ZKF

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Donnerstag, 3. September 2015

Versicherung und Service-Inspektion

Nach einer vor wenigen Tagen abgegebenen Presseerklärung wird die HUK-Coburg ab dem kommenden Geschäftsjahr Service, Inspektion und Wartung im Rahmen ihres Service-Select-Systems anbieten. Die Kasko-Select-Partnerwerkstätten sollen auch im Bereich Inspektion, Service und Wartung qualifiziert und zertifiziert werden. Ziel ist aus Sicht der HUK-Coburg, die Versichertengemeinschaft in geeigneter Form auf die von den Partnerbetrieben angebotenen Mehrwertdienste hinzuweisen. Diese Leistungen sollen aber dem HUK-Coburg-Versicherten zu einem günstigen Preis angeboten werden. Der Mehrwert für die HUK-Coburg-Partnerbetriebe dürfte darin liegen, dass sie sich auch im Bereich der kfz-technischen Servicedienste weiter entwickeln und dadurch eine höhere Kundenbindung sowie eine höhere Technik- und Elektronik-Kompetenz zu erwarten ist. Meine Stellungnahme hierzu, die über den ZKF bereits veröffentlicht wurde:

"Nach Kenntnisstand des ZKF will die HUK ihren vorhandenen Unfall-Partnerwerkstätten zusätzliche Aufträge im Bereich Service und Wartung vermitteln. Jeder Betrieb, egal ob markenunabhängige oder Marken-Werkstatt, muss entscheiden, ob sie diese zusätzlichen Aufträge haben möchte und ob sie diese mit ihren technischen und vor allem handwerksrechtlichen Voraussetzungen abarbeiten kann. Sollte diese Auftragslenkung gelingen, wird es Gewinner und Verlierer geben. Die bisher vom Autofahrer gewählte Werkstatt für Service und Wartung wird in nicht wenigen Fällen eine andere sein als diejenige, die die HUK Coburg in ihrem Partnernetzwerk hat. Insoweit ist es zu erwarten, dass es zu einer Verschiebung des Service- und Wartungsmarktes kommt, wie es bereits in der Unfallreparatur stattgefunden hat. Die Reparaturwerkstätten geraten weiter unter Preisdruck, denn diese neue Dienstleistung kann nur mithilfe eines transparenten Preisvorteils für den Kunden erfolgreich am Markt platziert werden. Für die Partnerwerkstätten des Versicherers bedeutet das, dass diese gelenkten Aufträge zusätzlich kommen, was für diese zwar zu mehr Umsatz, aber durchaus zu weniger Ertrag führen kann. Für die anderen Werkstätten kann dies Umsatz- und Ertragsrückgänge bedeuten. Dieser Entwicklung stehen wir seit langer Zeit kritisch gegenüber, denn er schwächt auf Dauer die handwerklichen Reparaturleistungen in den Werkstätten. Deshalb appelliere ich unermüdlich an die Versicherer, weiterhin auskömmliche Stundenverrechnungssätze zu zahlen. Anderenfalls könnten Werkstätten nicht mehr investieren, ihr Personal nicht mehr schulen und keine Ausbildungsplätze mehr anbieten.“

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