Bedienungsanleitung durchführbar sein. Wer das bei einem LED-Scheinwerfer versucht, scheitert kläglich. Die modulare Bauweise der Autos hat auch zur Folge, dass nicht immer ein defektes Einzelteil, sondern gleich das ganze Element ausgetauscht werden muss. Ist der Stellmotor eines Scheinwerfers kaputt, wird nicht häufig mehr der defekte Antrieb ausgetauscht, sondern das gesamte Modul - mit dementsprechend saftigen Preisen.

Sonntag, 05.07.2015, 13:32 · von FOCUS-Autor Wolfgang Gomoll und FOCUS-Online-Redakteur Sebastian Viehmann

Samstag, 4. Juli 2015

EUROGARANT AG: Seminar Schadenrecht

Rechtsanwalt Joachim Otting bringt heute rund 20 Teilnehmer des EUROGARANT AutoService AG Seminars "Schadenrecht" auf den aktuellen Stand der Rechtsprechung und zeigt uns auf, wo wir in unserer täglichen Arbeit vermeintliche Fehler machen und wie wir uns gegen die Machenschaften der Versicherung währen können.

Aktive Diskussionen mit RA Otting
  • Das Schadendreieck, also unsere Art der "Einmischung" in die Abrechnung des Autofahrers mit der Versicherung, ist das, was uns in vielen Fällen nachteilig positioniert. Versicherungen wissen das und nutzen diese Gelegenheit teilweise aus. "Speziell im Haftpflichtschaden sollten wir möglichst keine Abtretung unterschreiben lassen", so RA Otting, sondern der Kunde und Geschädigte soll mit der Versicherung direkt abrechnen.
  • Zu beachten ist und dadurch wird vieles klar: Der Versicherer schickt uns niemals unser Geld, sondern immer nur das Geld des Geschädigten, weil nicht unser Anspruch an die Versicherung abgetreten ist sondern der Anspruch des Geschädigten an die Versicherung.
  • Wer im Haftpflichtschaden das Gutachten vor dem Reparaturbeginn an die Versicherung sendet, hat einen allgemeinen Fehler gemacht. Das geht die Versicherung nichts an, sondern lediglich den Auftraggeber, also dem Geschädigten. Ein Sachverständiger im Haftpflichtfall kann nur von Vorteil sein.
  • Wenn der Versicherer unsere Rechnung nicht bezahlen muss (er muss die des Geschädigten bezahlen), warum erlauben wir ihm dann an unsrer Rechnung Abzüge zu machen? Abzüge im Bereich Stundenverrechnungssatz, Kleinteile, Lackmaterialindex, Beilackierung usw. sind rechtlich nicht vertretbar und wehret den Anfängen liebe Kolleginnen und Kollegen. Sollte das jetzt mit den beiden „ausprobierenden“ Versicherungen klappen, also auch im 20-Euro-Bereich, dann haben wir in wenigen Wochen alle anderen Versicherungen mit gleicher Thematik vor der Tür stehen. 
  • Der Versicherer kann im Haftpflichtfall keinesfalls die Offenlegung von Einkaufskonditionen oder Kostenkalkulationen von Werkstätten einfordern. Eine Kürzung des Lackmaterialindex ist somit ohne jede Basis und ebenso wenig gerechtfertigt. Warum sollten wir unsere Einkaufs- und Unternehmenskalkulation einem Dritte offenbaren?
  • Die einzige Möglichkeit, der Kürzung von Haftpflichtrechnungen entgegenzuwirken, ist die Einschaltung eines Sachverständigen in jedem Haftpflichtschaden. Denn der Geschädigte kann und muss sich auf die Inhalte des Gutachtens verlassen können. Grund: Der Kunde hat üblicherweise keinen Sachverstand und es besteht keine Beziehung zwischen Versicherung und Werkstatt, weshalb eine Kürzung der Werkstattrechnung allerhöchstens vom Geschädigten, dem Autofahrer, möglich ist. 
  • Kaskofragen -und darauf haben die heutigen Teilnehmer offensichtlich gewartet- können nur dann beantwortet werden, wenn der Vertrag zwischen Kunden und Versicherung vorliegt und eingesehen werden kann. Als praktikables Beispiel sollten wir in der Kundenannahme immer die Beispiel AKBs des GdV vorliegen haben. Um eine genaue Aussage zu treffen, muss der Kunde seine AKBs mitbringen. Es gibt Versicherungen, die häufig die AKBs ändern, Bestandskunden sind davon aber nicht betroffen sondern nur Neukunden. Somit ist auch keine Aussage möglich: „Versicherung A hat folgende AKBs“.
  • Zu fast 100% sind laut AKBs allerdings auch Reparaturen über der Totalschadengrenze im Kaskofall möglich, man muss nur die jeweiligen AKB des versicherten Kunden lesen. Fordert von euren Kunden die Vorlage seiner AKBs ein und lest genau nach. Totalschaden reparieren ist laut RA Otting oftmals kein Problem, einfach unser Seminar besuchen oder einen fachkundigen Anwalt fragen.
  • Wenn es laut AKBs zu Streitigkeiten kommt, kann jeder Betroffene ein Sachverständigenverfahren  einberufen. So aussichtslos klingt die Einberufung eines Sachverständigenverfahren nach den Kasko AKBs gar nicht. Ein paar Dinge sind zu beachten, der Ausgang und die möglicherweise entstehenden Kosten sind allerdings nicht abzuschätzen. Am Ende des Verfahrens entscheidet bei einer ja oder nein Frage (Beilackierung) oft der Obmann des Verfahrens, ein von den beiden Parteiensachverständigen gewählter dritter Unparteiischer (notfalls vom Amtsgericht bestellt). 
  • Dies ist also keine Lösung von fachlichen Streitigkeiten, klagen geht aus abgetretenem Schaden im Kaskofall auch nicht. Also hat uns die Kaskoversicherung ganz schön eng eingenommen, denn lediglich der Kunde kann klagen. Das geht aber nur ohne vorherige Abtretung, wir überlegen gerade eine Lösung, wie wir als Werkstatt sicher an unser Geld kommen und der Kunde seine vertraglichen Kaskoansprüche selbst an seine Versicherung stellen kann.
Weitere wichtige Rechtsinformationen von RA Otting gibt es hier. 



