ZKF

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Dienstag, 26. Januar 2021

Berechnung der UPE-Aufschläge nach Rückgang der Ersatzteilrabatten

Anfang diesen Jahres wurden die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen der Veränderungen bei den Ersatzteilrabatten zweier Fahrzeughersteller deutlich: Die erneute Erhöhung der Ersatzteilpreise sowie die Senkung bzw. Verschlechterung von Nachlässen für die ungebundenen Betriebe führt zwangsläufig zu sich verschlechternden Renditen. Der ZKF wies in der Vergangenheit mehrmals darauf hin, dass es ein enormes wirtschaftliches Risiko bedeutet, wenn Betriebe den reduzierten betriebsindividuellen Stundenverechnungsatz ihres Reparaturgeschäftes mit der Marge aus den Teilen refinanzieren. 

ZKF-Präsident für Ausweitung von UPE-Aufschlägen

ZKF-Präsident Peter Börner bezeichnet nun die veränderte Lage für Karosserie- und Lackierwerkstätten als herausfordernd: „Nicht nur, dass die Reparaturfachbetriebe immer stärker unter dem durch die Corona-Krise veränderten Mobilitätsverhalten, dem Rückgang von Unfallschäden und dem Ausbleiben von Aufträgen leiden. Vielerorts reicht der Stundenverrechnungssatz einfach nicht mehr aus, um alle betriebswirtschaftlichen Kosten zu decken, ausreichend Renditen zu erwirtschaften, um für neue Fahrzeugtechnologien notwendige Investitionen durchführen zu können. Jetzt wird den Betrieben auch noch die lebensnotwenige Ersatzteil-Marge auf die unverbindlich empfohlenen Preise für Ersatzteile gekürzt“, so Börner. Eine Auswertung der neuen Situation hat ergeben, dass bei allen bezogenen Ersatzeilen der Konzernmarken von Volkswagen in 2020, verglichen mit den neuen Konditionen für 2021, die Marge im Durchschnitt über alle Teilegruppen um 2,4 Prozentpunkte von 19,8% auf 17,4% gesunken ist.

Peter Börner fordert seine Mitgliedsbetriebe auf, zunächst außerhalb von bereits geschlossenen Vereinbarungen, Vermittlungsgeschäften, Partnerverträgen oder Großkundenvereinbarungen, genau zu berechnen, was die gekürzten Rabattgruppen für das individuelle betriebswirtschaftliche Ergebnis bedeuten: „Jeder Unternehmer muss nun kalkulieren, welche Auswirkungen die Rabattsenkungen der beiden Fahrzeughersteller für das interne Betriebsergebnis bedeuten“, betont Peter Börner. „Unter dieser Tatsache darf keine Diskussion darüber entstehen, dass der Aufwand für Bestellung, Lieferrisiko, Entsorgung, Retouren, Beschädigungen in den Betrieben anfällt und nur in wenigen Fällen auf der Rechnung ausgewiesen werden kann. Bei sinkenden Schadenzahlen und jahrelanger Tatsache, das an der verkauften Stunde keine Erträge zu erwirtschaften sind, muss jetzt ein Ruck durch die Branche gehen“, ergänzt Peter Börner. Im Falle von gelenkten Aufträgen müssen die Partnerverbände mit den unterschiedlichen Auftraggebern Lösungen erarbeiten, um das Überleben vieler Betriebe zu sichern. 

Zur wirtschaftlichen Hilfestellung seiner Betriebe zahlt die EUROGARANT AutoService AG bereits seit vielen Jahre einen Ausgleich für nachweislich entgangene Ersatzteil-Marge bei vermittelten Reparaturaufträgen und bestimmten weiteren Voraussetzungen aus dem eigenen Haus. 

Der ZKF empfiehlt seinen Mitgliedsbetrieben eine kontinuierliche Überprüfung des Stundenverrechnungssatzes mit der Berechnung von UPE-Aufschlägen und weiterer Faktoren, die zu Renditen führen, mit denen ein Betrieb nachhaltig am Markt bestehen kann. Um dies zu erreichen, rät der ZKF dazu, die offene Problemdiskussion der Betriebe mit ihren Grosskunden zu führen.


Montag, 18. Januar 2021

Die 4 großen Herausforderungen der Zukunft für unsere Branche

1. Fachkräftesicherung mit Kompetenzen in der modernen Karosseriereparatur und der Beherrschung der elektronischen Komponenten. Neue Ausbildungsverhältnisse in 2020: Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in -6,8% / Fahrzeuglackierer/-in -13,1% / Kraftfahrzeugmechatroniker/-in -11,9%. Das muss schnellstens umgekehrt werden, sonst schaffen wir uns alle ab!

2. Wandel in der Gesellschaft, weg vom Eigentum am Fahrzeug hin zur Mobilität und damit einhergehender Tatsache, dass es einen neuen Halter des Fahrzeuges gibt, der seine Versicherung aussucht oder sogar selber ist. Der Privatkunde fällt auf Dauer weg!

3. Umschichtung der Kundenstrukturen in den Betrieben, weg von zwei Großkunden, hin zu 10 Mittelgroßkunden. Das Risiko mit nur zwei Schadenlenker zu arbeiten ist viel zu groß!

4. Kostendeckende Erträge im Bereich der erzielbaren Stundensätze (Anpassung an die Kostensteigerung Personal und Energie), Teilemargen (UPE Aufschläge zur Kostendeckung) sowie Sicherstellung der Reparaturvolumen bei zunehmender Technologisierung der Assistenzsysteme und weniger Unfällen.