ZKF und BVdP:
Gemeinsame Position
zur geplanten Werkstatt-Terminierung durch Versicherer
Die
Pläne der HUK-Coburg, dem Versicherungsnehmer eine digitale Lösung zur
Terminierung seines Werkstatttermins zu bieten, entspricht dem Zeitgeist und
unterstützt die Kundenfreundlichkeit in einer immer mehr digitalisierten Welt.
Mit einem webbasierten Onlinetool soll die Möglichkeit geschaffen werden, einen
Besichtigungstermin direkt bei der Werkstatt zu buchen. Wir möchten hierbei
noch mal betonen, dass es sich um keinen Reparaturtermin, sondern nur um einen
reinen Besichtigungstermin zur Schadenaufnahme handelt. Diese Termine sollen
von der Werkstatt pauschal definiert und als freie Slots dem webbasierten Portal
zu Verfügung gestellt werden. Die HUK-Coburg erhält ausschließlich den Zugang
zu den von der Werkstatt definierten Slots und keinerlei weiteren Einblick oder
Zugang zu der weiteren Werkstattplanung.
Genau
hier ist eine Linie, die nicht überschritten werden darf.
Die
Werkstatt muss das Heft des Handelns in der eigenen Hand haben. Sie muss
unternehmerisch eigenständig definieren können, welche Termine für die
Onlinebuchung freigegeben werden. Des Weiteren muss sichergestellt sein, dass
die HUK-Coburg keinen Einblick in die weitere Werkstattplanung erhält und auch
keine Systemdaten im Hintergrund abgerufen werden können. Wenn diese Punkte
eingehalten werden, bestehen keine Bedenken gegen diese Art der Terminbuchung
zum Besichtigungstermin.
Wir
weisen jedoch darauf hin, dass mit nur wenigen weiteren Daten aus dem
Werkstattsystem wie zum Beispiel Anzahl der Mitarbeiter oder Mietwagen,
Arbeitsplätze, Durchläufe, Vorlaufzeiten schon fast die
betriebswirtschaftlichen Auswertungen durch einen guten EDV Algorithmus
erstellt werden können. Dies darf nicht geschehen. Darüber hinaus ist auch zu
erwähnen, dass durch unterschiedliche Lösungen und Anbieter wiederum
zusätzliche Prozesse notwendig werden. Hier wäre es wünschenswert, wenn die
Schnittstellen zu anderen Portalen von vornherein zur Verfügung gestellt werden
und damit das Bedienen mehrerer Versicherer oder Schadensteuerer nicht weiter
verkompliziert wird.
Auch
das Thema „Tracking“ wurde bei den Gesprächen erörtert. Hier wird lediglich der
Status: Termin vereinbart, Fahrzeug in Arbeit und Fahrzeug abholbereit
angedacht. Diese Art der Information ist noch vertretbar, solange der Betrieb
diese aktiv steuert. Ein Zergliedern in einzelne Reparaturschritte darf es auch
hier nicht geben. Ebenso darf der Werkstattbetrieb nicht durch weitere
administrative Arbeiten weiter belastet werden, etwa durch manuelle Eingaben
der Stati.
Der
ZKF und BVdP plädieren an ihre Mitglieder, sich diese Schritte schriftlich
zusichern zu lassen sowie eine genaue Aufstellung, an welche Voraussetzungen
und mit welchen Kosten die Nutzung verbunden ist. Beide Verbände erwarten, dass
ein solches Onlinetool den Betrieben kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Mit
beiderseitig kollegialen Grüßen
Peter Börner, ZKF-Präsident, Reinhard Beyer, BVdP-Vorstandsvorsitzender
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