Montag, 29. Juni 2015

Kaskoschadenfall – Auf die Vertragsinhalte achten!

Immer häufiger erfahren wir von Fällen, in denen bei Kaskoschäden die Versicherer erhebliche Kürzungen oder Streichungen einzelner Rechnungspositionen vornehmen.

Wir empfehlen deshalb Mitgliedsbetrieben, die Werkstattkunden im Kaskoschadenfall auf diese Situation hinzuweisen und den Kunden gegenüber zu verdeutlichen, dass Kaskorecht individuelles Vertragsrecht ist.

Jede Kfz-Versicherung hat die Möglichkeit, die Kaskovertragsbedingungen, im Kürzel AKB genannt, zu formulieren. Die meisten Versicherer bedienen sich hierbei der unverbindlichen Empfehlung des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV), weichen aber nicht selten davon durch individuelle Vertragsgestaltung ab. Auch werden Kaskobedingungen im Zeitablauf regelmäßig geändert, sodass es dem versicherten Autobesitzer schwerfällt, die für seinen Kaskovertrag gültigen AKB im Schadenfall heranzuziehen. Hier nun mein Vorschlag, für ein Informations-Blatt an den Kaskokunden:

Sehr geehrter Kunde,

in unserer Werkstatt haben wir es im Bereich der direkten Anrechnung mit der Versicherung grundsätzlich mit zwei verschiedenen Arten zu tun. Der erste Fäll wäre, wenn Ihnen unverschuldet ein Dritter den Schaden zugefügt hat (Haftpflicht), der zweite Fall wäre, wenn Sie den Schaden an Ihrem Fahrzeug selbst verschuldet haben (Kasko).

