ZKF

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Donnerstag, 6. Februar 2020

Aktueller ZKF-Branchenbericht

„Tätigkeitsbereiche der Unternehmen zeigen unterschiedliche Entwicklungen“

Die Betriebe des Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks entwickelten sich in ihren Ergebnissen sehr unterschiedlich. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen betriebswirtschaftlichen Vergleichs „ZKF-Branchenbericht“ des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) im Geschäftsjahr 2018. Während die herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbauer steigende Umsätze und ein verbessertes Betriebsergebnis erzielten, verzeichneten die Fachbetriebe der Instandsetzung zwar mehr Umsatz aber ein sinkendes operatives Ergebnis (EBITDA). Eine weitere Erkenntnis: In den Betrieben werden mehr Mitarbeiter beschäftigt, so erhöhte sich der Anteil der unproduktiven Mitarbeiter in den K+L-Betrieben durchschnittlich von 5,9 auf 6,5 Mitarbeiter und verzeichnete eine Steigerung der produktiven Mitarbeiter um 1 Beschäftigten. Hier sieht der Zentralverband jedoch die größten Herausforderungen der Branche, dieses positive Ergebnis langfristig zu erhalten.

Friedberg, 06.02.2020. Die Ergebnisse des diesjährigen Branchenberichts sind unterschiedlich zu betrachten: die Karosserie- und Lackierbetriebe zeigten, dass diese im Jahr 2018 zwar Zuwächse beim Gesamtumsatz (+11,7 Prozent) auf über 1,8 Millionen Euro verzeichneten, jedoch das operative Ergebnis um 3,7 Prozent auf rund 84.000 Euro vom Gesamtumsatz zurück ging.

Positiver sah es bei den teilnehmenden Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus: der Umsatz der in diesem Segment tätigen Fachbetriebe verbesserte sich auf annähernd 5,5 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich mit 0,7 Prozentpunkten über dem Vorjahreswert von rund 74.000 Euro. ZKF-Präsident Peter Börner erklärt: „Der Fahrzeugneubau hat sich im Jahr 2018 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur verbessert.“ Dies sei auf die positive Entwicklung der Betriebsleistung im Handwerk von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Darüber hinaus verbesserten die Unternehmen ihre Auslastung und erzielten einen um 20,9 Prozent verbesserten Umsatz je produktiv Beschäftigten.

Schadenslenkung zeigt sich in den Ergebnissen der K+L-Betrieben
Der ZKF zeigt sich überzeugt, dass sich der bestehende Trend zur Schadenslenkung weiter verstärken wird und die Auswirkungen bei den instand setzenden Fachbetrieben sich bereits in den Ergebnissen zeigen: „Eine Ursache dürfte in der Schadenslenkung durch die Versicherer liegen, deren Umsatzversprechen sich viele Betriebe mit deutlichen Preiszugeständnissen, verbunden mit einer geringeren Rendite erkauft haben“, ist sich ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm sicher. In der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung sorgte die Schadenslenkung dafür, dass sich nicht nur die Anzahl der unproduktiven Mitarbeiter erhöhte, sondern sich auch die Gesamtanzahl der Mitarbeiter in den K+L-Betrieben um 10,3 Prozent steigerte.

Mehr Mitarbeiter in den Betrieben
„Dieses positive Ergebnis in Zukunft zu erhalten wird sehr schwierig werden, da qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden und zu halten sich weiter verschärfen wird“, unterstreicht ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Betriebe müssen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne und geldwerte Zusatzleistungen bieten müssen. Der ZKF unterstützt die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch mit Kooperationen von Jobbörsen. Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2018 durchschnittlich 35 Mitarbeiter, davon waren 22,9 Mitarbeiter produktiv im Betrieb tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,4 Millionen Euro, also 25,9 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigten im Durchschnitt dagegen 17,1 Mitarbeiter, davon 10,6 produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten stieg gegenüber dem Vorjahreswert auf 706.470 Euro auf 39,1 Prozent des Gesamtumsatzes an.

Plus bei den Stundenverrechnungssätzen im reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau
Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. Durchschnittlich lag der Stundenverrechnungssatz 2018 in der Karosserie-Instandsetzung bei 108,57 Euro (2017: 102,13 Euro) sowie bei 114,75 Euro (2017: 109,96 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz pro Stunde. Trotz der leicht steigenden Stundenverrechnungssätze waren die Stundenverrechnungssätze noch zu niedrig, da die vom gesteuerten Geschäft abhängigen Unternehmen zunehmend an Rendite einbüßen. Bei den herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaufachbetrieben kalkuliert jedes Unternehmen seinen eigenen Stundenverrechnungssatz selbst, um Angebote am Markt abzugeben. Dies hängt mit der Wettbewerbssituation zusammen.

Zum Bericht
Im jährlich veröffentlichten ZKF-Branchenbericht werden die wichtigsten Kennzahlen zur Entwicklung der Betriebe im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk vom Zentralverband Karosserie-und Fahrzeugtechnik (ZKF) vorgestellt. Diesem Branchenbarometer mit den Kennzahlen 2018 liegt eine im Herbst 2019 durchgeführte Umfrage bei den Betrieben zugrunde. Der aktuelle ZKF-Branchenbericht kann im Internetauftritt www.zkf.de unter „Leistungen“ heruntergeladen werden.

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