ZKF

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Donnerstag, 18. Juni 2020

Pressemeldung: Starkes Ehrenamt für die Zukunft der ZKF Mitgliedsbetriebe

Friedberg, 18. Juni 2020. Wahlen zum Engeren ZKF-Vorstand und verstärkter Einsatz für die Interessen der Fachbetriebe sowie der Bericht des ZKF-Präsidenten Peter Börner standen bei der ersten virtuellen ZKF-Mitglieder- /Delegiertenversammlung in Friedberg Mitte Juni im Mittelpunkt.

Aufgrund der Entwicklungen in der Corona-Krise nahmen die Vielzahl der Delegierten des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) virtuell teil. ZKF-Präsident Peter Börner hob in seinem Bericht die zukünftig geplanten Kernaufgaben hervor, die eine konkrete Unterstützung und Problemlösungen in einer schwierigen Zeit den Mitgliedsbetriebe bieten sollen, da sich tiefgreifende Veränderungen schon heute in der Branche zeigen. Der Zentralverband setzt deshalb auf Kontinuität, ein klares Profil und zukunftsweisende Initiativen. Für diese Vielzahl an Herausforderungen benötigt der ZKF ein engagiertes und starkes Ehrenamt.

Wahlen zum ZKF-Vorstand
Einstimmig bestätigte die Mitglieder- /Delegiertenversammlung Peter Börner als ZKF Präsidenten für eine vierte Amtszeit. Auch die Vizepräsidenten Claus Evels, Ulrich Schäfer und Detlev Thedens wurden von den Mitgliedern erneut in den Geschäftsführenden Vorstand gewählt. Im Engeren Vorstand herrschte ebenfalls Kontinuität: Erneut wurden Alice Baker (aus Köln), Thomas Gessner (Klipphausen), Ines Hensel (Waldbrunn), Jens Kopp (Freudenstadt), Maximilian Mayrhofer (Burghausen), Holger Schmädicke (Potsdam) und Klaus Steinforth (Grefrath) wiedergewählt. Somit wird der bisherige Vorstand den Verband auch bis in das Jahr 2023 führen und ist damit für die Zukunft personell im Ehrenamt gut aufgestellt.

Die Kapazitäten in den Werkstätten sind erschöpft – Raubbau an den Betrieben
In seinem Bericht über die Entwicklungen im herstellenden und reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau bereitete dem ZKF-Präsidenten Sorge, „dass den reparierenden Karosserie-Fachbetrieben in regelmäßigen Zeitabständen immer weitere administrative Aufgaben von den Schadenlenkern und Versicherungen auferlegt werden, die nur mit zusätzlichem Personal erledigt werden können. Dieses administrative Personal wird aber durch die stagnierenden Stundenverrechnungssätze nicht bezahlt, sondern schmälert noch mehr die Rendite der Betriebe“, so der ZKF-Präsident. „Hinzu kommen deutliche Lohnsteigerungen im Bereich der Fachkräfte und auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise, so dass weiterer Druck auf die betriebswirtschaftliche Situation ausgeübt wird“, so Börner weiter. „Sollten die Schadenlenker und die angeschlossenen systematischen Rechnungskürzer weiterhin diesen „Raubbau“ an den Betrieben betreiben, werden die Vorlaufzeiten in den Betrieben weiter steigen, da weniger Reparaturkapazität zur Verfügung steht“, ergänzt Peter Börner.

„Junge Menschen begeistern“
Langfristig sieht der ZKF-Präsident aber auch den Berufsstand gefährdet: „Die sinkenden Lehrlingszahlen weisen einen erschreckenden Weg: Heute keine Auszubildenden, morgen keine Gesellen und übermorgen fehlen uns die Meister. Wir müssen junge Menschen für den Beruf des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers begeistern.“ Peter Börner fügte hinzu: „Jeder Betrieb sollte mindestens drei Jugendliche ausbilden, um den Berufstand in Zukunft zu sichern. Am Thema Ausbildung müssen wir alle arbeiten, Betriebe, Innungen, Landesverbände und der Zentralverband.“

Zusammenarbeit mit dem ZDK
„Die Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) gestaltet sich positiv und partnerschaftlich“, so Peter Börner. Jeder Ansatzpunkt werde aufmerksam verfolgt, da die Ziele zum Teil sehr einheitlich seien. Durch die Kooptierung seiner eigenen Person in den Vorstand des ZDK seien viele Vorteile, wie z. B. die Stärke in Berlin und Brüssel mit europäischen Schwerpunkten bis hin zur Weiterentwicklung zum System für Telemetrie-Daten für die Betriebe in der Umsetzung.

Digitalisierung als Hauptaufgabe der nächsten Legislatur
Peter Börner ist nicht nur aufgrund der Veränderungen in der Corona-Pandemie der Überzeugung, dass die Digitalisierung viele Vorteile für die angeschlossenen Werkstätten bringt, wenn man diese nur richtig angeht. Problemstellung dabei ist, dass Digitalisierungen von Dritten für die Werkstatt in der Vergangenheit nur Nachteile für das Handwerk gebracht haben. Online-Gutachten, Kostenvoranschläge und fiktive Abrechnungen, Trackingmeldungen, Rechnungsportale, um nur einige zu nennen. „Die Werkstatt muss das Heft des Handelns in der eigenen Hand haben“, fordert ZKF-Präsident Peter Börner, „und muss im Verband die Weichen stellen, um Kalender, Flotten-Apps und Kunden-Service-Module aus eigener Sichtweise heraus entwickeln und an dem Markt bringen. Versicherungen, die dann einen Onlinekalender von der Werkstatt haben wollen, können sich dann mit Daten aus dem werkstatteigenen Kalender gerne versorgen“, so der ZKF-Präsident.

Der ZKF vertritt die Interessen des Fahrzeugbaus
Auch im Neubau und der Reparatur von Nutzfahrzeugen stehen die Zeichen für Veränderung, insbesondere bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene, wie den CO2-Nachweis für leichte und schwere Nutzfahrzeuge, dessen Interessen der ZKF im Namen seiner Betriebe vertritt. „Aber auch beim Aufbau des Caravan-Reparatur-Netzwerks und der Schadensteuerung im Bereich der Caravan-Reparatur werden wir Vorteile für die Betriebe schaffen“, erklärte der ZKF-Präsident. Es soll ein Netzwerk an Betrieben entstehen, das Synergien für alle Beteiligten bereitstellt. „Wie wichtig auch im Nutzfahrzeugbereich die Zusammenarbeit mit den Verbänden und Institutionen, wie z. B. ZDK und VDA ist, zeigen die Diskussionen um zukünftige Entwicklungen.“

Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert...

...auch die Grundsatzrede des ZKF Präsidenten anlässlich der ordentlichen ZKF Mitgliederversammlung 2020, welche ebenso digital stattgefunden hat.

Hier der Audio-Link zur Grundsatzrede:
https://schaden.news/de/article/link/41748/grundsatzrede-peter-boerner-audiopodcast