Das Kaskorecht beruht auf dem Vertragsrecht und hat zunächst nichts mit dem Schadenrecht zu tun. In Ihrer Kaskoversicherung haben Sie beim Vertragsabschluss die Wahl gehabt, welche Bausteine Sie im Vertrag ein- oder ausschließen. Da es zahlreiche Kasko-Versicherungsbedingungen und -Bausteine gibt, sollten Sie in Ihrem Vertrag nochmals genauestens nachlesen, welche Bestandteile ihr Vertrag hat. Im Rahmen des aktuellen Auftrages zur Reparatur Ihres Fahrzeuges ist es nicht auszuschließen, dass Ihr Versicherungsvertrag die Bestandteile:

- Betriebsmittel (Öl, Kühl- und Bremsflüssigkeiten usw.)
- Verschleißteile (Bremsscheiben, -belege, Scheibenwischer usw.)
- Bearbeitungskosten (Amtliche Kennzeichen, Umweltplakette usw.)
- Entsorgungskosten (Kunststoffe, Glassplitter usw.)
- Probe- und Kalibrierungsfahrten (Systemcheck, Radaranlage, Einparkhilfen, Kameras)
- Farbangleichung durch Beilackierung in angrenzende Teile

nicht enthält. Im Falle der Erforderlichkeit einer oder mehrerer nicht versicherter Bestandteile in Ihrem Versicherungsvertrag, werden wir im Zuge der Reparatur diese mit Ihnen abstimmen und in einem gesonderten Werkvertrag mit Ihnen vereinbaren. Die Kosten hierfür übernehmen Sie als Kunde und Versicherungsnehmer.

Besser ist aber: Empfehlen Sie Ihren Kunden vorsorglich, die Übernahme der oben genannten Positionen mit dem eigenen Kaskoversicherer selbst abzuklären. Damit ist sichergestellt, dass der Werkstattkunde nicht Kosten der Reparatur tragen muss, mit denen er nicht gerechnet hat, weil er sich darauf verlassen hatte, dass seine Versicherung alle Kosten übernimmt.

Dienstag, 23. Juni 2015

Erfolgreicher Veranstaltungstag

Am gestrigen Dienstag standen zwei Veranstaltungen auf dem Programm im Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg. Am Vormittgag die Hauptversammlung der EUROGARANT AutoService AG und am Nachmittag der Erfahrungsaustausch der EUROGARANT Fachbetriebe vom ZKF.

Aufmerksame Zuhörer beim Erfahrungsaustausch 

In der Hauptversammlung der EUROGARANT AutoService AG stellte der Aufsichtsratsvorsitzende Holger Schmädicke seinen Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 vor, welcher in den nächsten Monaten im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Anschließend gaben die Vorstände Thorsten Fiedler und ich unseren Jahresbericht ab, und zeigten dabei wichtige Zahlen und Maßnahmen rund um die AG auf. Unter den Tagesordnungspunkten 3 bis 7 gab es dann die wichtigen Abstimmungen unter den strengen Auflagen des Aktiengesetzes. Kurz zusammengefasst: Den Vorschlägen des Aufsichtsrates und des Vorstandes wurde in allen Punkten mit jeweils zwei Enthaltungen zugestimmt, der Vorstand und der Aufsichtsrat wurden entlastet und die anstehende Wahl des Aufsichtsrates ging einstimmig aus. Der bis zum Ende der Hauptversammlung amtierende Aufsichtsrat ist erneut wiedergewählt und wird die nächsten vier Jahre seiner Arbeit nachgehen.

Am Nachmittag dann eine Eingangsdiskussion über den Fortbestand des EUROGARANT Fachbetriebssystems unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten, des Wettbewerbs und der Zukunft. Hier haben wir einige Erkenntnisse gesammelt, die in die nächsten Sitzungen eingebunden werden. Im zweiten Tagespunkt konnte ich nochmals die drei geldwerten Errungenschaften des ZKF in den vergangenen Monaten vorstellen, die Resolution der Karosserie-Eingangsvermessung, die IFL-Positionsliste und die Glasresolution des KTI.

