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Montag, 9. April 2018

Alles Drin?

Diese Frage sollte sich jeder Karosserie- und Lackierfachbetrieb stellen, bevor er einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung finalisiert und versendet. Oft geht im Tagesgeschäft und in der Kundenannahme diese Frage unter oder wird nicht nachhaltig abgearbeitet. Die IFL Liste ist seit nunmehr 2 Jahren am Markt und hat nun den Weg in die Kalkulationssysteme von DAT und Audatex (Carisma) gefunden. Den Werkstätten steht somit die Liste im EDV-System zur Verfügung und die erforderlichen Positionen können einfach ausgewählt werden.
Warum aber gibt es die IFL Liste?
Nahezu alle Automobilhersteller haben in der Vergangenheit Arbeitswerte für Reparaturen an ihren Fahrzeugen erfasst und über verschiedene Datenlieferanten zur Verfügung gestellt. In der Regel handelt es sich hierbei um zusammengefasste einzelne kleinere Arbeitsschritte, welche in ihrer Summe den Ersatz eines Bauteils darstellen, beispielsweise die Arbeitszeit für „Seitenteil ersetzen“.
Seit einigen Jahren vernachlässigen die einen oder anderen Hersteller die vollständige Erfassung der Arbeitszeiten oder setzen diese aus Vorgängermodellen oder fiktiven Berechnungen zusammen. Oft ist dabei nicht mehr nachzuvollziehen, welche Positionen im Einzelnen berücksichtigt werden. Die Datenlieferanten werden hierbei oft vor große Herausforderungen gestellt, die gelieferten Zeitvorgaben in deren Datenbanken mit den notwendigen Umfassttexten erfassen zu können.

Die IFL e.V. hat zahlreiche Reparaturanleitungen und Arbeitszeitvorgaben der Hersteller überprüft und festgestellt, dass fast ausnahmslos widerkehrende und erforderliche Arbeitspositionen fehlen und nicht berücksichtigt sind. Da diese im Rahmen einer Reparatur unabdingbar durchgeführt werden müssen, ergeben sich für die ausführende Werkstatt regelmäßig Minuszeiten. Die nicht erfassten und vorgegebenen Positionen hat die IFL e.V. in ihrer Liste zusammengeführt und stellt diese dem Reparaturmarkt kostenfrei zur Verfügung.

Es handelt sich ausschließlich um erforderliche Arbeitsschritte, welche nicht in den Vorgabezeiten der Datenlieferanten enthalten sind. Die IFL e.V. hat Doppelberechnungen vermieden, indem genauestens ausgewertet wurde, welche Arbeitsschritte regelmäßig nicht berücksichtigt sind. Dennoch muss der Anwender der IFL Liste mit seinem Fachwissen im Einzelnen entscheiden, welche Positionen zusätzlich erforderlich sind und welche nicht. Hierzu sind die Reparaturanleitungen der Hersteller, die einschlägigen Brancheninformationen oder die Meinung des Fachmannes zum Abgleich notwendig.

Die IFL e.V. plädiert an alle Beteiligte, die Liste sorgfältig anzuwenden, erforderliche Positionen während der Reparatur zu dokumentieren und die Rechnung des Handwerkers zu akzeptieren, auch wenn diese über die vom Hersteller genannten Arbeitspositionen hinausgeht. Die Rechnung des Handwerkers stellt den Gesamtaufwand der erforderlichen Arbeitsschritte dar und muss allein aus diesem Grund vollständig sein, was den Hauptzweck der IFL e.V. Liste erklärt.

Diese ILF Liste in den EDV Systemen ist ein Garant dafür, die „Alles drin“ Frage näher an der Wirklichkeit beantworten zu können.

Mit Kollegialen Grüßen
Peter Börner

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