Audatex hatte dann Gelegenheit ihren Weg die die Cloud und das neue Produkt AudaWatch vorzustellen, was zu einigen kontroversen Diskussionen geführt hat. DAT nutzte dann die Versammlung um die fortschreitende Digitalisierung und das Produkt FairGarage aufzuzeigen. Zum guten Schluss zeigte das AZT eine Crash-Studie des Volkswagen Up, der viermal gecrasht und repariert mit 64 km/h an die Barriere gefahren wurde und jeweils im Vergleich mit einem werksneuen Fahrzeug keinerlei Unterschiede im Verhalten aufzeigte. Die wichtigste Botschaft aus diesem Versuch: Es ist keine technische Wertminderung nach der fachlichen Reparatur festzustellen.

Ich danke allen Teilnehmern und Referenten für einen erfolgreichen Veranstaltungstag.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Druckfrisch: Werkzeuge 4.0

Gestern aus der Druckpresse, heute digital veröffentlicht und ab nächster Woche bei jedem Karosseriebauer-Innungsmitglied in der Post: Der neue Werkzeugkatalog 4.0 der EUROGARANT AutoService AG.

In enger Zusammenarbeit mit den Ausschüssen des ZKF und den Lieferanten der EUROGARANT AutoService AG wurde mit knallharten Tief-Preisen und komplett neuen Werkzeugen der bewährte Katalog neu aufgelegt.

Zum Anschauen des Kataloges achten Sie auf die ZKF Online-News in Ihrem Postkasten oder auf das ZKF Rundschreiben in der nächsten Woche.


Dienstag, 16. Juni 2015

Vorbereitung auf die Sitzungswoche

In der kommenden Woche stehen einige wichtige Sitzungen und Veranstaltungen auf dem Programm. Nachdem ich in der vergangenen Woche auf der Mitgliederversammlung des ZDK in Saarbrücken sein konnte und dort die aktuellen Trends und Bewegungen des großen Handels- und Werkstattverbandes verfolgen durfte, am Montag als Mitglied des Vorstandes auf dem AIRC Board-Meeting war, stehen nun für die nächste Woche zahlreiche eigene Sitzungen auf dem Programm.

Abendveranstaltung der ZDK Mitgliederversammlung

Am Montag startet die Woche mit der Aufsichtsratssitzung der EUROGARANT AutoService AG in Vorbereitung auf die ordentliche Hauptversammlung, die am darauffolgenden Dienstag stattfinden wird. Derzeit laufen in Friedberg die Vorbereitungen dieser Versammlung, um das Wohl unserer Aktionäre sicherzustellen und auch die Inhalte der Hauptversammlung aufzulegen.

Am Nachmittag des Dienstages findet die Fachtagung der EUROGARANT Fachbetriebe 2015 an gleicher Stelle statt. Die Tagesordnung dieser Fachtagung liest sich wie die großen Foren oder Konferenzen, zu denen selten unter 800 Euro Teilnahmegebühr aufgerufen werden. Für die EUROGARANT Fachbetriebe ist dieser Nachmittag kostenfrei, dafür hat es die Tagesordnung in sich:

Diskussion zur Fortentwicklung des Eurogarant-Qualitätssystems, Schadenspositionen richtig kalkulieren - IFL-Liste der freien Positionen, Eingangsvermessung, Zeitvorgaben Glasreparatur u. a., Prüfdienstleister – Wer hat welchen Nutzen?, AudaWatch – Wer hat welchen Nutzen?, FairGarage – Wer hat welchen Nutzen?, VW Up! – AZT-Crashstudie. Auf letzten Vortrag bin ich besonders gespannt, hier gibt es einen technischen Leckerbissen für die Teilnehmer.

Am Abend des Dienstages trifft sich der Geschäftsführende Vorstand des ZKF mit dem Vorstand und der Geschäftsleitung der EUROGARANT AutoService AG zu einer Diskussionsrunde rund um die Agenda 2020. Am Mittwoch findet dann die Engere Vorstandssitzung des ZKF statt, die ebenso inhaltsreich mit allerhand Themen gespickt ist. Ich freue mich wieder auf große Sitzungen und neue Impulse um die EUROGARANT AutoService AG und den ZKF weiter nach vorne zu bringen.

Der "Große Saal" in Friedberg, vorbereitet für die 130 Gäste der AG Hauptversammlung und der EUROGARANT Fachtagung des ZKF.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Jahresempfang des VdTÜV e.V.

Gestern Abend lud der VdTÜV e.V. zu seinem Jahresempfang in das Schloss Charlottenburg in Berlin ein. Neben zahlreichen hochrangigen Gästen aus der Politik, den TÜV´s und der Automobilindustrie, konnte Dr. Rettig, Vorsitzender des VdTÜV e.V., die Gastredner Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Prof. Dr. Michael Hüther begrüßen.

Kommissar Oettinger ging in einer fulminanten Rede auf die aktuell hervorragende wirtschaftliche Situation in Deutschland ein, warnte aber auch davor, dass wir gerade den Zug der Zeit verpassen. Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 stehen in den USA, China, Indien auf voller Fahrt, Deutschland diskutiert über Nachtflugverbote, Mütterrente und Bahn- und Poststreiks. 

Um die Digitalisierung unserer Branche drehten sich dann auch meine Gespräche mit den weiteren Gästen, die unserer Branche eng verbunden sind (zum Beispiel die Herren Neumann, Sternberg, Bönninger, Voss, Müller). Auch mit einem Mitglied des Bundestages konnte ich über die anstehende Digitalisierung im Handwerk sprechen und er teilte meine Sorgen, dass der Mittelstand nicht unbedingt gegen die Big-Player der globalen Digitalisierung ankämpfen kann.

Google geht mir seinem neuen Betriebssystem Android 5.0 nicht mehr als Basisplattform an den Start, auf dem die Applikationen der Smartphones laufen, sondern legt sein System über die Apps. Bislang konnte nämlich Google nicht mitlesen, wenn jemand auf einem Android-Handy Facebook geöffnet hat. Mit der Version 5.0 kann Google dann alles mitlesen, weil das System obendrüber installiert ist. Die Datensammler gehen in ein neues Level der Echtzeit.

In Amerika gibt es eine Einkaufsmal, in der Google einen interessanten Test fährt: Durch die Standortdienste von Google weiß Google, wie viele Menschen gerade auch dem Parkplatz oder in der Mal sind. Bei vielen Kunden in der Mal werden die Preise (alles digitale Preisschilder) angehoben, bei wenig Kunden gesenkt und live über Google-Shopping kommuniziert. 

Im Handwerk hat es ganz sicher schon den Augenoptiker überrannt, der Konditor ist gerade mitten in der Welt der Digitalisierung und Industrialisierung des Handwerkes. Google weiß, wer nach „Standesamt“, „Hochzeitskleid“ und „Ehering“ sucht und bietet schon heute direkt den Link zu dem Hochzeitstorten-Konditor, der bei Google ein Advertising gekauft hat. Ich habe in meiner Grundsatzrede in Heidelberg davor gewarnt, dass wir uns gerade alle „Gleichmachen“ und „Benchmarken“, denn das sind die Voraussetzungen zur Digitalisierung und Industrialisierung. 

Digitalisierung und Industrialisierung werden uns die nächsten drei Jahre voll beschäftigen und vieles wie wir es heute kennen verändern. Da bin ich ganz sicher.

Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft in seiner fulminanten Rede.

Dienstag, 9. Juni 2015

Startschuss der EUROGARANT AG Akademie

Es ist zwar heute schon das dritte Seminar der EUROGARANT AutoService AG Akademie am Start, dennoch möchte ich erneut von einem vollen Haus in Friedberg (Hessen) berichten. Nach dem Startschuss der Seminare „richtig kalkulieren mit DAT / Audatex“ in den letzten Wochen, die übrigens ebenso nahezu ausgebucht waren, beginnt heute die Seminarreihe Psychologie und Gesprächsführung. Aus heutiger Sicht kann bei den sehr erfolgreichen und hohen Anmeldezahlen für die noch ausstehenden Seminare von einem erfolgreichen Start gesprochen werden. Ich würde mich freuen, wenn noch viel mehr Kollegen unsere Angebote zur Weiterbildung nutzen würden.

Die gesamten angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen vom ZKF finden Sie hier:
Webseite des ZKF Lehrgäne

und die von der EUROGARANT AutoService AG finden Sie hier:
Download Seminarangebot der AG



Mittwoch, 3. Juni 2015

Volles Haus in Friedebrg

Am heutigen Tag kann sich das Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg beweisen. Heute findet im Erdgeschoss (Friederichs-Saal und Lehrwerkstatt) ein Flüssiggaslehrgang mit Sachkundeprüfung statt, im 2. Obergeschoss tagt der neu gegründete EUROGARANT Ausschuss des ZKF mit den Themen wie es mit unserem Qualitätsanspruch und dem Netzwerk weitergeht, in der ersten Etage treffen sich die IT-Entwickler der internen EUROGARANT AutoService AG Softwareprodukten.

Entsprechend voll geht es heute auf unserem Parkplatz zu:


Dienstag, 2. Juni 2015

ZDH / UDH Finanzausschuss

Am heutigen Tag ging es in meinem Amt und auf Einladung des ZDH (Zentralverbandes des Handwerks) nach Berlin zum UDH (Unternehmerverband des Handwerks) Finanzausschuss. Neben der Billigung der Jahresrechnung 2014 ging es um den Haushaltsplan 2016, Beitragserhöhungen in den nächsten Jahren und auch die allgemeine Situation der Fachverbände im ZDH.

Der Industrie- und Handelskammertag rüstet beispielsweise derzeit unter der Überschrift "Digitalisierung" und "Ausbildung" stark in seiner internen Struktur auf. Das Handwerk ist laut ZDH ebenso gefordert, speziell an diesen Stellen noch mehr tätig zu werden. Die Handwerkskammern im ZDH machen derzeit eine Studie, wie ein solches Projekt aussehen könnte und welche Ziele damit verfolgt werden können.

Auch zu diesen Treffen in Berlin steht immer das Netzwerken mit den anderen Fachverbänden im Vordergrund, um Erfahrungen austauschen zu können. Imposant ist der Vortrag eines Zentralverbandes (den Namen möchte ich nicht nennen), der aktuell daran arbeitet, von der Dreigliedrigkeit (Innung, Landesinnungsverband, Zentralverband) in die Eingliedrigkeit (Bundesinnung) zu gehen. Viele Hürden stehen auf diesem Weg, viele Kompromisse müssen dabei erarbeitet und am Ende auch getragen werden. Am Ende sollen enorme Vorteile für die Mitglieder und die Organisation stehen. Ich bin gespannt auf die nächsten Ergebnisse und ob das Ziel erreicht wird. Leicht wird es nicht werden.

67. ZKF Branchentreff in Heidelberg

Mit über 400 Teilnehmern platzte der diesjährige ZKF-Branchentreff am 29. und 30. Mai 2015 in Heidelberg nahezu aus allen Nähten. Die Mitgliederversammlung, meine Grundsatzrede und die Fachvorträge am Freitag fanden im bis auf den letzten Platz gefüllten Ausstellungsraum der Daimler Niederlassung Mannheim/Heidelberg statt. Besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle den Ausstellern aussprechen, den es gelungen ist, mit ihren Ausstellungsständen inmitten der Veranstaltung für große Aufmerksamkeit, aber dennoch eine gute und nicht störende Geräuschkulisse gesorgt haben.

Am Samstag war dann im auf demselben Gelände gelegenen LaKaZe der Daimler-Niederlassung Gelegenheit, die Teilnehmer in zwei Gruppen „Reparatur“ und „Neubau“ aufzuteilen. Die Karosserie- und die Lackier-Werkstatt wurden hierfür „umgerüstet“. Ganz herzlicher Dank des ZKF geht an die Daimler Niederlassung, namentlich an den LaKaZe-Niederlassungsleiter Herrn Leander Green, der vorbildlich die organisatorischen Maßnahmen zur Durchführung des Branchentreffs leitete.

Über die einzelnen Ereignisse des diesjährigen Branchentreffs wird ausführlich in unserer Fachzeitschrift „Fahrzeug + Karosserie (F+K)“ berichtet, aber auch alle anderen namhaften Zeitschriften des Gewerbes wie Kfz-Betrieb, Colornews, FML und Autohaus waren dabei und werden über diese größte jährliche ZKF-Veranstaltung berichten.


Höhepunkt der Veranstaltung war der Begrüßungsabend im Heidelberger Schloss. Der Königssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, das Ambiente war für die Teilnehmer einmalig. Ohne Ehrungen ging es auch in diesem Jahr nicht. Mit der goldenen ZKF-Ehrennadel wurden die Herren Günter Kälbli, Dieter Strack und Wilhelm Stickel ausgezeichnet. Auch die musikalische Unterhaltung durch die "Freddy Wonder Combo" fand uneingeschränkte Zustimmung.

Am Samstag fanden dann die Fachvorträge in den Workshops „Karosserieinstandsetzung“ und „Karosserie- und Fahrzeugbau“ ausgesprochen großes Interesse. Technische Themen wie das Reifendruckkontrollsystem, das neue Klimakältemittel 1234yf, die HBC-Reparaturmethode für Caravans und Reisemobile und juristisch geprägte Themen wie das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz und als Dauerthema die Rechnungskürzung durch Prüfdienstleister und Versicherer standen im Mittelpunkt des Interesses.
Meine Grundsatzrede wird in den nächsten Tagen auf der Webseite der F+K zu finden sein, weitere Informationen zum Branchentreff finden Sie hier: http://www.fahrzeug-und-karosserie.de/nachrichten/erfolgreicher-branchentreff-heidelberg

Mittwoch, 20. Mai 2015

Dritter Tacheles-Tag bei der EUROGARANT AutoService AG

Volles Haus zum dritten Tacheles-Tag der EUROGARANT AutoService AG in Friedberg. Am 20.05. fanden sich 18 Aktionäre in den Räumen des Kompetenzzentrums der Karosserie- und Fahrzeugbauer ein, um das Versprechen der Gesellschaft: Keine Tür bleibt verschlossen, keine Frage bleibt unbeantwortet, zu überprüfen. 

Im kleinen Kreis wurden die Themen Allianz, strategische Ausrichtung der AG, Ersatzteilvertrieb, die allgemeine Marktsituation und selbstverständlich auch alle Eckpunkte rund um die Immobilie in Friedberg besprochen, analysiert und offene Fragen beantwortet. 

Gegen 17:30 Uhr verließen 18 umfassend aufgeklärte und sichtlich zufriedene Aktionäre das Zentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer. 


Sonntag, 17. Mai 2015

Deutscher Lackierertag 2015

Trotz des Brückentages zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende, trafen sich zahlreiche Mitglieder der Bundesfachgruppe der Fahrzeuglackierer im Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz zum Deutschen Lackierertag beim Gastgeber Standox. Zur Eröffnung begrüßten der Vorsitzende der Bundesfachgruppe Paul Kehle, der Präsident des Bundesverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz Karl-August Siepelmeyer und der Gastgeber Lutz Poncelet, Business Direktor Standox GmbH. 

Das mit sehr interessanten Themen gespickte Programm einer guten Veranstaltung endete am Samstag mit einer erneuten Podiumsdiskussion rund um das Thema Beilackierung. Wie zu erwarten brach ein Schlagabtausch zwischen Versicherung, Rechtsanwalt und Sachverständigen aus, der sich wie so oft nur um die fiktive Abrechnung drehte. Meine Bedenken die ich in die Diskussion einbrachte lauteten: 

  • Auch im Falle des Kostenvoranschlages müssen wir ohne Farbmuster erstellt zu haben eine Kalkulation mit allen erforderlichen Reparaturschritten abgeben. Hierzu gehört, wenn wir das als erforderlich erachten, auch die Beilackierung.
  • Tun wir das im Kostenvoranschlag nicht, so dokumentieren wir, dass die Beilackierung auch nicht erforderlich ist. Hiervon ist dringend abzuraten. Abhilfe schafft im Kostenvoranschlag eine „Nullposition“ mit dem Text: „Es ist nicht auszuschließen, dass sich im Rahmen der Reparatur herausstellt, dass die Anpassung der Farbnuancen durch Beilackierung der angrenzenden Teile erforderlich ist. In diesem Fall erhöhen sich die Reparaturkosten um diesen zusätzlichen Arbeitsschritt inklusive der De- und Montage der Anbauteile.“
  • Eine „Reparaturerweiterung“ in den entsprechenden Fällen mit Abstimmung zwischen Versicherung, Sachverständigen und Werkstatt während der Reparatur ist von den Prozessen her nicht praktikabel. 
  • Der „Kuhhandel“: Versicherung zahlt die Beilackierung und die Werkstatt die Montagekosten ist nicht akzeptabel. Wenn die Beilackierung erforderlich ist, dann hat die Versicherung auch die kompletten Kosten der erforderlichen Reparatur zu übernehmen.

Erwartungsgemäß gab es keine Einigung zwischen den Interessensgruppen, mit Spannung erwarten wir die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe Beilackierung in der Deutschen Kommission für Karosserie- und Lackreparatur. 




Sonntag, 10. Mai 2015

Gelungene Eröffnung

Über 400 Gäste, informativer Presse-Dialog am Morgen, klare Worte der Eröffnung und von herzlichen Grußworten bis zu deutlichen Botschaften zur allgegenwertigen Schadenlenkung, so ist der offizielle Teil der Eröffnung des Deutsches Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer zu beschreiben.

Bei bestem Wetter und breitem Spektrum der Gäste ist festzustellen: Am Samstag traf sich die Branche. Werkstätten, Flottenbetreiber, Versicherungen, Sachverständige, Autohäuser, Werkzeug- und Teilelieferanten und live das Training unseres Kandidaten der Berufsweltmeisterschaft 2015, den World Skills in São Paulo. 

Unser Rahmenprogramm rund um die Eröffnung, Fußball-Arena, Blechtreiben, Kinderanimation, Speisen und Getränke, Besichtigung der Büroräume bei offenen Türen sowie das wichtige Thema Netzwerken unter den Gästen wurde sehr gut angenommen. Wir sind zufrieden mit der Veranstaltung und hoffen, unsere Gäste sind das auch. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Überbringung der zahlreichen Glückwünsche und die vielschichtigen Präsente, die uns am Samstag überreicht wurden.

 Die drei Gastgeber, Dr. Klaus Weichtmann,
 Thorsten Fiedler, Peter Börner

Die Eröffnung 

Unsere Gäste

ZKF Vizepräsident Uli Schäfer

Bürgermeister Michael Keller

ZDK Präsident Jürgen Karpinski

ZDH Präsident Hans Peter Wollseifer

ZKF Ehrenpräsident Friedrich Nagel 
(3. von links) und Bundesinnungsmeister von 
Österreich Erik Papinski am Tisch der Ehrengäste

Rundgang mit Gesprächen
  
Netzwerken

 Unser Handwerk zum Anfassen

Volles Haus zur Eröffnung